Nach unserem netten Aufenthalt bei Marty & Jess in Nerang bei Surfers Paradise machten wir uns am Montagmorgen weiter auf unseren Roadtrip. Unsere Gastgeber sind nach ihrer 4-monatigen Reise durch Süd- und Zentralamerika wieder voll von der alltäglicher Routine eingefangen und im Arbeitsstress; so blieb die Verabschiedung am Morgen kurz.
Da die beiden im Oktober ihr Erstgeborenes erwarten, ein Mädchen, wollten wir – bevor wir uns ganz vom Acker machen – noch ein kleines Geschenk für die kleine Dame organisieren. Wir wurden während der Stadterkundigung auf ein paar Outletshops der Marken "Billabong", "Curl", "Quicksilver", etc. in der Nähe aufmerksam. So machten wir dort Halt und stöberten durch die Läden. Im Billabong-Laden fanden wir das perfekte Geschenk; ein Rushvest (spezielles Leibchen, das einen im Wasser länger warm hält) in Pink in der Grösse 0. Marty erzählte uns nämlich, dass er der Kleinen, alsbald möglich das Surfen beibringen möchte :).
Auch wir deckten uns mit ein paar neuen Sachen ein. Roberto kaufte sich eine neue schwarze Badehose, eine Hose von Cult, ein weisses Hemd von Billabong und ein Paar Flipflops zu einem Spottpreis. Ich erhielt ebenfalls neue Flipflops, Short & Hose, und einen Wetsuit von Billabong zu 50 %. Einen Wetsuit wollte ich mir schon seit längerem kaufen. Bisher waren die gemieteten oder von einer Tourgesellschaft zur Verfügung gestellten Wetsuits alle zu gross und wenn man bedenkt, dass die meisten Leute in den Wetsuit pinkeln, auch nicht gerade angenehm anzuziehen. Nun kann ich hoffentlich bald Gebrauch davon machen :).
Nach unserem Einkaufsbummel war es bereits späterer Vormittag und wir fuhren nochmals kurz bei Marty & Jess vorbei, um das Geschenk für die Kleine in deren Briefkasten zu deponieren.
Gegen den Nachmittag waren wir endlich startbereit um Richtung Brisbane (70 km nördlich), weiterzufahren. In Brisbane angekommen, machten wir Halt im "Lone Pine Sanctuary". Wäre das Wetter sonnig gewesen, hätten wir gerne ein oder zwei Themenpärke besucht. In und um Brisbane befinden sich nämlich das "Movie World", "Sea World", "Dreamworld", Wet 'n' Wild, etc.
Das Lone Pine Sanctuary ist das erste und grösste Koalazentrum (es behaust über 130 Koalas) Australiens und man findet hier unter anderem auch Wombats, Kängurus, Wallabies, verschiedene australische Vogelarten, Schlangen, Krokodile und Dingoes. Im Park hat man auch die Möglichkeit einen Koala zu halten und ihn zu streicheln. Es war seit meiner Ankunft in Australien ein Wunsch von mir einen Koala "zu knuddeln" und der Park bot diese Attraktion seinen Besuchern an. Ich habe hier die Gelegenheit gepackt und einen der süssen Koalas in den Armen gehalten. Im Nachhinein muss ich zugeben, dass das Angebot eine absolute Geldmacherei ist und ich, wenn ich mich nochmals entscheiden könnte, mich dagegen entscheiden würde. Es ist ja nicht aus unerklärlichen Gründen verboten überall anders (VIC, ACT, NSW) einen Koala zu berühren Die Tiere reagieren sehr empfindlich auf die Menschengeruch (Nachlesen im Wikipedia).
Der Ablauf ist wie folgt: Man steht an einer Warteschlange an, wo man dann gefragt wird, ob man ein Foto von sich und dem Koala haben möchte. Das Problem hier ist, dass man selber keine Fotos machen darf, sofern man nicht zuerst Foto des Parks kauft! Hierfür ist extra ein Mitarbeiter angestellt worden, der von den Besuchern und den Koalas Fotos mit einer ziemlichen Amateurkamera schiesst. Dieses kann man anschliessend für satte AU $ kaufen. Und nur beim Kauf dieses Fotos darf der Partner selber Fotos machen. So muss man sich also bereits im Vorhinein entscheiden, ob man ein Foto kaufen möchte. Das ganze Prozedere war eine regelrechte Abfertigung, an der ich nun teilgenommen habe. Unter anderen Umständen würde ich natürlich gerne nochmals einen Koala kurz halten, aber nie wieder würde ich dies unter diesen Bedingungen tun. Auch kam Roberto praktisch nicht dazu mich mit dem Koala zu fotografieren, denn schon nach zwei Minuten wurde er mir wieder entrissen.
Wie bereits erwähnt, werden nebst den Koalas auch andere Tierattraktionen im Lone Pine Sanctuary angeboten. Auf einem grossen Gelände hat man ebenfalls die Möglichkeit die Kängurus und Wallabies zu füttern und sie zu streicheln. Wir begaben uns nur kurz in das Gehege, streichelten ein paar Kängurus und machten uns kurz später Richtung Ausgang. Wir verbrachten gut 2 Stunden im Park und machten uns danach auf die Suche nach einem Schlafplatz.
Die Fotos vom Tierpark möchten wir Euch natürlich nicht vorenthalten:
Gelandet sind wir im überteuerten Endeavour Caravan Park nördlich von Brisbane. Da es bereits dunkel war, hatten wir keine Lust mehr in der Gegend herumzufahren, um nach einer anderen Übernachtungsmöglichkeit Umschau zu halten. Der Endeavour Caravan Park machte uns von Anfang an einen üblen Eindruck. Die Umgebung war hässlich, die Leute alle ein bisschen durchgedreht und über die Toiletten verliere ich hier keine Worte. Viele Leute schienen das ganze Jahr hindurch in diesem Caravan Park zu leben. Zum Glück war es für nur eine Nacht.
Am nächsten Morgen sind wir spät aufgestanden. Wir hatten gehofft, dass der Regen bald aufhören würde, da es bereits die ganze Nacht hindurch geregnet hatte. Das Wetter schien sich nicht zu bessern, so mussten wir uns im Regen auf den Weiterweg vorbereiten. Wir hatten leider nicht sehr viel Glück mit dem Wetter in den letzten Tagen und es scheint Tatsache zu sein, dass wir mit dem schlechten Wetter gereist sind.
Auf der Weiterfahrt machten wir noch Halt in ein paar Städten, u.a. Noosa Heads, einem Bezirk von Noosa, welcher sich über 7 km Küstengebiet erstreckt. Wir hatten keine Ambitionen uns die Küstenstadt Noosa Heads am nördlichen Ende der Sunshine Coast näher anzusehen, obwohl es eine sehr attraktive Stadt mit ungemein schönen Häusern und Gebäuden ist. Das lag wohl am schlechten Wetter :). Noosa Heads ist übrigens die Stadt der Berühmtheiten, so steht es auf jeden Fall in unserem Guidebook :). Hier findet man Luxushotels, Designerläden, gute Restaurants, wobei sich alles im Überschaubaren hält. Gegenüber Surfers Paradise, der Goldküste, findet man an der Sonnenscheinküste bei Noosa Heads Ruhe und ein relaxtes Ambiente und sehr gute Wellen; die letzten guten Wellen vor dem Great Barrier Reef.
Wir schauten uns die Stadt vom Auto aus kurz an und holten uns im örtlichen Infocenter Informationen bezüglich "Great Sandy Nationalparks" ein, wohin wir uns am gleichen Tag auf den Weg machten. Mehr dazu im Bericht zum Great Sandy Nationalpark.