Samstag, 28. Juni 2008

Australien: Batemans Bay

Unser erster Halt auf unserem Roadtrip war in Batemans Bay bzw. am Surf Bay bei Robertos Verwandten. Sie erwarteten uns bereits zum Abendessen und wir wurden die nächsten Tage kulinarisch von Rina (Robertos Tante) verwöhnt. Das Häuschen von Jo & Rina liegt auf einem Hügel mit Aussicht über das Bay und manchmal kann man vom Balkon aus sogar ein paar Delphine im Bay beobachten, sowie Zeuge eines spektakulären Sonnenaufgangs sein. Im Dörfchen scheinen sich alle zu kennen und mehrheitlich sind die Häuser von älteren Leuten bewohnt. Vor ca. 40 Jahren waren es die Italiener, die sich Landstücke am Surf Bay gekauft haben und ihre Häuser darauf bauen liessen oder bauten. Heutzutage sind auch viele Spanier und Griechen am Surf Bay anzutreffen, mehrheitlich jedoch Italiener :).

So fuhr mich Roberto ein bisschen in der Gegend herum und er zeigte mir verschiedene Strände und Dörfchen. Er war vor gut 10 Jahren bereits hier und kannte die Leute im Dörfchen immer noch :).

An einem Nachmittag machten wir Halt im Birdland Animal Park in Batemans Bay und waren total entzückt vom Park. Der Eintritt kostet AU $ / Person und man kann unter anderem verschiedene Arten von Wallabies, Kängurus, Koalas, Alpacas, Rehe, verschiedene Vogelarten, Reptilien, etc. beobachten. Jeweils 2 Mal pro Tag gibt es eine Vorführung, wo man eine Schlange um den Hals tragen und einen Wombat halten und knuddeln kann. Dies alleine war echt spektakulär. Wenn man am Morgen in den Park geht, kann man zudem miterleben, wie die schüchternen Koalas gefüttert werden. In New South Wales ist es übrigens verboten einen Koala zu streicheln, da diese Tiere sehr empfindlich darauf reagieren. Wir hatten aber die Möglichkeit den Koala von Nahem zu beobachten und haben ein paar Fotos der beiden Koalas im Park gemacht.

Des Weiteren bietet der Park einem die Möglichkeit, den Kängurus ein bisschen näher zu kommen, sie zu streicheln und zu füttern. Diejenigen, die uns kennen, können sich vorstellen, dass wir eine halbe Ewigkeit mit den Kängurus im Gehege verbracht haben. Sie kamen angehoppelt und erwarteten gefüttert zu werden :). Dieses Erlebnis war wirklich ganz witzig und ich habe die Kängurus sehr in mein Herz geschlossen. Für Tierliebhaber ist dieser Park also definitiv ein Muss.

Am Vortag unserer Abreise in den Norden war surfen angesagt und wie so oft ging die Fahrt direkt zum McKenzies Beach, da es dort praktisch immer Wellen hat. Ein paar Surfer waren schon draussen, aber alle beim Kanal auf der rechten Seite. Roberto paddelte bald schon auf die linke Seite beim Riff und hatte den Point ähnlichen Spot für sich alleine. Die Wellen waren etwas klein (knapp head-high) und ziemlich relaxed. Nach ein paar Wipeouts (wir haben kein Wachs mehr) machten wir uns auf den Weg Richtung Süden, da Roberto einen Surfer kennen gelernt hatte, welcher ihm einen Tipp bezüglich der Miete eines Longboards für mich gegeben hat. Wir fuhren kurz nach Mossy Point aber fanden den Typen nicht, welche die Surfbretter hätte ausleihen können. Dafür fand dort gerade ein Surfcontest für die Kleinen statt, die Roberto aber locker schon um die Ohren surfen würden :).

Danach fuhren wir zurück nach Batemans Bay, assen eine Kleinigkeit und machten uns auf den Weg Richtung Murramarang Nationalpark. Zuerst machten wir am Depot Beach Halt und danach fuhren wir zum Pebbly Beach. Leider hatten wir überhaupt kein Geld dabei und konnten den Eintritt für den Nationalpark (AU $ 7.00) nicht bezahlen. Zusätzlich war die Ticketmaschine kaputt und nachdem wir den Parkdienst anriefen, sagten die uns, dass wir einfach weiterfahren sollen. Beim Pebbly Beach traffen wir jedoch auf den Ranger, welcher die Tickets checkte und so fragten wir den Ranger abermals, ob wir nicht kurz an den Strand dürften, um ein paar Fotos zu schiessen; er erlaubte es uns hinsichtlich der Umstände und war auch sonst ziemlich locker drauf.

Dieser Beach ist wirklich traumhaft schön. Man kann sowohl surfen wie auch die Natur geniessen. Die Kängurus sind am ganzen Strand verteilt und stören sich überhaupt nicht an den Leuten. Roberto streichelte sogar ein Känguru. Für ein Picknick ist es ein perfekter Ort! Im Murramarang Nationalpark kann man auch einige "Walks" machen (von einer halben Stunde bis 4 Stunden). Was mich total fasziniert hat, war die Tatsache, dass die Kängurus im Nationalpark sich in den Vorgärten der Leute des Dorfes North Durras aufhielten. Was für Anblick! Ums die Häuser herum grasten Dutzende von den Viechern und fühlten sich überhaupt nicht gestört von unserem Traktor.

Auf dem Heimweg stoppten wir noch kurz in Batemans Bay bei den Shopping Centern und erledigten ein paar Einkäufe im ALDI für unsere Weiterreise. Danach fuhren wir langsam nach Hause kontinuierlich auf der Suche nach offenen Wireless Spots, um unsere Emails zu checken :). Beim Surf Beach, dem Hügel wo Robertos Verwandten wohnen, fanden wir dann endlich einen offenen Internetzugriffspunkt und checkten kurz unsere Emails, bevor wir dann zurück kehrten; gerade rechtzeitig zum schmackhaften Abendessen, welches aus einer Pasta als Entrée und gefüllten Oberschienen mit Salat als Hauptspeise bestand. Danach genossen wir noch den Abend zusammen mit Rina und Joe.

Am Morgen unserer Abreise passierte noch etwas Unglaubliches!!! Nach dem EM Finale (Olé España) ist Roberto noch zum Letzten Mal an den McKenzies Beach surfen gegangen.  Für mich war es ein bisschen zu kühl am Morgen und ich blieb daher leider zu Hause. Als er zurückkam, fragte er mich mit breitem Grinsen "rate mal, was ich heute im Wasser gesehen habe"? Ich schaute ihn verwundert an und meinte Delphine, aber nein, es waren keine Delphine sondern drei Wale, die ca. 100 Meter an ihm vorbeigeschwommen sind. Ich war total begeistert und konnte es fast nicht glauben! Was für ein Erlebnis, Wale in der freien Natur zu sehen. Im Moment ist die Hochsaison der Wal-Pilgerfahrt in den Norden und somit ist es nicht selten, dass man einen Buckelwal sichtet, aber normalerweise nie so nahe am Strand. Roberto war alleine im Wasser frühmorgens um Uhr als ihm einige Leute zuwinkten. Er wusste nicht, ob sie ihn vor einem Hai warnten oder vor einer Rogue-Welle oder sonst was, bis er die riesigen Dinger vor sich erblickte. Für Roberto ein wahrlich magischer Moment und wir entschieden uns darauf, für mich noch eine Wale-watching Tour zu machen in Zukunft.

Hier noch die wenigen Bilder des Ausfluges: