Von Fraser Island zurück machten wir am Rainbow Beach kurz Halt um unseren Wagen zu waschen, unsere Räder wieder aufzupumpen und zu tanken. Übrigens gibt es an der Shell-Tankstelle einen Wirelessspot und zwar hat man den besten Signalempfang bei den Luftpumpen:). An jenem Tag, als wir Fraser Island verliessen, schien die Stadt bei Rainbow Beach voll mit Touristen zu sein. An jeder Strassenecke konnte man ein Mietauto der "Wicked Campers oder der Backpackers Autovermietstelle" vorfinden. Wohlgemerkt, dass wir uns hier in der Niedersaison befinden ….
Unsere ursprüngliche nächste Wunschdestination war der Tin Can Bay, wo man morgens jeweils einheimische Delphine zu Gesicht bekommt. Die Bottlenose-Delphine finden sich seit Jahren jeden Morgen in diesem Bay ein, weil sie hier von Menschenhand gefüttert werden. Da uns aber die Anzahl der Touristen am Rainbow Beach bereits zu hoch war und wir uns vorstellen konnten, wie es dann am Tin Can Bay aussehen würde, entschieden wir uns diese Attraktion auszulassen und direkt weiterzufahren.
Die Fahrt brachte uns in das herzige Städtchen Maryborough (eine der ältesten Städte in Queensland), wo wir auf angenehmes Wetter trafen. Hier fanden wir im Huntsville Caravan Park einen Abstellplatz mit Strom für unseren Landcruiser für AU $ die Nacht. Nach 4 Tagen ohne Strom, hatten wir die Möglichkeit unser Mobiltelefon, die Videokamera und die Batterie für den Fotoapparat aufzuladen. Der Herr am Eingang bzw. an der Rezeption ist sehr freundlich und ist uns mit dem Preis entgegen gekommen und spendierte uns noch ein Verlängerungskabel. Am Abend schmissen wir den Grill an und warfen ein paar Knoblauch-Gewürz Würstchen und Peperoni vom Aldi auf den Grill. Endlich sind wir in einem Klima angelangt, in welchem man kurzärmlig herumlaufen kann :). Da es an den Abenden aber nach wie vor sehr früh dunkel wird, guckten wir uns nach dem Nachtessen noch einen Film auf dem Laptop an, und zwar den vom türkischen Regisseur Fatih Akin "Auf der anderen Seite". Ein sehr gut gemachter Film mit einer kohärenten Story; leider mit einem etwas zu abstrakten Ende. Oftmals versuchen die unabhängigen Filmemacher des Arthouse-Genre mit komplizierten offenen Enden zu brillieren, um die schauspielerische Leistung zu überdecken oder Leute ins philosophische Gespräch zu führen. Bei diesem Film wäre das überhaupt nicht nötig, die Schauspieler sind Klasse gewählt und man hätte auch das offensichtliche Ende schneiden dürfen.
Am nächsten Morgen ging es früh los Richtung Norden. Wir hatten kein Ziel im Auge und fuhren ohne zu wissen, wohin genau, los. Zuerst suchten wir uns aber in der Stadt noch eine gratis Wireless Verbindung und checkten unsere E-Mails. Kurz bevor wir die Stadt verliessen, schauten wir noch im Informationszentrum vorbei, um uns über Whale-Watching Touren zu informieren. Maryborough ist nämlich der Durchgang zu Hervey Bay. In Hervey Bay kann man von Ende Juli – Ende Oktober Wale im Bay beobachten. Hervey Bay ist ein absoluter Touristenmagnet in diesen Monaten und täglich starten sicher 11 Tourboote ihre Motore. Leider waren wir 2 Wochen zu früh für die Walbeobachtungszeit. Hervey Bay soll anscheinend einer der besten Orte sein, wo man die Wale von Nahem sehen kann, weil die Humpbackwale über Wochen hinaus im Bay bleiben und sich ausruhen, bevor sie in die antarktischen Gewässer zurückschwimmen. Wir würden zu gern solch eine Tour machen und lassen uns mal überraschen, ob wir es auf dem Rückweg zeitlich noch schaffen :).
Nach unserem gestrigen Glück mit der Sonne machten sich im Bezirk Maryborough riesige dunkle Regenwolken bemerkbar. Wir wollten nur noch weg vom schlechten Wetter und setzen uns zur Ziel, solange zu fahren, bis wir die Sonne finden. Gesagt, getan. Für die heutige Übernachtung suchten wir uns ein nettes Örtchen am Moore Park Beach. Vorher aber machten wir an zwei Orten Halt. Der erste war in Childers beim Flora & Fauna Bird Habitat. Hier kann man auf einer Fläche von 5000m2 Papageien- und Finkenarten observieren. Der Eintritt von AU $ (Studentenpreis) war über unser Budget für so einen Ort und wir versuchten eine Verbilligung auszuhandeln. Zu verhandeln gab es nicht viel, anstatt den AU $ hätte man uns AU $ berechnet. Da Roberto sowieso nicht all zu sehr vom Vogelhaus angetan war, ging ich alleine in das Habitat hinein, während Roberto im nahe liegenden Dörfchen ein Kaffee trinken ging. Man sieht tatsächlich viele Papageienarten frei herumfliegend, jedoch sind die wirklich interessanten südamerikanischen Papageien hinter doppeltem Gitter festgehalten. So hat man auch nicht die Möglichkeit sie zu fotografieren, obwohl uns das anders erläutert wurde. Der Eintrittspreis ist einfach zu hoch, für das, was man dargeboten bekommt. Wenn man schon AU $ als Eintritt bezahlen muss, so erwartet man auch mehr Infos über die verschiedenen Vogelarten, die im grossen Habitat hausen. Fotos habe ich dennoch gemacht und unter folgendem Link kann man sich diese anschauen:
Unser nächster Halt war im sonnigen Bundaberg, bekannt für seinen Bundaberg Rum. Bundaberg ist zudem die Geburtsstätte von Bert Hinkler, der solo von England nach Australien im Jahre 1928 flog und im Jahre 1921 einen Weltrekord setzte, indem er von Sydney nach Bundaberg (1270km) ohne Halt geflogen ist.
In Bundaberg begaben wir uns wieder in das Informationszentrum und informierten uns über die Insel Lady Elliot. Im Moment liegt der Besuch bzw. ein Aufenthalt auf dieser wunderschönen Insel leider nicht in unserem Budget und somit haben wir uns mit dem Gedanken daran verabschiedet. Wir sparen uns das für unseren nächsten Australienbesuch auf :).
So begaben wir uns danach an den Moore Park Beach, um die Strände auszuchecken. Der Strand bzw. das Wasser hier ist im Vergleich zum Rest Australiens überhaupt nicht empfehlenswert. Da wir aber noch ein wenig die Sonne geniessen wollten, machten wir im örtlichen Caravan Park (Golden Sands Beach Park) Halt. Wir entschieden uns diesmal für einen "unpowered" Abstellplatz direkt am Strand, wo wir alleine waren. Nebst dem üblen Strand hat uns der Caravan Park auch im Allgemeinen nicht überzeugt. Vorallem als wir am nächsten Morgen früh losfahren wollten, war niemand an der Rezeption, dem wir unsere Toilettenschlüssel hätten zurückgeben können und unser Depot für diese zurückerhalten hätten können.
Wir liefen ein bisschen am Strand entlang, genossen die Sonne und bereiteten uns Pasta für den Abend vor. Ausser dem Strand von Moore Park haben wir nichts gesehen. Wir sind halt eher die Strandleute:).
Der nächste Tag verging ziemlich unspektakulär. Wir verbrachten die meiste Zeit im Auto und legten eine Strecke von ca. 500 km zurück. Wir machten am Mittag einzig Halt in Rockhampton, wo wir einen wunderschönen Park besuchten und unseren kaputten Reifen kontrollieren liessen. Glücklicherweise wies der Reifen kein Loch auf, sondern war durch das Auslassen der Luft zu weich und sprang damals teilweise vom Felgen. Da der Reifen keien Schlauch benutzt, wurde er platt und ein grosser Teil der Felgen verbeugte sich. Als wir den netten Mechaniker bezahlen wollten, wünschte er uns bloss eine gute Weiterreise J.
Die Nacht verbrachten wir im Dörfchen Clearview. Ebenfalls war der Strand nicht atemberaubend und eher enttäuschend.
Hier noch die Bilder: