Sonntag, 13. Juli 2008

Australien: Great Sandy National Park (Fraser Island)

Zum Great Sandy Nationalpark gehören die Sektionen Fraser Island sowie Northern Cooloola. Northern Cooloola liegt zwischen der Küstenstadt Noosa Heads und Rainbow Beach. Der beste Weg den Teil des Cooloola Nationalparks zu erkunden ist mit einem 4WD Wagen oder zu Fuss. Wir entschieden uns für das Erstere:).

So sind wir von Noosa Heads aus mit einer Autofähre in den oben erwähnten Nationalpark transportiert worden, um dort dem 30 Mile Beach entlang zu fahren. Unser Ziel war es jedoch baldmöglichst nach Fraser Island zu gelangen und der 30 Mile Beach entlang des Cooloola Beach führte uns unmittelbar in die Nähe von Fraser Island.

Möchte man am Strand am 30 Mile Beach übernachten bzw. campen, muss man hierfür vorab eine Bewilligung einholen. Wir informierten uns im Great Sandy Information Centre an der 240 Moorindil Street in Noosa über Übernachtungsmöglichkeiten und über den Status Quo der Strecke am Strand entlang. Die etwas ungeduldige Dame im Informationszentrum erzählte mit Desinteresse, dass Camping nur an einem gewissen Stellen des Strandes möglich sei und pro Person pro Nacht AUD $ koste. Nach der Anmeldung und weiterem Papierkram machten wir uns dann endlich auf die Fähre (Kostenpunkt AUD $ die Überfahrt) und nach nur 5 Minuten kamen wir auf der anderen Seite des Flusses an.

Es ist nicht empfehlenswert am Strand entlang ohne einen 4WD zu fahren, da teilweise der Sand sehr weich ist und man leicht darin versinken kann. Für uns bzw. Roberto war Sand-Driving mehrheitlich ein neues Metier, obwohl Roberto schon einige Male in Afrika geübt hatte in der Vergangenheit J. Glücklicherweise hat ihm Mario einige Tipps mit auf den Weg gegeben was das Fahren auf dem Sand anbetrifft. Die erste Regel für uns war es, jeweils Luft aus den Rändern zu lassen. Da wir gut 2.7 Tonnen wiegen und nur 31''x10.5'' Reifen haben, liessen wir die Luft auf zwischen 15 und 20 PSI runter. Das funktionierte tadellos. Zudem hatten wir ja einen Zweizylinder Luft Kompressor gekauft, mit welchem wir die Räder per Batterieanschluss über den Motor innert Minuten wieder auf ihre 40 PSI pumpen konnten.

Die Fahrt auf dem 30 Mile Beach war sehr spannend und wir hatten die Möglichkeit ein paar Sachen auf dem Sand auszutesten, bevor es auf Fraser Island ging. Nach ungefähr 20 Minuten Fahrt kamen wir bereits beim Campingplatzbereich an und suchten uns ein stilles Örtchen. Gesucht und gefunden :). Zudem kamen wir in den Genuss eines atemberaubenden Sonnenuntergangs. Die rot-schimmernden Sonnenuntergänge in Australien sind einfach herrlich.

Am nächsten Morgen fuhren wir weiter dem 30 Mile Beach entlang und verliessen den Strand bei den "Freshwater Campgrounds" Richtung Rainbow Beach, die Durchgangsstadt zur Fraser Island. In zwei verschiedenen Informationszentren holten wir Informationen bezüglich eines Besuchs auf der Insel ein. Die Überfahrt vom Inskip Point nach Hook Point auf der Insel kostet AUD $ 90.00 (Hin- und Rückfahrt). Dazu kommt noch eine Nationalparkgebühr für das Auto für AUD $ 35.00 + Campingkosten von AUD $ 4.85 auf der Insel. Möchte man auf einer Campinganlage mit entsprechender Einrichtung übernachten (Toiletten, Duschen, etc.) muss man dies bereits vorab bestimmen und im örtlichen Büro bekannt geben. Ansonsten ist Camping auf einer solchen Anlage nicht erlaubt. Da wir nichts im Vorhinein entscheiden wollten, entschieden wir uns für die Variante des Beach Camping. Am Strand entlang von Fraser Island gibt es immer wieder auszeichnete und beschilderte Zonen, wo Camping erlaubt ist, nur hat man keine Toiletten oder Duschen in der direkten Nachbarschaft. Aber dafür hat man seine Ruhe und hat meist weit und breit keine anderen Leute um sich :).

So arrangierten wir vor Ort direkt alles und machten uns nach einer Surfsession von Roberto am Rainbow Beach auf den Weg nach Fraser Island! Die Fähre legt vom Inskip Point ab und bringt einen nach Hook Point auf Fraser Island, was einer Strecke von etwa 700 Metern entspricht. Der Preis von AUD $ 45.00 für einen Weg ist dafür schon eher saftig. Es gibt noch zwei weitere Routen nach Fraser Island: Über Hervey Bay und River Heads.

Da wir auf dem Weg bis dahin schon einmal im Sand stecken geblieben waren, trauten wir Angelegenheit nicht so ganz und als wir den tiefen weichen Sand sahen, welcher zwischen uns und der Anlegestelle der Fähre lag, wurde es uns etwas mulmig und wir fragten uns, ob wir es wohl bis aufs Schiff schaffen würden. Das Problem lag nämlich daran, dass wir nicht die optimalen Pneus an unserem Auto hatten und auch viel zu viel Gewicht und es deshalb viel schneller versank. Zudem hatte Roberto die ganze Zeit vergessen, die Differenzialsperre einzuschalten, welche bei unserem betagten Karren eben vorne an den Rädern zu finden ist und manuell gemacht werden muss. Das machte sich dann bei Ankunft auf Fraser Island nach 2 Minuten bemerkbar, als wir in der ersten Kurve zur rettenden high tide Strasse stecken blieben und sie das Hinterrad anfing an andere Ende der Welt zu bohren. Glücklicherweise kamen gleich zwei erfahrene 4x4 Wagen von der anderen Seite angerollt und nahmen kurzerhand zwei Shakles (wie heisst das auf Deutsch?) und ein Strang und zogen uns aus dem tiefen Sandschlammassel. Der älteste Herr der Karawane schaute kurz auf meine Räder und reagierte blitzschnell: Differentialsperre ist noch nicht drin, Kollege. Bevor Roberto reagieren konnte, hatte sein Enkel oder Sohn uns diese schon eingestellt. Das änderte natürlich so einiges aber es war immer noch nicht das Gelbe vom Ei. Erst mit einiger Erfahrung mit unserem alten Gerät fand Roberto heraus, welche 4x4 Einstellung denn für welche Art von Gelände optimal funktionierte und so lachten wir nur noch kurz an der gleichen Stelle bei der Rückkehr ein paar Tage später.

Ein paar kurze Worte über diese zweifelsohne sehr spezielle grösste Sandinsel der Welt. Ohne Zweifel ist Fraser Island eine der Topdestinationen für 4WD Strecken an der Ostküste Australiens. Der Name der Aborigines für Fraser Island ist K'gari (gurrie ausgesprochen). Der Name entspricht einer wunderschönen Frau und die Seen ihren Augen und natürlich gibt es eine Sage hinter der ganzen Sache. Fraser Island ist seit Jahren ein Weltkulturerbe und nebst den 4WD Strecken sind Wandern und vor allem Fischen angesagt. Obwohl man eine Bewilligung einholen muss, bedeutet das nichts weiter, als einen kleinen Fackel ausfüllen und bezahlen und dann einen selbstklebenden Zettel an die Autoscheibe zu kleben. Es gibt über 40 Seen auf Fraser Island, von welchen einige mehr als die Hälfte der weltweit "Perched Seen" ausmachen. Ein "Perched See" ist vom Grundwasser abgeschnitten durch eine Schicht von Gestein und wird aus diesem Grund hauptsächlich durch Regenfälle gefüllt. Der See Boomanjin ist der grösste "Perched Dünensee" der Welt mit einer Fläche von 190 Hektaren. Der Boomerang-See ist der höchstgelegene Dünensee der Welt auf 130 M.ü.M. Die lange Sandstrecke auf Fraser Island ist als der "Seventy-five Mile Beach" bekannt. Sie ist die schnellste Route um vom Hook Point (Süden) zum Indian Head zu gelangen. Wie wir bald herausgefunden haben, ist der "Seventy-five Mile Beach" jedoch nur 58 Meilen (92 km) lang.

Die sehr unfreundliche Dame (Roberto musste sich extrem beherrschen, um nicht auszurasten) bei der öffentlichen Verkaufsstelle des Nationalparks, wo man die Bewilligung fürs Auto einholt (die Überfahrtstickets und auch Übernachtungen kann man überall kaufen) labert uns voll mit absolutem Touristenkram und elendem Mist bezüglich der Gezeiten und ihren Auswirkungen auf den Strand bei Fraser Island. Die Frau wollte uns doch tatsächlich weiss machen, dass man nur zwei Stunden um die low tide herum auf die Insel darf und dort dem Strand entlang fahren kann. Punkt eins: wir haben uns schon im Vorherein mit der offiziellen HEMA 1:??? Landkarte von Fraser Island für AUD $ eingedeckt (welche vollends genügt und alles darstellt, was man jemals brauchen wird auf Fraser Island bezüglich der Fortbewegung und dem Campen) und dort kann man, sofern man Kartenlesen kann, klar erkennen, dass es ab dem Landepunkt eine high tide Umfahrung gibt, wie fast an allen Stellen. Punkt zwei: high tide ist nicht gleich high tide und wir waren gerade zwischen Voll- und Leermond unterwegs und daher hatte die high tide keinerlei Einfluss auf die meisten Stellen an Strand entlang. Punkt drei: Wenn es wirklich nur zwei Stunden um die low tide erlaubt wäre am Strand entlang zu fahren, dann gäbe es zu Spitzenzeiten der Touristensaison kilometerlange Autoschlangen. Die Frau wusste einfach gar nichts. Dann versuchte sie Roberto noch Angst einzujagen mit Warnungen über das Meer und dass es voller Haie sei und wurde fast beleidigt offensiv, als er ihr sagte, dass ihn Haie überhaupt nicht stören würde. Hinsichtlich der Tatsache, dass offensichtlich schon die dümmsten Touristen vorbeigekommen sein mussten und diese Frau offensichtlich den falschen Job gewählt hatte, diskutierten wir nicht mehr weiter; wir wollten auch keine Informationen mehr.

Nachdem wir endlich im 4x4 Modus waren und gut 20 Kilometer über die high tide Strasse an den Strand gefahren waren bei Dilli Village, wurde es schon langsam Abend. Wir entschieden uns unsere erste Nacht an der Govi Camping Zone auf einem kleinen Grashügel zu verbringen. Sebnem hatte etwas Angst weil wir noch einen Horrorfilm guckten.

Am 2. Tag führte uns die Strecke bei der Eurong Einfahrt beim Beach der Eurong Road und dann der  McKenzie Strasse entlang zum Lake McKenzie. Wir kamen dort ca. Uhr morgens an und waren vermutlich die ersten an diesem Morgen. Wir genossen dort dann zusammen den Morgen alleine am See und haben ein paar Bilder geschossen vom weissen Sandstrand, den Nebelschwaden und den herrlichen Farben. Wir sind dann gegen wieder los gefahren, weil schon die ersten gemieteten Touristen-4WDs ankamen.

Wir fuhren zur Central Station nahmen eine Dusche (1$, 5min heisses Wasser), assen Müesli zum Frühstück und fuhren danach zum Eurong Beach Resort. Das ist so ein gehobener Touristenort mit Tennisplatz. Wir landeten wieder am Strand und fuhren entlang Richtung Norden bis Happy Valley. Dort befindet sich das Backpackers und es ist wahrlich ein gut ausgesuchter Ort. Wir haben an dieser Stelle auch Trinkwasser getankt (ein kleiner Unscheinbarer Wasserhahn vor dem Backpackers) und uns ein Schockoladecornett geleistet.
Der weitere Weg führte auf dem Northern Forests Scenic Drive Richtung Worallie Creek über die Boomerang Lakes. Irgendwie entschieden wir uns, dass wir noch etwas härtere 4x4 Strecken finden wollten und uns die fortgeschrittene Strecke nicht mehr reichte. Die Lösung war einfach: Es gibt eine Art Abkürzung welche herb durchs Gebüsch zur Bullock Road führt; mit herb durchs Gebüsch meinen wir herb durchs Gebüsch. Die Route wird vermutlich höchst selten befahren und das Gebüsch hat die Strasse wieder fest in den Griff genommen. Glücklicherweise kann man am Boden immer noch so halb die Strasse erkennen und sich somit durchs Gebüsch schlängeln. Wir würden diese Strasse keinesfalls jemandem mit einem gemieteten 4WD oder einem neuen 4WD anraten, denn man fängt sich 100% einige herbere Kratzer von den Ästen und Gestrüppen ein. Wir fuhren dann auf der Bullock Road bis hin zum Weststrand bei Worallie Creek und hofften dort auf planschende Wale zu treffen. Der Strand offenbarte sich als schön, das Wetter als kalt und windig und wir konnten wieder einmal keine Wale sichten. Also entschieden wir uns auf der Worallie Road zurück zu fahren und das Ende der Northern Scenic Road bis in die Nähe des Cathedral Beach zu fahren.

Unterwegs kommt man an den grossen Sanddünen (knifeblade sand blow) vorbei, an welchen alle Touristentouren halten. Das bedeutet auch, dass man auf der Einspurstrasse oft irgendwie auf die Seite ausweichen muss. Einmal wurde es Roberto zu bunt und er schuf sich kurzerhand eine neue Strasse durch das Gebüsch mit dem Resultat, dass der halbe Wald an der Stossstange und im Motorblock hängen blieb. Bevor es Feierabend für uns hiess, schauten wir uns das nahe liegende Maheno Schiffswrack an. Es befindet sich am Strand zwischen Eli Creek und der Pinnacles Formation. Es handelt sich dabei um einen Trans-Tasmanischen Liner, welcher auch als Spitalschiff im 1. Weltkrieg gebraucht wurde. Als Eisenschrott verkauft an Japan, wurde sie am 9. Juli 1935 nordwärts gezogen als man die Kontrolle über das Ruder verlor und das Schiff durch einen Zyklon an das Ufer gespült wurde. Obwohl es nicht mehr wartbar war, bekam es im 2. Weltkrieg eine neue Aufgabe. Es wurde als Testzweck zum Zielobjekt für Geschosse benutzt. Nach einigen Jahrzehnten der heranpreschten Wogen und der Korrosion durch das Salz ist das Wrack nur noch ein sinkendes, zerfallendes, rostendes Relikt seiner ehemaligen glorreichen Tage.
Daraufhin fuhren wir in die nahe gelegene Wahba Camping Zone und haben dort etwas gekocht, gegessen und wieder einmal unseren Schlafplatz eingerichtet.

