Von Batemans Bay aus fuhren wir auf dem Princess Highway Richtung Wollongong. Diese Strecke führt an einigen Nationalpärken am Strand vorbei, u.a. dem 7 Mile Beach Nationalpark, wo mir über Mittag kurz Halt und alleine am Strand ein Picknick gemacht haben. Das Wetter war für die Winterverhältnisse sehr schön und wir lauschten dem Meer zu und genossen die Ruhe. In den Sommermonaten sieht das ganze alles anders aus bezüglich Touristen, daher sind wir eigentlich froh darum, einen Teil Australiens jetzt so alleine zu sehen. So unerträglich waren die Wintermonate bisher gar nicht. Die Sonne scheint tagsüber trotzdem, nur liegen die Temperaturen tagsüber um die 15-20° hier an der Küste von New South Wales. In ein paar Tagen werden wir dann endlich an der Nord-Ostküste sein und uns über das Wetter keine Gedanken mehr machen müssen :). Wenigstens hoffen wir das.
Nach unserem Picknick richteten wir unser Bett zurecht, um ein Nickerchen zu machen. Während unseres Roadtrips werden wir eigentlich mehrheitlich in unserem Landcruiser schlafen, welcher im hinteren Teil genügend Schlafraum für uns beide bietet. Wir haben unsere Liegematten ausgelegt und schlafen auf einer neu gekauften und bequemen Daunendecke (welche über die Matten ausgelegt ist). Man will es fast nicht glauben, aber es ist wirklich sehr bequem :). Unser Zelt haben wir natürlich auch dabei und wenn sich die Möglichkeit ergibt, werden wir sicher auch Mal unser Zelt wieder in Betrieb nehmen. Auf diese Weise, können wir uns die teuren Unterkunftsgebühren sparen und müssen mit max. ca. AUD $ pro Nacht rechnen. Die Campingplätze mit Duschen und Toiletten verlangen leider teilweise diese horrende Preise. Wenn es sich ergibt, schlafen wir irgendwo in einem Park im Busch, aber man muss in NSW aufpassen, wo man im Freien übernachtet, denn die Ranger sind äusserst rigoros im Bussen verteilen. Es hat sich vieles geändert, seit Roberto das letzte Mal länger auf einen Roadtrip gegangen ist. Damals schlief er überall einfach wo es ihm passte ohne Entgelt, benutzte die öffentlichen Duschen und kaufte sich für AUD $2.00 eine Packung Fish'n'Chips, die ihn einen Tag nährte; Diesel kostete damals maximal 60 Cents der Liter, im Moment bezahlen wir rund AUD $1.80.
Ausgeschlafen fuhren wir dann weiter bis zum niedlichen Städtchen Kiama. Hier scheint der Tourismus in den Sommermonaten auch zu boomen, überall findet man Hotels, Motels, etc. wieder. Nichtsdestotrotz ist die Stadt wirklich schön und bietet dem Durchreisenden Blicke auf ein paar schöne Gebäude. Wir sind auf der Suche nach dem Blowhole aus versehen in ein Wohnquartier gefahren und staunten nicht schlecht über die Häuser! Wie gerade erwähnt, hat die Stadt eine grosse Attraktion, nämlich das Blowhole (wenn die Wetterbedingungen, vor allem aber Tide-Höhe und Richtung, es erlauben, spritzt die Wasserfontäne bis zu 6 Meter hoch).
An diesem Nachmittag war der Ozean aber zu ruhig, als dass man hätte das Blowhole in seiner Glorie betrachten können. Nun ja, da wir schon viele Blowholes auf unserer Reise gesehen haben, war dies eigentlich nichts Neues für uns und wir informierten uns dann über günstige Campingmöglichkeiten im Informationszentrum. Die Dame am Infostand meinte, dass die günstigste Campinganlage im State Park Killalea läge. Dieser Park ist ziemlich gross und bietet viele Picknickmöglichkeiten, BBQs, Camping, Schwimmmöglichkeiten, Bushwalks, etc. Im Park findet man auch wunderschöne Strände, die sich über 8 km hinausstrecken. Die "Mystics Beach" und "Farm Beach" sind bekannt unter den Surfern. Gemäss dem Ranger, befinden sich an Wochenenden ca. 80 Surfer in den Wässern anliegend an den Parks.
Gratis Camping gäbe es in Kiama und Umgebung nicht. Ausser einer Autoraststätte 5 km nördlich vom Kiama. Da wir aber doch eine Dusche brauchten, entschieden wir uns in den nördlich liegenden State Park Killalea zu fahren. Bei unserer Ankunft machte das Wetter bereits schlechte Miene und wir trafen bei unserer Ankunft den Parkranger an, der uns freundlich begrüsste. Wir fragten ihn, ob er uns mit dem Preis entgegen kommen könne, aber leider stand es nicht in seiner Macht, uns weniger für die Übernachtung zu belasten. Dafür bekamen wir gratis Brennholz und machten uns kurz darauf ein Feuerchen. Wir waren übrigens fast alleine im Campingplatz. Wir legten eine Decke vor dem Feuer aus und genossen die Wärme und den klaren Sternenhimmel. Es war wirklich herrlich!!! Da wir schon ein Feuer brennen hatten, entschieden wir uns für den Abend Pasta zu machen und füllten unseren Kochtopf mit Wasser und stellten ihn auf die heisse Platte über dem Feuer. Hungrig warteten wir auf das Aufkochen des Wassers, doch nahm das Prozedere eine lange Zeit in Anspruch, denn der Topf stand auf einer gut 1cm dicken Eisenplatte und darunter waren gut 15cm entfernt die heissen Kohlen. Das Wasser kochte nicht richtig auf und so entschlossen wir uns einfach die Pasta in das Wasser zu schmeissen, auch wenn es noch nicht richtig kochte. Das Resultat: Wenigstens hatten wir Tomatensauce von Rina erhalten und hatten guten Parmasankäse dabei. Die Teigwaren waren leider sehr matschig :).
5 Minuten nach dem Essen fing es an zu regnen und wir verkrochen uns in unseren Schlafplatz. In der Nacht windete und regnete es heftigst! Teilweise spürte man, wie das Auto hin und her wackelte :). Ein bisschen Abenteuer tut niemandem Weh :).
Am nächsten Morgen assen wir in aller Ruhe Frühstück und Roberto backte sogar ein paar Brötchen auf der Barbecue Platte. Wir trafen dann noch zwei Surfer an, die auch in der Anlage übernachtet haben und Ausschau nach guten Wellen hielten. Wir fuhren dann natürlich auch zum Farm Beach hinunter (diesmal ich am Steuer) und die Wellen waren ca. 0.5 M. hoch und nur für "Longboarder".
So machten wir uns Richtung Wollongong (eine Studentenstadt), welche Roberto besonders am Herzen liegt. Hier verbrachte er nämlich vor über 10 Jahren unvergessliche Tage zusammen mit seiner Cousine Maria, die damals hier studierte. Die unvergesslichen Tage von damals sind nämlich mit lauter Partymachen verbunden :). In Wollongong machten wir kurz Halt, schauten uns das Städtchen im Schnellrundgang an, besuchten den Lookout Point mit Aussicht über Wollongong und des Weiteren planten wir unsere Weiterreise. Eigentlich wollten wir in Wollongong weitere Familienmitglieder Robertos besuchen, aber leider waren sie genau heute im Norden an einem Footballgame.
So machten wir unseren Weg Richtung Newcastle, ein Städtchen am Strand, ca. 150 km nördlich von Sydney.
Übernachtet haben wir im Swansea Gardens Lakeside Holiday Park in Swansea bei Newcastle. Wieder einmal waren wir ziemlich alleine auf dem Campingplatz. Heute weihten wir unseren Gaskocher/-grill ein und machten uns wie am Vorabend Pasta. Hinzu grillierten wir Peperoni mit Zwiebeln. Das Beste war, dass wir sogar eine gratis Wifi-Connection hatten.