Am 3.Tag hatten wir Grosses vor, wir fuhren nämlich früh morgens los Richtung Sandy Cape, dem nördlichsten Punkt der Insel. Wir fuhren also vom Wahba Camping Zone los und schauten uns die Pinnacles Formation im Morgenrot an. Diese sind gemäss nicht unbestrittenen Aussagen die überwältigensten farbigen Sandformationen in Australien. Danach fuhren wir am Strand entlang bis zum Waddy Point, wo wir duschten und uns auf den Weiterweg vorbereiteten. Kurz vor dem Waddy Point haben wir übrigens endlich einen Dingo erblickt. Dingoes sind weit verbreitet auf Fraser Island und im Juli 2008 wurde sogar eine Meldung gemacht, dass die Dingoes sich vermehrt hatten und Vorsicht geboten sei. Die Dingoes haben von Natur aus Angst vor Menschen, dennoch sollte man vor allem kleine Kinder immer im Auge behalten. Im Jahre 2000 wurde ein Kind auf tragische Art von einem Dingo angegriffen und dabei getötet. Dingoes sind das Wahrzeichen von Fraser Island und sind im Prinzip "wilde Hunde". Gesehen haben wir während unseres 4-tägigen Aufenthaltes nur einen Dingo.

Des Weiteren haben wir auf dieser Strecke noch die "Champagne Pools" gesehen und die als  schwierig markierte Strecke Indian Head überstanden. Gewisse Strecken auf Fraser Island sollten nur von sehr erfahrenen 4WD-Fahrern gefahren werden. Die happigen Strecken sind diejenigen, wo der Sand weich und sehr tief ist. Wir waren nun bereits geübt im weichen Sand zu fahren und hatten diesbezüglich keine Probleme mehr. Unser nächstes Problem war viel schwerwiegender. Weiter nördlich bei den Ngkala Rocks mussten wir uns mit einer Autopanne auseinandersetzen, nämlich einem platten Reifen. Unglücklicherweise ist das hintere linke Rad über einen spitzigen Gegenstand gefahren, was zu einem vermeindlichen Loch führte (der wahre Zustand des Reifen erfuhren wir später). Das war natürlich sehr ärgerlich. Wir gingen die Sache aber ruhig an und ich war doch sehr beruhigt zu wissen, dass Roberto sich mit einem Radwechsel bestens auskennt. Da wir auf einer Sandstrecke eine Panne hatten, war jedoch das Auswechseln eines Rades umso schwierig und schon bald konnte man nur noch Roberto fluchen hören. Wir versuchten einige Male das Auto korrekt auf eine Sandverhärtung zu hieven und dann mit einem bottle jack und einem high lift jack in die Höhe zu stemmen. Leider versank der Hebel immer wieder oder das Auto kippte sonst irgendwie auf die eine Seite oder rollte vom Absatz herunter. Das ganze war auch ziemlich gefährlich, da Roberto unter das Auto den bottle jack platzieren musste, ihn anheben musste und dann bevor das ganze wacklige Gebilde wieder umfiel, das kaputte Rad demontieren und das neue anbringen. Nach gut zwei Stunden hatten wir den Ersatzreifen am Wagen montiert. Zu unserem Glück: Denn die Tide fing bereits an zu steigen!!! Wenn ihr denkt, dass das das einzige Abenteuererlebnis war, dann müssen wir Euch enttäuschenJ. Was uns am nächsten Tag auf Fraser Island passiert ist, ist wirklich eine lustige Story (im Nachhinein). Ich komme gleich später im Bericht auf dieses Erlebnis zurück.

Nach der Reifenpanne entschieden wir uns wieder die bereits gefahrene Strecke zurückzufahren, da wir eine weitere Panne nicht riskieren wollten. Die bevorstehende Strecke ist als sehr schwierig zu fahren deklariert. So fuhren wir am Strand entlang zur Ocean Lake Camping Zone und genossen den restlichen Tag an der Sonne. Endlich konnten wir auch Gebrauch von unseren neuen Campingstühlen machen :). Da wir auch ziemlich alleine auf der Anhöhe waren und den besten Rundblick bis anhin auf das Meer hatten, entschieden wir uns, die Nacht gleich dort zu verbringen.

Am nächsten Tag (also am 4. Tag) weckte ich Roberto früh morgens um Uhr, weil ich draussen Geräusche gehört hatte und mir unwohl war. Tatsächlich zogen graue Wolken über uns. Da wir ein Gewitter erwarteten, packten wir unser noch draussen befindendes Campingzubehör zusammen und bereiteten uns für die Abfahrt los. Wir entschieden uns Richtung Hook Point zu fahren, dort wo wir die Autofähre nehmen müssten. Wir planten eigentlich 4 Nächte auf Fraser Island zu bleiben, aber das Wetter wurde sichtlich schlechter, so entschieden wir uns spontan die Insel frühzeitig zu verlassen; im Nachhinein eine sehr gute Entscheidung. So machten wir uns also am Morgen wieder an den Waddy Point um zu duschen. Für eine heisse Dusche muss man übrigens an den öffentlichen Campingplätzen jeweils AU $ bezahlen und hat dann ca. 3-4 Minuten lang eine heisse Dusche. Solche Münzduschen findet man am Waddy Point, Dundubara Camping Area & Central Station.

Nach der Erfrischung ging es weiter zur Zieldestination. Wir entschieden uns über den "Southern Lakes Scenic Drive" zu fahren und dort für unser Morgenessen Halt zu machen. Gesagt getan und machten wir Halt beim Birrabeen Lake. Und hier die lustige Geschichte, die ich oben bereits erwähnt hatte: Gerade als wir auf dem Parkplatz beim See parkieren wollen, schauten Roberto und ich uns an und rümpften zum gleichem Zeitpunk unsere Nasen. Das Problem: Wir wurden nämlich mit Gas eingedämpft und mussten umgehend das Auto verlassen. Ich sah nur noch Gaswolken auf der Vorderscheibe und hatte total Panik in diesem Moment. Roberto begab sich auf das Dach des Autos, um nach unserem Gasbehälter zu schauen. Dieser ist aus unerklärlichen Gründen während der holprigen Fahrt aufgegangen! Den Hahn zuzudrehen war keine einfache Angelegenheit, denn das flüssige Gas (und wer einmal ein paar Stunden Chemie gehabt hat, weiss wie kalt und gefährlich flüssiges Gas ist) spritze überall hin und fror unsere Autoscheibe ein und Teile des Autodachs. Mit ein paar Lumpen machte sich Roberto auf in den Kampf gegen die zischende und spuckende Gasflasche und nach kurzer Kampfhandlung erwischte er den Hahn und drehte ihn erfolgreich zu. Was für ein Gestank und was für eine Sauerei auf dem Dach. Zum Glück verflüchtigt sich das ganze ja mit der Zeit wieder aber die ganze Geschichte stimmte uns zuerst einmal hungrigJ. Wir haben uns dann Bohnen mit Eiern und Zwiebeln zubereitet und das restliche Gas reichte uns noch gänzlich für dieses Unterfangen. Wir haben kurz gefrühstückt und uns dann aufs Festland begeben Richtung Maryborough! Wir schon in der Einleitung erwähnt, war der Rückweg durch die Landestelle, wo wir zu Beginn noch stecken geblieben waren, ein Witz. Man lernt natürlich auch viel besser auf diesem Untergrund zu fahren und sein eigenes Auto kennen. Wir sind natürlich sehr stolz auf unseren alten Toyota Landcruiser und hoffen, dass er uns weiterhin so gut transportiert. Ach ja, fast hätte ich es vergessen: durch die Kälte und Hitze Wechsel und den beständigen Schlägen durch das 4x4 Fahren ist uns auch noch der Luftzufuhrschlauch zum Turbo gerissen und wir mussten ihn mit schwarzem Klebeband reparieren; der Motor hört sich wieder ganz normal an :).

Die vielen Bilder von Fraser Island möchten wir Euch natürlich nicht vorenthalten: