Mittwoch, 30. Juli 2008

Australien: Roadtrip Barkly Highway via Stuart Highway to Mataranka

In eisiger Kälte sind wir auf dem Restplatz auf dem Barkly Highway erwacht und bereiteten uns schnell für die Weiterfahrt Richtung Mount Isa vor. Die Stadt war glücklicherweise nicht mehr all zu weit entfernt. Sie ist umgeben von Hügeln und ihr Wahrzeichen sind zwei riesige Schornsteinkamine und die Minen. Das Städtchen hat uns nicht besonders gut gefallen, aber wenigstens konnten wir hier noch günstig Diesel tanken. Wir erkundigten uns noch über Ersatzlampen, da ja eine anlässlich des Zusammentreffens mit einem Känguru den Geist aufgegeben hatte. Neue Lampen bekommt man nur im Duopack und der geschätzte Kostenpunkt liegt bei ca. AUD $ 150.00. Da wir im Moment eher auf low-budget aus sind, entschieden wir uns bis auf Darwin abzuwarten und dort die Notwendigkeit der Ersetzung nochmals zu überdenken.

So fuhren wir gegen Uhr von Mount Isa los Richtung Three Ways, was eine Strecke von 650 km ausmacht. Der Streckenabschnitt ist anfangs noch sehr interessant, doch nach ein paar hundert Kilometern hat sich das Auge an die Vegetation gewöhnt: Unendlich sich ausbreitende Grasslandschaften, an vereinzelten Orten mit Bäumen und dann wieder übersäht mit Termiten "Moulds". Kurz nach der Durchfahrt durch Camooweal gelangt man an die Grenze von Queensland und den Northern Territories. Hier ist die Schnelligkeitslimite 130km/h und der Dieselpreis schwindelnd hoch! Bis nach Three Ways zahlt man pro Liter Diesel mindestens AUD $ 2.24! Uns wurde gesagt, dass der Dieselpreis in Darwin tiefer sei, dennoch war es hier in Three Ways, wo wir einen neuen Rekord aufstellten und für gut 81 Liter AUD $ 182.00 bezahlten. Das tat weh :). Das Problem war auch, dass wir bis zu diesem Zeitpunkt mit einem komplett verstopften Luftfilter herumfuhren und die Pumpe für den Einspritzmechanismus mit Öl verschmiertem Dreck blockiert war. Nachdem Roberto ein paar Seiten im Manuel gelesen hatte und sich noch an die Konversationen mit Mario dem Supermechaniker erinnern konnte, blies er den Luftfilter mit der Luftpumpe aus und säuberte den Pumpenmechanismus. Leider riss das bewegliche Verbindungsstück des Ansaugschlauches zwischen dem Luftfiltergehäuse und dem Turboeingang fast vollends und eine weitere Rolle Klebestreifen musste herhalten.

Nach dem Reparieren des Autos war es dann auch schon wieder Zeit, unser Lager aufzuschlagen. Wir übernachteten in Three Ways im Threeway's Roadhouse Camping Ground für AUD $ und genossen die untergehende Sonne. Obwohl wir das nicht mehr erwähnten, aber seit wir Cape Tribulation verlassen hatten, wurden wir von wolkenlosem Sonnenschein begleitet und durften die Tage im mindestens 25° warmen Wetter verbringen. Das kam uns und den Sachen auf unserem Autodach sehr gelegen. Wir kochten uns Pasta und bereiteten uns für den nächsten Jump vor, welcher dann nur noch knapp 600 Kilometer sein würde. Darwin war schon in die Nähe gerückt und nur noch 1000 Kilometer von uns entfernt. Bei Three Ways treffen die wichtigen Strassen des Barkly Highways und des Stuart Highways zusammen, welcher von Darwin über Alice Springs bis nach South Australia führt. Da wir wirklich praktisch den ganzen Tag gefahren sind, gibt es auch hier nicht viel zu erzählen, aussser, dass kein Känguru mehr dran glauben musste.

Am nächsten Morgen haben wir wieder selber Brot gebackt und sind frühmorgens losgefahren in das ca. 560 km entfernte Mataranka. Der Weg dem Stuart Highway entlang ist extrem langweilig und man zählt die Kilometer rückwärts bis man über die wenigen Städtchen in die Oase Mataranka gelangt. Hier sieht man vermehrt Aborigines. Wir wollten eigentlich noch weiter fahren Richtung Darwin, aber irgendwie blieben wir hier hängen. Es ist wirklich so eine Art Oase und der natürliche Thermalpool, welcher als eine Art Bach durch die Dschungellandschaft fliesst, hat es uns sehr angetan. Zudem ist die anliegende Campinganlage "Mataranka Homestead" sehr schön umgeben von Palmen. Wir haben uns dann irgendwann entschieden, dass es sowieso etwas zu spät ist, um weiter zu fahren und haben dann die AUD $20.00 für einen Campingplatz bezahlt. Unabhängig davon, ob man zahlender Gast ist oder nicht, kann man Gebrauch des natürlichen Thermalbades machen. Dieser Thermalpool mit kristallklarem Wasser (34°) liegt idyllisch inmitten von Palmen und ist 24 Stunden geöffnet; zwangsläufig :). Wir haben uns natürlich sofort in das Wasser begeben und sind dem Bach Richtung Weiher gefolgt, in welchem es anscheinend manchmal Krokodile drin haben soll. Mich hat das nicht so sehr aufgehalten und ein paar andere Australier auch nicht wirklich und wir schwammen ein wenig in dem Weiher umher. Die Leute der Anlage stellen immer wieder Fallen und versuchen die Krokodile vom Weiher fern zu halten und somit ist die Gefahr wirklich sehr klein, auf ein Krokodil zu treffen. Nichtsdestotrotz verirrt sich immer wieder einmal eines in den Pool; unser Vorteil ist jedoch, dass es sich um Süsswasserkrokodile handelt, welche im Vergleich zu ihren Salzwasserkollegen als eher ängstlich einzustufen sind. Sebnem blieb draussen und betrachtete das Geschehen aus sicherer Entfernung und sichtete dafür als erste eine kleine Schildkröte, die sich offensichtlich in ihrem Schönheitsschlaf gestört fühlte und mal so kurz an die Wasseroberfläche des Sees schwamm, um zu gucken, was denn ihn ihrer Umgebung Aufregendes los sei. Leider konnte ich sie nicht fangen, da diese Dinger, wenn sie klein sind, sehr scheu sind und im trüben Wasser braucht sie nicht weit zu kommen, bis ich keine Chance mehr habe, ihr zu folgen. Zudem wollte ich meine Arme und Hände aus hoffentlich verständlichen Gründen nicht zu weit in die Mangrovenwurzeln am Ufer entlang hineinstrecken.

Nachdem wir uns tüchtig gebadet und jeden Winkel erkundet hatten, wurden wir auf ein Schild mit "car wash" aufmerksam und ich fragte bei der Bar kurz nach, was es mit dem auf sich hat. Die Lady meinte nur, dass wir unser Auto waschen können und ich war etwas verdutzt, denn im Normalfall herrscht in Australien im Outback extreme Wasserknappheit. Als ich dann realisierte, dass pro Tag 10 Millionen Liter Wasser aus dieser warmen Quelle fliessen, fuhren wir schnurstracks zum Ort und fingen an unser Auto zu waschen. Wir mussten zuerst noch den Schlauch reparieren, aber wuschen sicherlich gut eine Stunde unseren Landcruiser mit konstant 34° warmen Wasser durch und durch. Nach getaner Arbeit blitzte unser Auto wieder, als ob es frisch ab Presse kommen würde; zumindest für uns.

Wir kochten uns eine Pasta und assen unser Mahl den malerischen und dramatischen Sonnenuntergang am Horizont verfolgend. Ich überredete Sebnem nochmals mit mir in den Thermalpool baden zu kommen, zumal es bei totaler Finsternis ein noch spezielleres Erlebnis ist. Sie zögerte ein wenig, kam dann doch mit und wir genossen unser Bad im warmen fliessenden Bach im Dschungel mit Blick auf einen wunderschönen klaren Sternenhimmel. Andere Pärchen werden uns vielleicht zustimmen, dass dies ein speziell guter Ort für ein wenig Zweisamkeit ist bei Nacht :).

Das Gebiet um den Pool herum ist zur Sommerzeit Brutort der "Little Red Flying Fox", eine Art fliegender Hunde. Diese kommen dann zu Hunderten und hängen sich in den Wipfeln der Bäume und Palmen und hinterlassen durch ihr Gewicht ein Bild der Zerstörung wie nach einem Taifun, da sie sämtliche Palmenwedel herunter reissen. Dies erlaubt es dem Dschungel sich zu reorganisieren und andere Pflanzenarten bekommen eine Chance zu wachsen, da nun endlich wieder Sonnenlicht auf den Boden trifft. Generell sind die Struktur und der Mechanismus des Überlebens und Zusammenlebens der Organismen eines Urwaldes höchst interessant. Ich frage mich manchmal, wie viel dieser Strukturverläufen des Urwaldes sich in unseren urbanen Sozialverhaltensweisen widerspiegeln. Eventuell gäbe es interessante Parallelen zwischen der Dynamik der soziotechnischen Elemente einer heutigen Grossstadt und der biologischen Evolution eines Urwaldverbundes. Nur so als kleines Beispiel: Im Dschungel findet man immer wieder solche Trittbrettfahrer, welche sich an einen Baum hängen und so schneller parasitär zu Sonnenlicht und Wasser gelangen oder es gibt Pflanzen, welche andere über Jahrtausende regelrecht verschlingen; in der heutigen Zeit oft bei feindlichen Firmenübernahmen zu beobachten.

Und wieder einmal bin ich sinnlos abgeschweift. Wir sind nur noch knapp 350 km von Darwin entfernt, wenn man dem Stuart Highway folgen würde. Wir haben uns jedoch entschieden es locker anzugehen und mindestens noch den Umweg durch einen der grössten Nationalparks der Welt zu gehen, den Kakadu Nationalpark. Dazu jedoch mehr im nächsten Bericht.

Die Bilder des Badespasses sind hier verewigt:

Dienstag, 29. Juli 2008

Australien: Roadtrip Lakefield Nationalpark via Lakeland und Savannah Highway

Vorsichtiges Fahren war am heutigen Morgen angesagt mit dem Ziel ohne eine weitere Panne den Lakefield Nationalpark hinter uns zu lassen. Unsere erste Priorität war es, irgendwo einen Occasions-Reifen als Ersatzreifen zu kaufen. Wenn man sich in Australien auf alternative Routen begibt, sollte man auf jeden Fall einen, besser zwei, dabei haben. Das erste Dörfchen  nach dem Verlassen des Nationalparks ist wie schon im vorhergehenden Bericht erwähnt Musgrave. Musgrave ist ein Durchgangsdorf zur Spitze von Cape York und ist die Drehscheibe für den Einkauf von Proviant und Benzin. Von hier aus sind es noch ca. 500 km bis an die Spitze. Wir hielten uns hier kurz auf, entsorgten unseren kaputten Reifen und machten uns auf den Weg in die nächst grössere Stadt Laura.

Unsere geplante Route wäre aber ganz anders verlaufen. Wir wollten 24km südlich von Musgrave auf eine alternative Route einschlagen, welche sich bis nach Dunbar erstreckt. Von dort aus wollten wir auf der 4WD Strecke "Savannah Way (alternate Route)" zum 258km entfernten Dörfchen Normanton gelangen. Aber seit Tagen war die Strecke zwischen Dunbar und Normanton geschlossen und wir bekamen nirgends korrekte Infos darüber, wann die Strecke wieder geöffnet würde. Von Musgrave aus bis nach Normanton über die die 4WD Strecke sind es 488 km. Wir waren wegen der bis auf weiteren Schliessung der Strasse nun gezwungen über Lakeland / Mareeba / Ravenshoe / Mount Surpise über den Savannah Highway nach Normanton zu fahren, was sich über eine Strecke von 1034 km hinauszieht. Das ist ein lästiger Umweg von 546 km oder eine Tankfüllung oder AUD $ 150.00!  Dieser Umstand hat uns doch sehr geärgert, zumal wir uns mit der alternativen Route fast eine ganze Tankfüllung hätten ersparen können und weil diese Route sicherlich interessanter gewesen wäre. Nun, zum Meckern blieb keine Zeit übrig und wohl oder übel nahmen wir diesen Umweg in Kauf und machten uns von Musgrave aus Richtung Laura auf die Suche nach einem passenden Ersatzreifen. Im verschlafenen Dörfchen von Laura – von hier aus kann man den Split Rock anschauen – machten wir nicht all zu langen Halt. Wir erkundigten uns nach einem Ersatzreifen, jedoch standen nur neue Reifen für AUD $ 200.00 zum Kauf. Mit auf dem Weg bekamen wir den Tipp in Lakeland bei Chris vorbeizuschauen, er sei "The Man", was Autoteile anbelange. Bis auf Lakeland waren es weitere 62 km und wir machten uns auf den Weg dorthin. Unterwegs fragten wir noch bei lokalen Geschäften an, ob sie ein Gebrauchtreifen zum Verkauf hätten, leider war für unseren Landcruiser nichts dabei, jedoch auch hier erhielten wir den Rat, bei Chris vorbeizuschauen. Chris the Swiss, wie wir dann herausgefunden haben, scheint in einem Umkreis von über 200 km einen super Ruf zu haben. Eigentlich ist er zwischen Cairns und der kompletten Cape York Halbinsel als der Mechaniker von Dieselmotoren und 4WD Autos bekannt.

In Lakeland angekommen, tankten wir erst wieder Mal unseren Tank voll und erkundigten uns über den Wohnort von Chris. Er wohnt zusammen mit seiner Frau Rösli, ebenfalls Schweizerin, 8 km südlich von Lakeland Richtung Mareeba und hat sich vor über 10 Jahren hier Land gekauft und sich eine Existenz aufgebaut. Er führt eine sehr moderne und typisch schweizerisch aufgeräumte Garage, die man so in ganz Australien vermutlich nicht mehr finden würde, und seine Frau arbeitet mehrheitlich draussen im Feld. Die beiden züchten nebenbei erfolgreich … & Passionsfrüchte, die bei gelangter Reife an spezielle BIO-Läden in Melbourne, Sydney und Brisbane verkauft werden. Während sich Roberto mit Chris über das Auto unterhielten, nahm mich seine Frau mit auf einen kleinen Rundgang um die Felder. Wir kauften schlussendlich bei Chris einen neuen Reifen für AUD $ 185.00. Er meinte, dass man hier in der Gegend sich gar keine Mühe machen müsse, einen Gebrauchtreifen finden zu wollen. Die Vorschriften diesbezüglich seien in den letzten Jahren sehr strikt geworden und sogar er als Garageführer bekäme vom Händler keine Gebrauchtreifen mehr über. Es gibt Vorschriften bezüglich der Profilabnutzung und diese Regelung steht für die Sicherheit der Strassen. So gaben wir das Geld für einen neuen Reifen aus und sind nun wieder auf der sicheren Seite, wenn es wieder Mal eine Panne geben sollte. Chris erläuterte uns noch, dass das Business mit der Garage nicht mehr so gut laufe wie in den guten alten Zeiten. Seine Theorie dafür sind zwei Faktoren: der Alkohohlverbot, der vor ein paar Jahren auf der Cape York Peninsula erhoben wurde und dass das Fischen an vielen Orten limitiert wurde. Es seien nicht mehr so viele Leute in dieser Gegend unterwegs wie früher. Das mag wohl sein, aber nach wie vor ist Chris auf der ganzen Cape York Peninsula bekannt und die Anlaufstelle überhaupt. Als wir eine andere Person auf dem Caravanpark nach Chris fragten und ihm erzählten, dass er nicht mehr so viel arbeite, meinte der nur: er kenne ihn ja eigentlich nur seit kurzem und weiss gar nicht, wie er ein Mensch ein noch grösseres Pensum an Arbeit als das heute bewerkstelligen kann. Wieder einmal eine kleine Diskrepanz zwischen dem, was die Einheimischen unter Arbeit verstehen und was wir Schweizer darunter verstehen. Kurz bevor wir uns auf die Weltreise begaben, lasen wir noch in der Zeitung die Statistiken der durchschnittlich geleisteten Überstunden per Capita in der Schweiz und wie wir mit grossem Abstand die Spitze halten; wir werden diese Statistik wohl etwas gegen unten korrigieren.

Da es nun bereits Abend war, entschieden wir uns im Caravanpark in Lakeland zu übernachten und bezahlten AUD $ für eine "powered site". Glücklicherweise waren wir nur für eine Übernachtung in diesem Caravanpark. Ich wäre lieber im Outback irgendwo im Gebüsch auf die Toilette gegangen als auf diese! Überall hingen irgendwelche Viecher herum und während meiner Dusche bekam ich Besuch von zwei Kakerlaken. Ich mag diese herumkrabbelnden Viecher einfach überhaupt nicht und werde mich wohl nie an sie gewöhnen.

Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf den Weg auf die Savannah Way, welche zumindest in Theorie von Cairns bis nach Broome führt, zumindest aber den Pazifik mit dem indischen Ozean bei Normanton verbindet. Während der Fahrt waren wir ziemlich alleine auf der Strasse bzw. mit der Geschwindigkeit mit der wir unterwegs waren, konnten die Wohnmobile nicht mehr mithalten. Bis auf eine Ausnahme. Wir überholten ca. 50 km vor Mount Surprise einen roten Sportswagen mit einer Dame am Steuer und hatten sie ab diesem Zeitpunkt immer dicht hinter uns. Unglaublich, wie sie auf einmal Gas geben konnte, als sie überholt wurde :). Auf jeden Fall leistete sie gute Arbeit und holte uns immer wieder ein. Sie muss also zwischenzeitlich über 150 km/h gefahren sein. In Mount Surprise gönnten wir uns einen Burger und nach ca. 5 Minuten kam ein älteres Pärchen auf uns zu und die Dame fragte uns: "Are you the driver of this car" auf unseren Landcruiser zeigend. Roberto meinte dazu, ob sie die Dame sei, die wie eine Verrückte gefahren sei und sie meinte nur: "I always tried to catch up with you guys". Sie war wirklich eine sehr witzige Persönlichkeit und musste bestimmt so um die 60-65 Jahre alt sein und in ihrem früheren Leben eine Raserin gewesen sein :). Die beiden sind einfach Mal so 500km gefahren, um ein paar Freunde zu besuchen. Die Distanzen in Australien sind einfach enorm. Wir fahren im Moment sozusagen täglich die Distanz von Zürich-Genf. und zurück. Wenn es mal eine Strecke von 200 km zu fahren gibt, ist das ein "piece of cake":).

So fuhren wir der Savannah Highway entlang bis nach Normanton und kamen dort kurz vor Dunkelheitseinbruch an und liessen unseren Wagen voll tanken. Von hier aus führt eine 4WD Strecke (immer noch die Savannah Way) via Borroloola nach Darwin. Da Roberto noch ziemlich fit war, entschieden wir uns noch bis in das 383 km entfernte Städtchen Cloncurry zu gelangen. Der heutige Tag stand also voll im Zeichen des Fahrens und Vorwärtskommens. Es war auch das erste Mal, wo wir gefahren sind und ich möchte diese Tat ungern wiederholen. Die Strecke zwischen Normanton und Cloncurry auf der Burke Development Route war am Abend voll mit herumhoppelnden Kängurus. Und das auf einer Strecke von über 300 km. Die Kängurus können von gut Glück reden, dass Roberto ein sehr vorsichtiger Fahrer ist und eine gute Reaktionsgeschwindigkeit besitzt. Nach unserer Zählung sind knapp 34 Kängurus dem sicheren Tot entkommen, weil wir ausgewichen sind oder abgebremst haben (Anmerkung von Roberto: ich hätte eigentlich bei keinem angehalten, aber Sebnem zu liebe wollte ich kein Massaker veranstalten). Eines hat es dann leider doch nicht geschafft. Roberto hat von Weitem vier die Strasse überquerende Kängurus gesehen und stark abgebremst. Drei der Kängurus sind im Gebüsch verschwunden. Das eine blieb stehen, hoppelte einmal rechts, dann links und dann auf unser Auto zu, welches immer noch mit etwa 40km/h unterwegs war und gut 2.5 Tonnen wiegt. Impulserhaltung lehrt uns Masse mal Geschwindigkeit im Quadrat durch zwei für die Energie, den Rest kann man sich denken bei einem Massenunterschied von 1 zu 50. Es tut mir extrem Leid für das Känguru, aber das scheint hier in Australien kein grosses Dilemma zu sein. An den Strassen liegen sie zu Dutzenden tot herum und werden von den Vögeln gänzlich eliminiert. Ein Lastwagen oder Lastzug nimmt hier überhaupt keine Rücksicht und fährt einfach die Strasse entlang ohne Rücksicht auf Verlust. Ich mag die Kängurus wirklich sehr gerne, aber wenn sie einfach auf die Strasse rennen und sich nicht entscheiden können, wohin genau, da kann ich nur sagen, was für ein dummes Vieh das ist. Man weiss nie, ob jetzt von irgendwoher ein Känguru auf die Strasse hoppelt und somit ist das Fahren für mich in der Nacht abgehackt. Roberto ist sich das von früher her gewohnt und ihm scheint das Umfahren von Kängurus nicht so sehr zu beschäftigen. Das angefahrene Känguru hat uns auch mit einem neuen Defekt beschert. Eine der vorderen Lampen ist defekt. (((((Der Kopf des ziemlich grossen Kängurus wurde durch die Bullbar gezwängt und hat eines der Spotlichter getroffen und es wurde dadurch ziemlich beschädigt; ansonsten gab es nicht den kleinsten Kratzer am Auto. )))))Hätte man nicht den dumpfen Bums gehört und das Känguru etwa 10 Meter weit weg schleudern sehen, hätte man nicht einmal gewusst, dass man etwas angefahren hat. Das gibt einem auch zu denken, wenn man mit so einem schweren Gefährt unterwegs ist, das ab einer gewissen Geschwindigkeit einfach durch alles durchfährt wie ein Panzer. Wir haben ja mit unserem Landcruiser schon öfters neue Strassen durch das Gebüsch gebaut; man stelle sich vor, für einen kurzen Moment nicht alles zu sehen auf einem Parkfeld oder bei einer Strassenüberquerung und man trifft einen Menschen.

In Cloncurry wechselten wir auf die Barkly Highway und fuhren noch ca. 30 km Richtung Mount Isa bis wir einen Ausruhplatz fanden und dort die Nacht verbrachten. Die Nacht war hier im Outback ziemlich kalt und wir froren uns den Arsch ab. Puhhh, heute sind wir von Lakeland über die Savannah Highway bis nach Cloncurry gefahren. Das ist eine Strecke von 1246km. Leider war unser Auto auch nicht mehr im besten Zustand, denn die lange Strecke praktisch ohne Halt hatte ihm ziemlich zugesetzt und der Riss im Ansaugschlauch des Turbos wurde zu einem grossen Loch, welches wir nun mit Elektrikklebeband abzudichten versuchen. Zudem überhitzte unser Motor ein wenig, denn die komplette Kühlflüssigkeit war aus dem Reservoir verschwunden und kam auch nach dem Abkühlen nicht mehr zum Vorschein. Des Weiteren hatten wir ein ernstes Problem mit dem Luftansaugmechanismus über den Luftfilter und ein übles Problem mit der Getriebepumpe. Leider hat Roberto das erst später richtig entdeckt und so kam es, dass der Motor im Turbobetrieb über 3700 U/min einfach abschaltete; nichts wirklich Erfreuliches, wenn man sich mit 110 km/h auf dem Highway befindet. Zum Glück hat Roberto jedoch das Haynes Toyota Landcruiser Repair and Maintenance Handbuch gekauft, wo man, gegeben genügend Zeit, alles über dieses Auto herausfinden kann. Darwin ist immer noch über 1600 Kilometer entfernt.

Viele Fotos gibt es zwar nicht von unserer Durchreise, aber die ein paar wenigen wollten wir Euch natürlich nicht vorenthalten:

Montag, 28. Juli 2008

Australien: Roadtrip Cape Tribulation to Lakefield National Park

Nach zwei schönen und erholensamen Tagen in Cape Tribulation machten wir uns wieder einmal auf die Weiterreise. Am Morgen gönnte sich Roberto im Garten von Sean noch eine erfrischend kalte Dusche in der Sprinkleranlage. Sean und sein Saufkuppel erwachten doch noch kurz vor unserer Abfahrt – sichtlich mit einem üblen Kater – und wünschten uns eine pannenfreie und schöne Weiterreise.

Die vor uns ungeteert gelegene Strecke nach Cooktown ist bekannt als der "Bloomfield Track". Diese ist nur mit einem 4WD Wagen befahrbar und führt durch ein paar Flüsse und steile Hügel. Anfangs denkt man noch, dass die Strecke auch mit einem Mobilauto befahrbar sei, aber man wird dann nach weiteren 10 Minuten Fahrt eines Besseren belehrt und man kann von Glück reden, wenn man seinen Wagen im Griff hat. Wenn man nicht mit einem 4WD Wagen unterwegs ist, muss man die ganze Strecke bis nach Mossman über den Daintree River zurück fahren und von dort einen grossen Umweg über die Stadt Lakeland fahren, um nach Cooktown zu gelangen. So sind wir hier im Norden sehr froh um den Kauf unseres Landcruisers und gelangen an Orte, wo nicht jedermann sein Zelt aufschlagen kann. Hier treffen wir mehrheitlich australische Touristen an, die sich auf dem Weg an die Spitze der Cape York Peninsula – dem nördlichsten Punkt Australiens – befinden. Ja, ja, Cape York. Diese Destination stand auf unserer Wunschdestinationsliste an erster Stelle aber leider mussten wir davon absehen. Wir haben leider ein zeitliches Problem und man müsste sich mindestens 1 Woche – wenn nicht 2 Wochen – Zeit nehmen um Cape York zu entdecken.

Die Cape York Halbinsel besteht aus 14 Mio. Hektaren Savannenlandschaft und Regenwald. Die beste Reisezeit durch das tropische Paradies wäre jetzt, also in der "Trockenzeit" von Mai – Oktober. Vor 10'000 Jahren war Cape York mit Papa New Guinea verbunden und aus diesem Grund findet man sogar in diesem Teil von Australien den "Cuscus" (Opossum-Gattung), den "Palm Cockatoo" (Australiens grösster Papageienart) und zwei Spezies von Paradiesvögeln, den "Trumpet Manucode" und den "Magnificent Riflebird". Der Iron Range Nationalpark in Cape York ist bekannt für die Observierung dieser raren Tierarten. Natürlich sind wir ein bisschen enttäuscht, dass wir keine Zeit mehr hatten, bis an die Spitze von Cape York zu gelangen, zumal wir nur noch ca. 700 km davon entfernt waren. Übrigens ist es verboten Alkohol mit in das Gebiet von Cape York mitzubringen; da haben wir aber auch schon anderes erlebt. Den Australiern scheint diese Regelung ziemlich am Arsch vorbei zu gehen und kaufen in grossen Mengen Alkohol mit auf den Weg. Hier herrscht das Prinzip des Australian Law: Don't get caught!

Nun bin ich wieder ein bisschen ausgeschweift. Zurück zum Bloomfield Track. Die Fahrt über die hügelige Landschaft hat uns ziemlich gut gefallen, vor allem weil sie eine willkommende Abwechslung darstellte und Roberto und seine Fahrkenntnisse forderte. Wir machten kurz Halt bei einem der Aussichtspunkte und gelangten alsbald bei Black Mountain (Info Wikipedia) auf den Mulligan Highway, welcher sich bis nach Cooktown erstreckt. Cooktown wurde wohl so benannt, weil im Jahre 1770 der Seefahrer James Cook hier einen sicheren Fluss fand und 48 Tage in der Stadt verbrachte, um sein havariertes Schiff zu reparieren.

Hier haben wir zum ersten Mal seit der Abfahrt in Canberra die Sonne richtig gespürt und haben auf der Wiese ein kleines Nickerchen gemacht. Da wir uns auf dem Weg in den Lakefield Nationalpark befanden, wo man auf Selbstversorgung angewiesen ist, machten wir noch ein paar kleine Einkäufe und tankten unseren Landcruiser voll. Witzig ist die Tatsache, dass in Cooktown zwei Tankstellen konkurrieren, von denen einer satte 10 Cents mehr pro Liter verrechnet. Bei einem 90 Litertank macht das AUD $ aus. Es kann also nie schaden, sich in einem Dörfchen nach den Dieselpreisen umzuschauen, sofern man nicht für 9 Dollar Diesel verbraucht, um es herauszufinden :). Wir haben was das anbetrifft auch schon die falsche Entscheidung getroffen. Dann denkt man, dass man einen guten Deal gefunden hat und prompt fährt man an einer anderen Tankstelle vorbei, wo man ein paar Dollar hätte sparen können. Was die Benzinpreise anbelangt, stören sich viele Australier (und wir schliessen uns ihnen an) über die übermässig erhöhten Preise in den letzten Monaten bzw. Jahren. In Queensland startete vor gut ein paar Tagen ein Streik der Lastwagenfahrer gegen die absurden Benzin- bzw. Dieselpreise. Wie der Streik nun ausgegangen ist, wissen wir leider nicht. In den Medien wurde davon gesprochen, dass die Leute in Queensland sich mit dem Nötigsten aufstocken sollen, da die Läden in der Streikperiode leer sein würden. Wir bezahlen je nach Ort und Territorium zwischen AUD $ 1.70 – für einen Liter Diesel (Durchschnitt liegt bei AUD $ 1.80). Grundsätzlich ist der Dieselpreis in Queensland günstiger als in ACT oder New South Wales, weil er von der Queensland Administration subventioniert wird. Benzin (bleifrei) schlägt einem mit AUD $ – 1.70 zu buche. Diese Angaben gelten nicht für das Northern Territory. Wie es hier aussieht, müssen wir noch herausfinden :).

Auf unserem Weg in den Lakefield Nationalpark schauten wir uns noch kurz den Endeavour Wasserfall an und lernten zwei junge Australier kennen, die ebenfalls auf dem Weg nach Cape York waren. Sie haben ihr Auto total neu restauriert und Roberto hat deren 4WD unter die Lupe genommen und ein paar Ideen für etwaige Erweiterungen an unserem Landcruiser gesammelt. Generell lernt man auf der Strasse von den Australiern, vor allem die älteren Generationen, sehr viel über 4WD und wie man seine Karren modifiziert. Roberto hat sehr viele Ideen für das nächste 4WD Auto, welches wir entweder durch den fernen Osten, Kolumbien und Venezuela oder quer durch Afrika fahren werden. Diese Reisen liegen jedoch in ferner Zukunft :). Ursprünglich hatten wir sogar einmal geplant, sofern das Geld gereicht hätte, den Wagen nach Sri Lanka oder Singapore zu verschiffen und dann über Indien, Pakistan, Afghanistan, den arabischen Staaten, Syrien in die Türkei zu fahren, um meine Eltern zu besuchen; ein anderes Mal halt. Es gäbe im mittleren/fernen Osten eben noch ein paar Länder, welche Roberto noch nicht besucht hat, wie zum Beispiel Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan. Wir sind jedoch jetzt auf dem Weg Richtung Lakefield Nationalpark.

Die Strecke bis zum Eingang des Nationalparks ist sehr schön und führt über eine ungeteerte rote Strasse (Erklärung von Roberto: wie vermutlich jeder weiss, entstammt das Rot oder die Terrakotta Farbe des roten Kontinents aus der Oxidation der Metalle im Boden und ein Teil davon ist das vergossene Kängurublut dieser unzählig an der Strasse liegenden niedlichen Tiere; Silikon ist vermutlich der einzige Grund, weshalb einige Steinformationen noch nicht dem Erdboden gleich gemacht wurden, aber hier komme ich in einen Bereich der Chemie, wo ich nicht mehr so sattelfest bin) durch einen Wald. Hie und da sind ein paar Flüsse oder Bäche zu überqueren wo man wieder einmal im Vorteil ist, wenn man im Besitze eines 4WD ist. Wieso ich das so explizit erwähne? Ca. 30 km vor dem Eingang in den Nationalpark war ein Pärchen aus Victoria mit einem 3.5 Tonnen schweren Mercedes Minibus nach der Flussüberquerung im weichen Sand auf der anderen Seite stecken geblieben. Sie waren sichtlich erleichtert uns auf der anderen Seite zu sehen. Roberto lief kurzerhand durch den Fluss hindurch und schaute sich das Dilemma genauer an. Das Pärchen muss schon seit einer Weile versucht haben, ihren Minibus aus dem Sand auszugraben, da beide total ausser Atem waren. Der nette Herr leidet zusätzlich an einer terminalen Lungenkrankheit und war extrem am Ende mit seinen Kräften; wollte aber nach eigenen Aussagen noch ein bisschen weiter reisen, bevor er ins Grass beisst. Glücklicherweise haben wir uns vor unserer Abreise eine "Winch" (Übersetzung? Motorisierter Drahtseilzug?) gekauft und konnten den schweren Mercedes mit etwas Glück und viel Mühe aus dem Sand ziehen. Dabei mussten wir eine zweite Strasse mit unserem Landcruiser durch noch tieferen Sand bauen, weil der Mercedes die einzig mögliche Spur versperrt hatte. Zudem mussten wir den Mercedes aufwärts an einem 15° steilen Anhang herausziehen. Aber die Winch hat gehalten (wenn auch knapp) und der Landcruiser hat sich keinen Milimeter nach unten zerren lassen.  Soviel zur Aussage von Joe, Roberto's Onkel: "Ohh, you are never going to need that bloody winch" :). Diese alleine nämlich kostet normalerweise gut AUD $ 700.-; wir kriegten sie über Ebay jedoch etwas billiger.

Das Pärchen bedankte sich abermals bei uns und wir machten uns weiter auf den Weg. Wenn wir gerade bei dem Thema Pannen sind, möchten wir Euch die Aussage des im Nationalpark tätigen Rangers nicht vorenthalten. Als wir ihm von der Panne am Fluss erzählten, meinte er nur, dass müssen sicherlich Europäer gewesen sein. Mehrheitlich seien es Europäer die im Nationalpark stecken bleiben oder sonst welche Pannen aufweisen (wohl bemerkt unterwegs mit ihren nicht ganz für diese Strecke tauglichen Karren oder überschätzen einfach die Strassenverhältnisse, da die schlechteste Strasse in Europa vermutlich an die Qualität des Bruce Highways kommt). Die Stelle mit dem weichen Sand ist im sehr wohl bekannt, da hier schon einige nicht mehr weiterkamen und Hilfe benötigten. Nun ja, apropos Pannen, ihr werdet es uns kaum glauben, aber wenige Zeit nach unserer Heldentat, mussten wir uns wieder Mal mit einem kaputten Reifen auseinandersetzen! Der hintere rechte Reifen wurde bei der Schnelligkeit, mit welcher wir unterwegs waren, überhitzt und an einem fest sitzenden etwas scharfen Stein regelrecht zerfetzt. Natürlich spielte die Kondition der Strasse und die Umgebungshitze auch eine Rolle, aber vor allem wegen des zu schnellen Fahrens mit zu hohem Gewicht und zu niedrigem Reifendruck, hatten wir uns den Rest des mit einem total kaputten Reifen abzugeben. Wenigstens war der Untergrund dieses Mal etwas besser als auf Fraser Island. Trotzdem musste Roberto, da wir essentiell nur noch auf dem einen Felgen standen, ein Loch unterhalb der Befestigungsstütze bei der Übersetzungsstange in die Strasse graben, um den Flaschenheber sicher positionieren zu können. Wir, schon geübt mit dem Radwechsel, montierten den Ersatzreifen diesmal mit weniger Problemen an. Übrigens eine Sache noch, von der ich nicht mehr sicher bin, ob das in einem der vorherigen Blogeinträgen erwähnt ist: Unser kaputter Reifen von Fraser Island liess sich zum Glück ohne grossen Aufwand reparieren. Der Reifen wies kein wirkliches Loch auf, sondern wurde aus dem Felgen gehievt, da wir mit wenig Luft im Pneu unterwegs waren, um im Sand eine grössere Ablagefläche zu erhalten. Er wurde uns damals gratis von einem Fan unseres Autos repariert.

Diesmal hatten wir aber Pech; der Reifen gehörte definitiv auf den Schrotthaufen! So warfen wir den kaputten Reifen auf unser Dach (der richtige OZ style wäre natürlich den Pneu im Nationalpark zu lassen, damit sich die wilden Tiere daran nähren können) und fuhren in den nächstgelegenen Campingplatz (Bushcamping). In "Old Laura" kann man sich selbst für einen der Dutzenden Campgrounds registrieren. Man entscheidet sich für einen Schlafplatz, steckt AUD $ 4.50/Person in ein Couvert und wirft dieses in ein dafür vorgesehenes Kästchen. Wir übernachteten im "Kennedy Bend Waterhole Campground", wo wir ganz alleine waren. Der direkt neben uns gelegene Fluss ist gemäss dem Ranger einer der besten Orte um einen Krokodil sehen zu können. Natürlich war mir sehr mulmig zu wissen, dass nur ca. 10 Meter weiter im Fluss Krokodile hausen. Der Lakefield Nationalpark, welches sich auf der Cape York Peninsula befindet, ist voll mit Flüssen ("the wetlands") und zieht viele verschiedene Arten von Tieren, vor allem Wasservögel an. Die Krokodile behausen einen Grossteil der Flüsse und es ist strengstens verboten sich in eines der Gewässer zu begeben. Und wieder einmal haben wir uns übertroffen: Wir haben beide mit dem Inhalt einer 1.25L Flasche Wasser geduscht. Man wagt es kaum zu glauben aber es ist so. Wir haben beide nicht schlecht gestaunt, als wir das realisiert haben. Wie verschwenderisch wir doch in unserer Gesellschaft sind mit Wasser. Natürlich haben wir uns nicht die Haare gewaschen oder den linken unteren Zeh, aber die wichtigsten Zonen wurden sauber und wir wagten uns wieder aneinander zu schmiegen, ohne Gefahr zu laufen auf Ewigkeit hin aneinander verklebt zu sein.

Am nächsten Morgen machten wir eine Kleine Tour am Fluss entlang und auf den Sanddünen im Fluss und während der Suche nach einem Krokodil lauschten wir den Vögeln zu und genossen es in der Wildnis zu sein. Leider hatten wir kein Glück mit der Sichtung eines Krokodils und machten uns weiter auf den Weg. Obwohl man ja immer wieder davor gewarnt wird, genau das nicht zu machen, muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass man schon extrem Pech haben muss, um von einem Krokodil attackiert zu werden. Im Allgemeinen scheuen die Tiere zu viel Lärm und verziehen sich lieber an einen ruhigeren Ort. Wie schon in anderen Berichten erwähnt, kann man natürlich Pech haben und am falschen Zeitpunkt am falschen Ort sein. Die Zeitungen hier im Norden haben sicherlich jede Woche von so einer Story zu berichten. Hier sind es jedoch nicht nur die Touristen, welche gefressen werden (obwohl nach einer Aussage einer Informationsmitarbeiterin Amerikaner die Statistik führen beim gefressen werden), sondern auch die Einheimischen, welche sich halt schon sehr ungern an Regeln halten und trotz des Verbots oder der Ermahnung direkt ans Wasser begeben, um zu fischen und die Fischabfälle wieder in den Fluss schmeissen; am besten noch mit einem Hund an der Leine in der Nähe und halb besoffen. Beim Herausfahren auf den richtigen Track am Morgen fuhren wir dann an zwei solchen Gesellen vorbei, die schon etliche Bierdosen zu Morgenstund verdrückt haben mussten. Bierdosen werden im Allgemeinen von diesen Unbelehrbaren auch nicht mitgenommen, sondern im Feuer verbrannt. Dem australischen Outbackjungen wird natürlich vom stolzen erfahrenen Papa früh erklärt, dass wenn man das Buschfeuer im Nationalpark genügend gross und feurig macht, man alles darin verbrennen kann, inklusive Abfall und Bierdosen. Um das Feuer genügend gross zu machen, benötigt man natürlich ein paar richtige Bäume, welche man mit einer Motorsäge oder mit dem 4WD umwirft und zerstückelt. Fertig ist das OZ BBQ. Was wir schon alles in den Aschen vorhergehender Besucher gefunden haben.

Was uns sofort aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass wir nicht die einzigen mit einer Reifenpanne waren. Immer wieder sieht man einen kaputten Reifen am Strassenrand liegen. Ist wirklich schade, dass die Leute ihren Abfall nicht einfach mitnehmen können, zumal man sich hier in einem Nationalpark befindet.

Der Nationalpark hat uns sehr gut gefallen und es hat es sich allemal gelohnt hier hinauf zu fahren. Es gibt im ganzen Nationalpark genau einen Campingplatz, wo kalte Duschen zur Verfügung stehen. So machten wir uns als allererstes auf den Weg dorthin, da wir noch vorhatten, einen weiteren Tag im Nationalpark zu verbringen.

Vorbei an der Landschaft von Nifold Plain und an herumhoppelnden Wallabies (nördlich von Hann Crossing) landeten wir am späteren Nachmittag auf dem Campingplatz beim Annie River. Nifold Plain ist eine riesige, baumlose und flache Grasslandschaft übersäht mit Termiten "moulds" und hat uns sehr imponiert. Die Bushcampingzone mit Blick auf den Annie River hat uns sofort gut gefallen und wir genossen den wunderschönen und heissen Tag. Für kurze Zeit waren wir alleine auf dem Campinglatz, bis sich zwei furchterregend aussehende Australier aus der South Australia zu uns gesellten. Es stellte sich heraus, dass sie ziemlich locker waren und auch auf dem Weg an die Spitze von Cape York waren. Sie fischten den ganzen Nachmittag und Abend lang und gerade als wir uns schlafen legten, fing der eine einen riesigen spotted cod. Sie fingen auch mud crabs (Krabbenart) und einige Stingrays. Den einen Stingray behielten sie als bait (Deutsch? Beute?), die anderen liessen sie gehen. Nach ein paar Spielereien mit dem Cod entschieden sie, dass sie ihn auch wieder zurück werfen wollen, denn wir vier hätten unmöglich so viel Fisch essen können; er wog gut 20kg.

Wir kriegten auch noch gratis Strom, da der eine Australier einen Generator hatte (kostet etwa AUD $ 2000). Im Gegenzug gaben wir den Jungs zwei Meter Alufolie und ein paar Kochtipps, wie man Kürbis, Zucchini und Kartoffeln auf dem Feuer schmackhaft zubereitet oder Peperoni länger haltbar macht im tropischen Klima ohne Kühlschrank. Wir sind immer noch ohne Kühlschrank unterwegs und haben unsere Mägen schon an so einiges gewöhnen können :). Manchmal kaufen wir uns Fisch oder Gehacktes, bereiten dies jedoch spätestens 12 Stunden später zu und kochen es. Beim Gemüse ist es weniger schlimm, wenn es nicht mehr so frisch ist und Milchprodukte gehen im Allgemeinen auch. Manchmal macht sich eine kleine Magenverstimmung bemerkbar, aber das könnte natürlich auch von unserem abgestandenen Wasser im 20 Liter Tank kommen, denn wir wissen eigentlich nie so genau, was für Wasser wir kriegen (im Moment dieser Berichterfassung haben wir Wasser aus einer 34° Grad heissen Mineralquelle getankt, welches wir über Nacht draussen in der Savanne abgekühlt haben), wenn wir unseren Wassertank an einem Gartenschlauch auffüllen. So geschehen auch, als wir aus dem Lakefield Nationalpark herausfuhren und uns Richtung Musgrave begaben, um Diesel und Wasser zu tanken. Musgrave muss wohl das kleinste und wichtigste Dörfchen in einer sehr grossen Umgebung sein, denn es besteht aus zwei bis maximal drei Häuschen und davon ist eines die Tankstelle mit einem riesen grossen Parkplatz, an welchem sich alle 4WD Leute treffen, um sich ein letztes Mal abzusprechen bezüglich den letzten 500 Kilometer bis zur Spitze. Das Wasser ist Bohrwasser und dementsprechend bekommt man auch ein paar Proben australischen Bodens mit, welche dann in Form von dunkeln Fetzen im Wasser des Tanks herumschwimmen. Aber seit Südamerika sind wir uns einiges gewohnt, und wir wollen auch unsere Mägen wieder für Indonesien und Asien trainieren.

Auch wir müssen uns absprechen und da wir in den letzten Tagen keine Änderung bezüglich der gesperrten Strassen erhielten und auch niemand uns sagen konnte, ob die Strassen in naher Zukunft denn wieder offen sein würden, entschieden wir uns den langen und sehr mühsamen Weg hinunter zum Savannah Highway zu fahren und über Mount Isa nach Darwin zu gelangen. Von Musgrave aus waren es noch 3000 Kilometer und es war klar, dass wir sicherlich einen Overnighter oder halben Overnighter (Tag und Nachtfahrt) machen mussten. Die Wahnsinnsfahrt von über 1200 Kilometer von der Cape York Halbinsel über den Savannah Highway bis fast nach Mount Isa bekommt ihr im nächsten Bericht geliefert.

Die schönen Schüsse des Nationalparks findet ihr hier:

Samstag, 26. Juli 2008

Roadtrip: Mossman Gorge to Cape Tribulation

Um den Daintree Nationalpark auf der Seite von Cape Tribulation zu besuchen, muss man vorerst den Daintree River mit einer Fähre überqueren (AUD $ pro Weg). Dieser 140 km lange Fluss ist das Zuhause von Salzwasserkrokodilen und es werden Flusstouren für die Neugierigen angeboten, bei welchen man Krokodile in ihrem natürlichen Habitat beobachten kann.

Nach der Überquerung fährt man einer wunderschönen durch den Regenwald führenden Strecke entlang. Dieser Strassenabschnitt ist ohne Probleme befahrbar, jedoch nur bis nach Cape Tribulation. Weiter kommt man ohne einen Vierradantriebwagen eher nicht. Cape Tribulaton ist ein kleines im Daintree Nationalpark liegendes Dörfchen und eine beliebte Touristendestination. Hier treffen der Regenwald und der Great Barrier Reef zusammen. Die Stadt wird mit dem Slogan "where the rainforests meets the reef" vermarktet und ist tatsächlich sehr beeindruckend. Cape Tribulaton, oft auch verkürzt Cape Trib genannt, ist ein kleines Dörfchen, welches seine Grösse über die Jahre hinaus behalten hat. Natürlich dürfen Tourangebote (welche sogar in der Pharmazie bei Kelly gebucht werden können) für die Touristen auch hier nicht fehlen: von Canopy-, über Kanu- bis zu Night-Walkingtouren. Eine "Night-Walkingtour" hört sich interessant an und wir waren uns nicht sicher, ob es sich lohnen würde, sich einer Tourmasse anzuschliessen. Die Idee mit einer Touristenkolonne durch den Regenwald zu trampeln, hat uns nicht zu 100 % überzeugt. Viel lieber hätten wir einen Einheimischen gefunden, der uns eine private Tour angeboten hätte. Leider müsste man ein solches Arrangement über einige Barbesuche organisieren und so viel Zeit und Geld hatten wir nicht.

Für den Abend war es geplant im Campingplatz von Noah zu übernachten. Dort angelangt wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass man ohne Vorbuchung in diesem Campingplatz nicht übernachten darf. Was für ein Witz! Unser Mobiltelefon hatte wieder mal keine Netzverbindung und somit mussten wir in das nächstgelegene Tourbüro fahren, um uns über die Campingmöglichkeit zu informieren. Uns wurde sodann harsch mitgeteilt, dass dieser Campground bereits voll sei (obwohl bei unserer Ankunft mindestens die Hälfte der Plätze noch frei waren). Der Dunkelheitseinbruch machte sich bemerkbar und wir waren auf der Suche nach einer Schlafmöglichkeit. Wir informierten uns beim örtlichen Caravanpark über die Preise, jedoch wollten wir den horrenden Preis von AUD $ 30.00 für eine "unpowered-site" nicht bezahlen.

So kam Roberto noch in den Sinn, jemanden in Cape Tribulation zu kennen. Vielleicht könnt ihr Euch noch an Marty aus Brisbane erinnern. Er hat einen Onkel namens Sean in Cape Tribulation, der seit über 18 Jahren dort lebt und sich hier eine Existenz aufgebaut hat. Marty hat uns gegenüber mehrmals erwähnt, wir sollen ihn kontaktieren, sobald wir in Cape Trib angelangen, da wir mit grösster Wahrscheinlichkeit bei seinem Onkel Sean übernachten könnten. Nach ein paar Telefonanrufen hatten wir Sean am Telefon und versuchten herauszufinden, was für ein Typ er ist, und ob wir bei ihm campen können. Es stellte sich heraus, dass er gerade Besuch aus Neuseeland hatte und uns wir uns gerne am nächsten Tag auf seinem Grundstück begeben können.

Da es sowieso schon dunkel war, entschieden wir uns auf dem 150 Meter entfernten Parkgelände zu übernachten. Den Tipp bekamen wir von Kelly von der Pharmazie. Natürlich war es nicht erlaubt hier zu campen, aber wir nahmen das Risiko auf uns. Im Verlauf des begab sich noch ein kleiner Mietcaravan auf das Gelände, deren Insassen auch die Entscheidung getroffen hatten, hier zu übernachten. Was uns aber nicht bewusst war, war die Tatsache, dass zwischen und Uhr die täglichen Nachtouren über das Parkgelände führten. Die Leute haben sich aber an uns nicht gestört und liefen mit ihren Taschenlampen in der Dunkelheit fröhlich auf ihrer Entdeckungsreise weiter.

Am nächsten Morgen sind wir früh aufgestanden und haben uns den wunderschönen Sonnenaufgang am Strand zu Gemüte geführt. Auf dem Rückweg sind wir via dem "Dubuji  Boardwalk", einem vorgefertigten Track durch einen Teil des Regenwaldes, gelaufen. Viel Neues haben wir hier nicht gesehen, die Vegetation ist dieselbe wie wir sie in Mission Beach bereits gesehen haben. Abgesehen von diesem Track, gibt es noch weitere interessante "Walks" im Daintree Nationalpark. Der Daintree Nationalpark 80km nördlich von Cairns gelegen wird als eines der biologisch diversesten Gebiete der Welt angeschaut und ist das Zuhause vieler antiken und raren Arten von Lebewesen (zum Beispiel das "Bennett's Tree Känguru" oder das "Daintree River Ringtail Possum"), welche nirgendwo sonst gefunden werden. Er ist der älteste Regenwald der Welt und hier herrscht das feuchteste Klima Australiens (Sean, der seit 17 Jahren in diesem Gebiet wohnt, erwähnte, dass es gut einmal einen Monat durch regnen kann); bis zu 6 Meter Regen fallen pro Jahr. Die Kuku Yalanji sind die traditionellen Besitzer und Bewohner des Gebietes, welches sich von nahezu Cooktown bis südlich nach Mossman und westlich zum Palmer Fluss erstreckt. Zudem besitzen viele Teile der Landschaft eine spirituelle Bedeutung.

So machten wir uns am Morgen nach einer Dusche bei PK's (Hotelanlage direkt im Zentrum) auf den Weg zu Sean. Es stellte sich hinaus, dass Sean und sein Freund aus den Jugendzeiten  im Prinzip – abgesehen von der Sauferei – lustige Zeitgenossen sind. Sean meinte, wir können gerne auf seinem Grundstück campen und ein Feuer machen. Er war anfangs wohl ein bisschen skeptisch, was für Leute Marty zu ihm sendet. Er hat vor nicht all zu langer Zeit einer Horde von jungen Leuten auf seinem Grundstück erlaubt, die Nacht zu verbringen. Es handelte sich dabei um Jungs, welche anlässlich des Tods einer ihrer Kumpel hier zusammenkamen. Die Treffen artete nach viel Alkohol mit einem gefährlichen Axtwerfen aus. Sean musste hier eingreifen und dafür sorgen, dass es keinen weiteren Todesfall gibt. Aber mit uns beiden musste er sich keine Sorgen machen:). Wir verbrachten mehr oder weniger den Tag bzw. den Abend mit den beiden älteren Herren und bekamen lustige Geschichten erzählt und wurden Zeugen, wie sich zwei Herren ein Bier nach dem anderen kippten und sich zum Affen machten. Sean meinte, dass er eigentlich nicht viel trinke, aber durch den Umstand des Besuchs seines Kollegen, mit ihm trinke. Irgendwann schafften wir es, uns vom Saufgelage zu entfernen, ohne unhöflich zu sein und wurden mit einem Gejohle von den beiden, die im Duett Jonny Cash's "Ring of Fire" sangen, in die Dunkelheit verabschiedet.

Sean wohnt seit über 18 Jahren in Cape Tribulation und gehört wohl zu der Gruppe, der am längsten hier lebenden Leute. Sein Grundstück und die Lage sind einfach herrlich! Vom palmenreichen Garten aus ist man in ein paar wenigen Schritten am Meer. Man hat hier seine absolute Ruhe und muss sich nicht über lärmende Nachbarn aufregen. Nur das Wetter ist in der Nasssaison doch sehr feucht. Sean erzählte uns noch einiges über die Vergangenheit des Dörfchens und meinte, dass der Tourismus erst vor ein paar Jahren richtig ausgebrochen sei. Lange Zeit sei die Strecke von Cape Trib zum Daintree River nicht mit einem 2WD erreichbar gewesen. Seit diese Strecke geteert wurde, tummeln sich Jahr für Jahr immer mehr Touristen hier ein. Früher seien es nur die Israelis, die Briten und die Deutschen gewesen, die den Weg nach Cape Trib gefunden hätten.

Uns hat das Gebiet um und in Cape Trib ausserordentlich gut gefallen. Wir wären gerne noch ein paar Tage bei Sean geblieben, mussten jedoch weiter, da wir in den kommenden 10 Tagen noch 3'000 km vor uns hatten. Irgendwann auf  dem Weg in den Norden hatten wir uns entschieden, nun doch nach Darwin zu fahren, ein Unterfangen, welches sich als etwas diffizil herausstellen würde.

Donnerstag, 24. Juli 2008

Australien: Roadtrip Cairns to Mossman Gorge & Umgebung

Nach unserer Stadtrundfahrt- und Besichtung durch Cairns, machten wir uns bei regnerischem Wetter auf den Weg Richtung Port Douglas. Dieser Streckenabschnitt ist wunderschön zum Fahren, vor allem weil die Strasse mehrheitlich am Strand entlang führt und man mit Blicken auf die Strände einsamen Strände belohnt wird. Während der Fahrt, fuhren in entgegen gesetzter Richtung im Sekundentakt Mietautos an uns vorbei. Wir erhofften eigentlich, bald weniger Touristen im Norden anzutreffen, jedoch schien das noch nicht der Fall zu sein. Wie es sich später heraus stellte, sind die Strassen auf der Cape York Halbinsel heutzutage schon so gut, dass jeder Hanswurst mit einem halbpatzigen 4WD da hochfahren kann.

So wurden wir kurz vor Port Douglas auf ein Schild eines "Holiday Park" aufmerksam und erkundigten uns, ob sie noch Platz für die Übernachtung hätten. Von diversen Leuten haben wir im Vorhinein gehört, dass in Port Douglas bereits alle Caravanparks voll seien und man es gar nicht versuchen müsste, spontan wegen eines Platzes anzufragen. So versuchten wir unser Glück im oben erwähnten Holiday Park namens Big4 Port Douglas und bekamen prompt die letzte "powered site" für satte AUD $ 35.00. Das ist das Höchste, was wir bisher für eine Übernachtung (wir benötigen eigentlich nur einen Parkplatz und Strom) ausgegeben haben. Die Anlage selbst ist sehr schön; sie liegt inmitten von Palmenbäumen und der Regenwald bildet einen natürlichen Zaun, sie offeriert eine gedeckte Küche, saubere Toiletten und Duschen, einen Swimmingpool und kaum zu glauben, gratis Wireless Internet! Ansonsten sind die Preise für die Internetverbindung horrend! Die höchste Gebühr bisher lag bei AUD $ für eine Stunde Internet. Das ist echt ein Lacher:). Wir haben bisher glücklicherweise nie für das Internet bezahlen müssen und sehen ehrlich gesagt auch nicht ein, so viel für das Checken der E-Mails zu bezahlen. Wenn es sich ergibt, dann finden wir hie und da wieder eine gratis Wifi-Connection. In jeder grösseren Stadt oder sogar in Dörfern fährt man ganz simpel mit dem Auto ein paar Strassen ab, wo die Wohngegenden hübsch und familiär ausschauen und meistens gibt es da auch massenhaft Wireless. Dummerweise sind die meisten BigPond Kunden von zu Hause aus mit einem mittelmässig komplexen Schlüssel geschützt, den man jedoch, sofern man physikalischen Zugang ins Haus hat, einfach hinten beim Router ablesen kann.

Da es uns hier sehr gut gefallen hat, wir gratis eine schnelle Internetanbindung hatten und nicht bei schlechtem Wetter weiterreisen wollten, entschieden wir unseren Aufenthalt um einen Tag zu verlängern. Die Wetterprognose versprach uns auf den übernächsten Tag schönes sonniges Wetter. Während den beiden Tagen im Caravanpark hat es leider im Stundentakt geregnet und liess uns nicht viel Spielraum für Exkursionen ins umlegende Gebiet übrig. Wir machten das Beste aus der Situation und erledigten ein paar Sachen. In erster Linie verbrachten wir Stunden damit, unseren Blog auf den aktuellen Stand zu bringen, Berichte schreiben und Fotos online zu stellen. Auch haben wir Nutzen von der Waschmaschine und dem Trockner gemacht und all unsere stinkende Kleider gewaschen.

Zudem grillierten wir ein paar Peperoni, die wir kürzlich gekauft hatten und bereiteten uns ein leckeres sizilianisches Gericht als Vorrat für die nächsten Tage zu. Der Grill war leider nicht so praktisch. An vielen Orten in Queensland kann man gratis Gebrauch von der so genannten Barbecue Area machen. Man drückt einen Knopf und dann wird innert Minuten die Platte heiss. Jedoch ist dies natürlich nicht mit einem richtigen Grill vergleichbar :).

Unsere sportliche Aktivität begrenzte sich auf einen Einstundenlauf um das "Zucker Cane" (auf der gegenüberliegenden Seite) herum. Der Lauf im Matsch war weniger interessant als erhofft und wie haben uns noch extrem verlaufen, obwohl wir einen Plan hatten und eigentlich nur genau ein Rechteck mit Maximalseitenlänge von 500 Metern hätten laufen sollen. Im anliegenden Fluss "Mowbray River" kann man, wenn man Glück hat, sogar Krokodile sehen. Das war die einzige Ambition für Roberto, überhaupt bei Regen Laufen zu gehen :).

Am Tag unserer Abfahrt schien die Sonne ein bisschen durch und endlich war der Regen überstanden. Wir hielten uns noch bis ca. Uhr im Caravan Park auf, da wir Nutzen von der Internetverbindung machen wollten und ein paar neu geschriebene Berichte auf unserem Blog veröffentlichen wollten. Roberto hat fast alle Neuseelandberichte geschrieben und hoch geladen Dank der grossartigen Vorarbeit meiner Wenigkeit mit Stichwörtern. Wir hätten ansonsten kaum mehr gewusst, was jetzt im Detail genau geschah und wie die Orte hiessen damals.

Danach machten wir uns auf den Weg Richtung Mossman Gorge. Zuerst machten wir aber Halt in Port Douglas: dieses Dorf ist erst seit ein paar Jahren eine beliebte Touristendestination und wird als tropisches Paradies vermarktet. Eine nette und relaxte Alternative zum hektischen Alltag in Cairns. Auch wenn wir Port Douglas bei schlechtem Wetter erlebt haben, hat uns das Städtchen doch sehr gefallen. Übrigens ist das Schwimmen in dieser Gegend im Sommer nicht empfehlenswert wegen den "Quallen" (Marine Stingers im Generellen oder Box Jellyfish). Roberto hat früher schon seine Erfahrungen mit diesen Viechern gemacht und ist überhaupt nicht gut auf sie zu sprechen. Gemäss Sean (zu ihm kommen wir im nächsten Bericht) ist Port Douglas sehr beliebt unter japanischen Hochzeitsgästen. An Hochzeiten (4-5 täglich) mangelt es also hier nicht :).

Danach statten wir dem Mossman Gorge, welcher bereits im Daintree Nationalpark liegt, einen Besuch ab. Dies ist ein Fluss inmitten eines Regenwaldes und ein zu sehr vermarktetes Örtchen und wird von Hunderten von Tourbussen und Mietautos angefahren. Wir verstanden das ganze Getümmel um den Fluss herum nicht und beobachteten all die Touristen, die den Eindruck hinterliessen, das erste Mal in ihrem Leben solch einen Fluss gesehen zu haben. Bei schönem Wetter kann man sich im Fluss mit einem Bad erfrischen, und that's it im Prinzip. Alleine wird man kaum sein, nur schon an so einem kühlen Tag, wie wir es erlebt haben, getrauten sich einige Waghalsige in das kristallklare Wasser. Für diejenige, denen der Fluss nicht gross zusagt, besteht auch die Möglichkeit, einem der vielen Tracks im Regenwald entlang zu laufen. Kuku Yalanji, die lokale Aboriginal Einheit, führt hierzu auch Touren durch, wo man über die Geschichte des "Gorge" aufgeklärt wird, sowie über den lokalen Gebrauch der Pflanzen. Es kommt der Verdacht auf, dass die Attraktion künstlich aufgebauscht wurde, um den Aborigines eine sinnvolle und lukrative Beschäftigung zu geben und die Brücke zwischen der weissen Kultur und den Einheimischen zu festigen (wir nehmen jetzt einmal an, dass die Leser das kulturgeschichtliche Dilemma bezüglich der Aborigines kennen). Nach dem Besuch des Mossman Gorge stand für uns beide fest: so rasch als möglich weg von hier :). 

Im Speedy Gonzales Tempo machten wir uns vom Acker Richtung dem im Regenwald gelegenen Dörfchen Cape Tribulation. Mehr dazu im folgenden Bericht.

Die Fotos dieses Reiseabschnittes wollen wir Euch natürlich nicht vorenthalten:

Montag, 21. Juli 2008

Australien: Roadtrip Bowling Green Bay Nationalpark via Wallaman Falls, Girringun Nationalpark to Cairns

Ausgeschlafen, fit & munter machten wir uns am heutigen Tag auf den Weg Richtung Townsville, der Hauptstadt von North Queensland, nur 28 km nördlich von unserem Standpunkt. In Townsville besuchten wir das vor gut einer Woche eröffnete kleine Einkaufszentrum am südlichen Ende des Städtchens und so gönnten wir uns wieder einmal eine heisse Schokolade und auswärtiges Morgenessen. Wir vergeudeten noch ein bisschen Zeit mit Zeitung lesen und fanden heraus, dass der Papst in Australien angekommen ist … Was für eine Neuigkeit :).

Kurz darauf gaben wir als neue Destination Ingham in unseren Navigator ein, welcher uns am heutigen Morgen gänzlich im Stich liess. In Townsville wird im Moment ein Teil des Bruce Highways erneuert und unser Navigator versuchte uns aus diesem Grund irrezuführen. An Wegeisern mangelte es zusätzlich. Wir fuhren planlos in der Stadt herum bis Roberto genug hatte und sich in einer Tankstelle über den Weg informierte. Die Dame meinte, dass er nicht der Erste sei, der konfus sei und zeigte ihm die korrekte Fahrtrichtung. Wir haben es also doch noch geschafft, Townville zu verlassen und in Ingham anzukommen. Ingham liegt 110 km nördlich von Townsville und ist bekannt für seine italiensche Herkunft und Delikatessen. Die italiensche Kultur wird hier jährlich im Mai gefeiert anlässlich des Australien-Italien Festivals. Die erste grosse Gruppe von 300 italienischen Immigranten kam hier im Jahre 1891 an und sie arbeiteten als "cane-cutters". Mit ihrer Bereitschaft zum Arbeiten dominierten sie bald die Zuckerindustrie, wodurch die Stadt als Zuckerstadt bekannt wurde.

Die zwei älteren Damen, welche im hiesigen Informationszentrum arbeiten (auf voluntärer Basis)  hatten keine Ahnung oder Antworten zu unseren Fragen. Wir gaben es also schnell auf, irgendwelche informativen Auskünfte über die umliegende Gegend einholen zu wollen :). Wir schnappten uns eine Broschüre über den 51 km westlich entfernten Girringung Nationalpark und machten uns auf den Weg dorthin.

Im Girringing Nationalpark befindet sich der 268 Meter hohe "Wallaman Fall", der längste Single Drop Wasserfall Australiens. Während der Fahrt zum Wasserfall wird man Zeuge, wie sich der Wald in einen tropischen Regenwald transformiert. Die Flüsse hier sind das Zuhause der Platypusse und den "saw-shelled turtles". Wenn man Glück hat und zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, kann man sogar die "musky rat-kangaroos" oder die "southern cassowarries" entdecken. Im Girringing Nationalpark findet man zudem alle australischen "Glider-Arten", inklusive dem bedrohten Mahogany Glider. 

Um den Wallaman Wasserfall herum gibt es verschiedene Trekkingtouren, u.a. der schwierige "Wet Tropics Great Walk", welcher die Wasserfälle "Wallaman Falls" und "Blencoe Falls" verbindet und sich über 110 km erstreckt. Wir entschieden uns für einen wenigen lang dauernden Weg und liefen zum Grund des Wasserfalls hinunter. Dieser Track wird als "Jinda Walk" markiert und das Ziel ist in 1.6 km erreichbar. Der Wanderweg führt durch einen Regenwald und ist in der Kategorie "einfach-mittelschwer" zu klassifizieren. Unten gelangt man an einen anderen Aussichtspunkt auf den Wallaman Wasserfall und wenn man sich getraut kann man im Wasser eine gratis Erfrischung einholen. Einige Iren erwähnten jedoch, dass sich Blutsauger im Wasser befinden; nun, wem das nichts ausmacht, der kann sich also getrost in den kalten Pool begeben.

Zudem steht einem ein Campingplatz in der Nähe zur Verfügung, wo man die öffentlichen Toiletten und Duschen (kalt) gebrauchen kann

Während der Fahrt zum Wasserfall wird man auf Strassenschildern auf Cassowaries (der Kasuar) aufmerksam gemacht, die die Strasse überqueren. Der Southern Cassowary ist ein Bewohner des nordöstlichen Regenwaldes in Queensland. Er wird 1.5 – 2 Meter gross und ist leicht erkennbar, mit seinem knöchigen Aufsatz auf dem Kopf (Helm), seinem lebendig blauen Hals und Kopf und seinem roten unteren Halsansatz hinten. Die flugunfähigen Vögel (Gattung: ratis), wozu auch der Emu, der Straussenvogel und unser geliebter Kiwi Vogel (Moeraki lässt grüssen) gehören, sind Einzelgänger und beschützen ihr Territorium vehement gegen jegliche Eindringlinge, darunter auch wir Menschen. Während die anderen flugunfähigen Grossvögel Angst vor uns zeigen, wird ein Cassowary mit grösster Wahrscheinlichkeit auf Angriff gehen; wie wir es schon am eigenen Leibe erfahren durften. Die kleinen bleiben die ersten 9 Monate bei dem Vater.

Und prompt haben wir an diesem Tag zwei Mal das Glück gehabt, sie anzutreffen. Einmal auf dem Hinweg und das andere Mal auf dem Rückweg. Auf dem Hinweg sahen wir von weitem einen Cassowary die Strasse überqueren. Wir näherten uns dem Riesenvogel und versuchten ein paar Fotos zu schiessen. Wir wurden dann aber von vorbeifahrenden Autos gestört und der Cassowary machte sich schnell davon. Auf dem Rückweg hatte Roberto ein gutes Auge und sah eine Cassowary-Familie die Strasse überqueren. Wir näherten uns ihnen und versuchten einen Blick auf die Kleinen zu erhaschen. Gerade als ich Roberto sagte, ach wie süss die Vögel doch sind, blickte uns die Cassowary-Mutter (oder Vater?) böse an und rannte total unerwartet mit Riesenschritten in unsere Richtung. Total erschrocken, rannte ich in eine Richtung und Roberto in eine andere Richtung und er verlor dabei seine Flipflops :). Glücklicherweise machte der Cassowary nur ein paar wenige Schritte (jeder Schritt ist aber mindestens ein Meter) und erreichte damit sein Ziel uns von den Kleinen fern zu halten. Wir getrauten uns nicht mehr in ihre Nähe, was auch in Ordnung ist. Wir wollten ja nur einen kleinen Blick auf die Kleinen werfen. Ich habe das ganze Geschehen noch auf Video aufgenommen, worüber wir uns jetzt die ganze Zeit totlachen:). Wir leben noch und staunten nicht schlecht, wie schnell sich diese Riesenvögel mit nur ein paar wenigen Schritten fortbewegen können. Der Cassowary hätte uns, wenn er wollte, problemlos eingeholt und mit Leichtigkeit zu Hackfleisch verarbeitet mit seinen riesigen Klauen. Das ist kein Scherz: es gibt Berichte von armen Touristen, welche weniger Glück als wir hatten und deren Rücken wie mit einer tiefen Stahlbürste aufgeschlitzt wurde. Zudem kann der Cassowary noch mit seinem Schnabel und dem Horn auf dem Kopf Übles anrichten; da würde Zidane blass vor Neid werden :).

Nach diesem lustigen Ereignis verabschiedeten wir uns von der Gegend und fuhren weiter Richtung Cairns. Bis dorthin haben wir es an diesem Tag jedoch nicht geschafft, sondern machten Halt in der Nähe des Städtchens Kennedy und verbrachten die Nacht gratis auf einem Ausruhgebiet, wo man sich max. aufhalten darf. Leider waren hier keine Duschen vorhanden und die vorbeifahrenden Trucks und Züge machten den Umstand auch nicht einfacher. Wir harrten die Nacht hier durch. Wir haben fast kein Auge zugemacht und ich hätte wirklich dringend eine Dusche gebrauchen können. Gegen Mitternacht hat es zu unserem Glück hin noch angefangen zu regen, ein Umstand, der bis in die frühen Morgenstunden anhielt.
                                    
Leider wurden wir also wieder mit dem Regen konfrontiert. So waren die Aktivitäten, die ich für den heutigen Tag geplant habe, zur Sau gemacht worden. Ich wollte nämlich an den populären Mission Beach (Touristendestination), im dortigen Regenwald noch eine kleine Wanderung machen und die Sonne am Strand geniessen, einfach gesagt, das Strandleben geniessen. Wir haben dennoch im Regen einen kleinen Ausflug in den Regenwald gemacht (entlang des 1.2 km langen Rainforest Circuits & Fan Palm Boardwalk) und haben wieder Ausschau nach den Cassowaries gemacht. An diesem Morgen hatten wir jedoch kein Glück. Wenn man sicher aber Zeit nimmt, sollte man entlang des "Licuaia Walking Track" im Tam O'Shanter State Forest (der Regelwald bei Mission Beach) gute Chancen haben einen Cassowary observieren zu können. So sagen es zumindest die Guidebooks und die Informationsstelle. Ich bin dennoch der Meinung, dass wann immer man es nicht erwartet, man solche Chancen erhält. Bestes Beispiel ist der gestrige Tag, wo wir unerwartet zwei der Riesenvögel die Strasse überqueren sahen und es als schwierig angesehen wird, dort einen Cassowary zu sehen.
                                         
Es hörte einfach nicht auf zu regnen und wir wurden dann bei der Durchfahrt in Innisfail (auch bekannt für sein Zucker) auf ein Schild des "Johnstone River Crocodile Park", Tel.:(07) 4061 1121, aufmerksam. Diese führen seit langem eine Krokodilfarm und bieten ihren Besuchern die Möglichkeit, Krokodile und Alligatoren näher kennen zu lernen. Nachdem Roberto eine Weile mit einer Angestellten geredet hat, brachte er so weit, eine persönliche und semi-private Tour für uns beide zu arrangieren für den normalen Eintrittspreis von AUD 23.00/Person.

Die anderen Gäste, welche sich just eingetroffen hatten, wurden auch noch eingeladen.

Ein paar Infos zu Krokodilen, die vielleicht nicht jedermann so gerade weiss:

  • Oftmals werden Alligatoren mit Krokodilen verwechselt; diese beiden Reptilienarten sind aber total verschieden in ihrem Verhalten und Aussehen.
  • Männliche Krokodile können über 5 Meter lang werden, die Weibchen maximal ca. 3.5 Meter
  • Eine Krokodillady legt 50-70 Eier pro Wurf.
  • Ein Krokodil benötigt praktisch fast kein Futter, etwa ein Hühnchen pro Woche reicht völlig aus. Das heisst aber noch lange nicht, dass das Krokodil nicht alles jagt, was ihm vor die Fresse kommt J: Wenn es einen Finger breit Platz im Magen hat, wird ein bewegliches Objekt jeglicher Grösse attackiert, sofern es sich in praktisch unverfehlbarer Nähe befindet.
  • Ein Krokodil hat ein Gehirn so gross wie eine Baumnuss, trotzdem hat es gut 200 Millionen Jahre praktisch unverändert überlebt. Es gibt 3 simple Dinge (F-words), für welches sich ein Krokodil bewegt oder bemüht: Food, Fight, Female.
  • Das Krokodil ist der geborene Jäger und Krieger und kann massive Verletzungen einfach wegstecken; Beispiel: wenn es bei einem Kampf ein Bein verliert oder der halbe Unterkiefer abgebissen wird, ist das noch lange kein Grund zu sterben oder minder behindert zu sein. Das Krokodil kann einzelne Blutgefässe und Verbindungen durch komplexe Mechanismen einfach abschalten und so ein Ausbluten verhindern.
  • Krokodile weisen praktisch keine Krankheitsformen auf und sind deshalb heutzutage Gegenstand interessanter Forschungen im medizinalen Bereich.
  • Etwas, was immer wieder falsch erzählt, dargestellt oder geglaubt wird: Krokodile mögen kein verdorbenes oder lang im Wasser verwesendes Fleisch, was die Aussagen über das Verstauen von Futter unter Wasser gleich aus dem Boot werfen. Die "Todesrolle" dient dem Zerstückeln der Beute und wesentlich mehr als Fressen passiert danach nicht mehr. Dass man immer wieder totes Fleisch irgendwo unter Mangroven oder anderen Orten unter Wasser findet, hat den ganz einfachen Grund, dass die meisten Gewässer fliessen und sich die Überreste einfach an solchen Orten verhaken. Der Grund, weshalb man an solchen Orten oft Krokodile antrifft, welche sich kaum von ihrer Beute trennen, ist einfach: Auch wenn ein Krokodil überhaupt keinen Hunger mehr hat, wird es die Beute sicherlich nicht mit einem Rivalen teilen und so kommt es, dass es halt die Beute, die sich irgendwo verklemmt hat, verteidigt.
  • Das Krokodil bezieht die meiste Energie in Form von Sonnenstrahlung und direkter Wärme.
  • Zu Land ist das Krokodil sehr langsam, hat jedoch aus dem Wasser heraus eine ziemlich tödliche Beschleunigung für die meisten Opfer. Deshalb sollte man vor allem in den Gebieten vom nördlichen Queensland und Northern Territories die Hinweise bezüglich des Umgangs in der Nähe von Gewässern Folge leisten.
  • Niemand kann ein Krokodil lesen oder es beherrschen, diese Tiere sind urzeitliche Jäger mit simplen, jedoch effektiven Überlebensinstinkten.

Wir wollen die Leser hier aber nicht weiter langweilen und kehren zurück zu unserer Tour durch den Park. Erschreckenderweise werden hier in der Farm die Krokodilbabies für ihr Leder gezüchtet (die Nachfrage danach sei enorm, Prada und Gucci vorallem). In einem Gehege werden sie zu hunderten gehalten (sei anscheinend positiv für ihr soziales Verhalten, da sie gar nie die Chance kriegen ein Territorium aufzubauen, um es dann zu verteidigen). Ein Krokodilbaby bringt dem Besitzer satte AUD $ 1000.00 ein. Ich war über diese doch sehr ehrliche Aussage sehr schockiert, zumal ich solch eine Organisation mit meinem bezahlten Eintrittspreis unterstützt habe. Irgendwer muss sich hier wieder einmal dumm und dämlich verdienen! Nun, der Rundgang in der Krokodilfarm war aber ansonsten sehr informativ; man muss ja nicht alles zur Schnecke machen.

Nebst den Krokodilen stösst man im Park auf  Cassowaries, Straussenvögel, Alligatoren, Dingoes, Wildschweine, Schlangen, Wallabies und Kängurus. So wurden wir anlässlich der Tour eines Besseres belehrt. Wir gingen bisher davon aus, dass die Dingoes in Australien ihren Ursprung hätten. Weit gefehlt! Dingoes kamen mit indonesischen Seefahrern vor ca. 3500 Jahren auf den Australischen Kontinent. Jedoch sind die Dingoes heute in Australien die reinrassigsten Hunde auf der Welt. Der Dingo war zugleich der erste als Haushund gehaltene Hund. Wir hatten am Ende noch die Möglichkeit ein 18 Monate altes Krokodilbaby sowie eine Schlange um den Hals zu halten. Ach ja, und einen schwarzen Cockatoo bekommt man beim Eingang auch zur Gesicht :).

Nach diesem informativen Nachmittag fuhren wir weiter nach Cairns. Es regnete wieder einmal in Strömen und viel zu machen gab ansonsten nichts. Auf dem Weg dorthin, in der Nähe der Krokodilfarm, entdeckten wir noch ein natürliches Schwimmbecken beim Polly Creek.

Eine Unterkunft fanden wir im südlichen Teil von Cairns. Die Preise hier sind im Gegensatz zu Cairns City ziemlich akzeptabel. Wir erhielten im Barrier Reef Tourist Park eine "ensuite powered site", das heisst mit eigenem Badezimmer, für AUD $ 32.00.

Am nächsten Tag schauten wir uns die Touristenstadt Cairns an, informierten uns über Tauchgänge am Great Barrier Reef, verpassten Roberto einen neuen Haarschnitt und gingen beim örtlichen Amt für Nationalpärke vorbei. Also eins nach dem anderen :). Als wir gerade Cairns zu Fuss anschauten, liefen wir an einem modernen Coiffeurladen vorbei und da sich Roberto seit längerem einen neuen Haarschnitt verpassen wollte, erkundigten wir uns spontan über die Preise. Diese waren ziemlich akzeptabel und prompt vereinbarten wir einen Termin. Sonja, die Managerin, nahm sich der Frisur von Roberto an und zauberte ihm einen frechen und extrem passenden Haarschnitt an sein Haupt. Sonja hat wirklich super Arbeit geleistet, denn Roberto erkannte sich kaum selbst. Uns beiden gefällt sein neuer Haarschnitt super gut. Was haltet ihr davon?

Im Touristeninformationszentrum holten wir noch Infos ein bezüglich Tauchgänge am Great Barrier Reef. Von Cairns aus starten täglich dutzende Boote/Katamarane Touren zum Great Barrier Reef und führen Tauchgänge oder Schnorcheltouren an. Es hätte uns sehr gereizt am grössten Riff der Welt tauchen zu gehen, aber am Ende haben wir uns dagegen entschieden. Natürlich ist der eine Grund unser liebes Budget. Man muss mit ca. AUD $ 150.00 – 200.00/Person für einen Tag inkl. zwei Tauchgänge rechnen. Zudem ist es so, dass man während dem Eintagesausfluges nicht den schönstens Teils des Great Barrier Reefs sieht. Möchte man den Great Barrier Reef richtig erleben, müsste man sich einer 3- oder 4-Tagestour anschliessen, welche den "Code Hole" & "Coral Sea" anfahren. Solche Touren haben einen Startpreis von ca. AUD $ 800.00. Der "Code Hole" befindet sich im geschützten Gebiet am nördlichen Ende des Ribbon Riffes, wo man auf grosse Fische antrifft. Der "Coral Sea", gelegen am Osprey Riff verspricht einem spektakuläres Tauchen mit Haien.

Es gibt zum Beispiel auch ein Tourangebot von Pro Dive, wo man 11 Tauchgänge in 3 Tagen absolvieren kann für nur AUD $ 580.00.  Jedoch fährt dieser nur die nahe liegenden Riffs an und die oben erwähnten Riffs werden ausgelassen. Daher lässt sich der grosse Preisunterschied erklären. Es ist wirklich eine harte Entscheidung sich für eine der dutzenden Tourangebote zu entscheiden.

All die neu aufgenommen Informationen machten uns hungrig, so gingen wir am Strand von Cairns entlang spazieren, um dort ein passendes Fleckchen zu finden für ein Picknick. Ich muss sagen, dass ich mir den Strand von Cairns von den Fotos her anders vorgestellt habe. Das Meer ist ziemlich dreckig, zumindest zu dieser Jahreszeit. Als Trost wurde vor ein paar Jahren ein modernes Schwimmbecken direkt neben dem Strand erbaut, welches gratis zur Benützung steht.

Bevor wir die Stadt aber verliessen gingen wir beim zuständigen Amt für die Nationalpärke in Queensland (EPA, environmental protection agency) vorbei. Wir informieren uns über die Strassenverhältnisse bis nach Cape York und über die einzelnen Nationalpärke. Wir wurden äusserst gut beraten und endlich sind wir bei Leuten gelandet, die wirklich Ahnung hatten! Zudem findet man in diesem Informationsbüro viele Informationen bezüglich all den Nationalpärken in Queensland und zu den dort lebenden Lebewesen!

Sonntag, 20. Juli 2008

Australien: Roadtrip Whitsundays to Bowling Green Bay Nationalpark

Nach unserem Ausflug auf die Whitsundays Inseln, ging es am nächsten Morgen bereits wieder weiter in den Norden. Bevor wir aber Airlie Beach verliessen, fuhren wir noch in den  Conway Nationalpark, welcher grösstenteils von Regenwald abgedeckt ist, um von dort aus zum Aussichtspunkt Mount Rooper (2.4 km) zu gelangen. Wir waren ganz alleine unterwegs und hatten vom Aussichtspunkt einen herrlichen Panoramablick über die Whitsundays Inseln. Im Übrigen wurden die Whitsundays Inseln vor Millionen vor Jahren durch vulkanische Aktivitäten geformt (während der letzen Gletscherzeit vor 3'950'000 Jahren war die Meereshöhe um einiges tiefer als heute. Dörfer und tief liegende Gebiete wurden sodann überflutet, was dazu führte, dass die hohen Bergspitzen als Inseln geformt wurden).

Nach unserem einstündigen Ausflug auf den Mount Rooper machten wir nur noch kurz Halt in einem Warenhaus und deckten uns noch mit einem speziellen Verlängerungskabel für Caravans ein (15 Ampere). Ausgerüstet und die Sonne auf uns scheinend, machten wir uns wieder mit vollem Elan Richtung Bowen. Bowen ist von Airlie Beach aus schnell erreicht und ist bekannt für seine Mangos und Tomaten. Der Grund für unseren Halt in Bowen sind in erster Linie die wunderschönen Strände, die man in allen Prospekten unter die Nase gehalten bekommt. Auch gemäss unserem Guidebook befinden sich in Bowen einige der schönsten Strände der ganzen Ostküste. Nun, natürlich wollten wir das nicht auf unserem Roadtrip missen und statteten dem kleinen Städtchen ein Besuch ab. Zuerst machten wir Halt am berühmten kleinen Horseshoe Bay, welcher einen auf eine Runde Schnorcheln einlädt. Der Der knapp weisse Sandstrand ist wirklich schön, aber für unseren Geschmack bereits zu touristisch bzw. voll mit Leuten. So liefen wir nur kurz am Strand entlang und fuhren dann zu einem nahe liegenden Beach namens Gray Bay und bräunten uns an der Sonne auf ein paar grossen Steinen liegend. Endlich haben wir es geschafft und haben gutes und schönes Wetter. Den Regen haben wir nun hoffentlich definitiv hinter uns gelassen und wollen am liebsten bis wir in der Schweiz zurück sind, nichts mehr vom Regen wissen :).  

Wir haben danach noch die anderen Strände Bowens angeschaut, unter anderem die Rose Bay, welche ein Touch ruhiger ist als die Horeshore Bay. Nichts gegen Bowen, aber so beeindruckt haben uns die Strände auch wieder nicht. Wie schon öfters gesagt, sind wir nun was Strände anbelangt, viel zu verwöhnt. Zudem ist es halt schon meistens so, dass wenn alle Guidebücher erwähnen, dass man unbedingt dort hin muss, alles schon so zertrampelt und ausgebaut ist, dass es für uns kaum mehr einen Reiz birgt. Nun, zwischen Brisbane und hier sind dies wohl wirklich die ansehnlichsten Strände, aber nur schon bei low tide sehen sie überhaupt nicht mehr einladend aus, weil dann der braune weiche Gestein/Sandboden zum Vorschein kommt.

Unser Ziel ist es einfach vorwärts zu kommen, und so fuhren wir noch am selben Tag ca. 170 km und gelangten zum Bowling Green Bay Nationalpark. In der Stadt Ayr haben wir keinen Halt gemacht, obwohl es uns sehr gereizt hätte, uns dort bezüglich Tauchgänge zu informieren. Von hier aus kann man Wreck-Diving (Wrack-Tauchen) machen, bzw. zu einem der anscheinend weltbesten Wreck-Diving Spots gelangen. Es handelt sich hierbei um ein 109 Meter langes sehr gut erhaltenes Wrack namens S.S. Yongala, welches im Jahre 1911 sank. Dieses Wrack ist heute das Zuhause von vielen Meeresbewohnern. Der Kostenpunkt von AUD $ 200.00 / Person für zwei Tauchgänge hat uns dann davon abgehalten, uns diesbezüglich überhaupt zu informieren. Für Interessierte hier die Kontaktangaben des Tauchshops: Yongala Dive, Tel.: (07) 4783 1519. Sollten wir in der Zukunft wieder an die Ostküste Australiens gelangen, würden wir diesen Tauchgang definitiv machen wollen.

Während der Fahrt sind wir zusätzlich an diversen Früchte- und Vegi-Shops vorbeigefahren. Hier in Queensland kann man nämlich sehr günstig Gemüse und Früchte einkaufen. So kauften wir einen ganzen Karton voll Peperoni für nur AUD $ Was wir alles daraus machen, werden wir noch sehen :). Zudem deckten wir uns mit Champignons und Basilikum ein. Zurück zum Bowling Green Nationalpark, wo sich im Übrigen der 1342 M. hohe Mount Elliot befindet.

Hier kann man für AUD $ 4.85 pro Person übernachten und Gebrauch von den öffentlichen Toiletten und Duschen machen. Die Umgebung bzw. der Campingplatz, welches direkt neben dem Alligator Creek liegt, ist sehr schön und ruhig. Man kann sich selbst registrieren und eine telefonische Vorbuchung war zu dieser Jahreszeit nicht notwendig. Die Leute hier waren extrem freundlich und die Atmosphäre unschlagbar. Direkt neben dem Campingplatz hoppen an den frühen Abenden oder Morgens verschiedene Wallabie-Arten, u.a. der Rock-Wallabie herum. Die "Australian Brush-Turkey" sind hier tagsüber sehr aktiv und statten bei jedem einen unwillkommenen Besuch ab auf der Suche nach etwas Essbarem. Diese Truthähne sind "ground-dwellers", fliegen aber oder bei Gefahr hoch in die Bäume. Sie kommen nur in Australien vor und halten sich mehrheitlich in der Nähe von Picknick-Gebieten und ländlichen Gärten auf. Diese australischen Truthähne werden bis zu 70 cm gross, sind schwarz, bis auf den Kopf und den Hals.

Wir haben uns sofort wohl im Park gefühlt und entschieden uns am Abend nach dem Nachtessen eine kleine Wanderung durch den lokalen Wald auf einem vordefinierten Pfad zu machen. Nun, dies hatte natürlich einen Grund. Wir, als absolute Tierliebhaber, hätten gerne mal ein Possum (zu Deutsch Opossum oder Fuchskusu) und einen Sugar Glider in der freien Natur gesehen. Diese Nachtaktiven Tiere sollen in diesem Nationalpark zu Hause sein, aber leider wurden wir in der Dunkelheit nicht fündig. Ich bewies wieder einmal, dass ich wohl bereits zu viele Horrorfilme in meinem Leben gesehen habe, da ich während unserem Verdauungsspaziergangs Schiss bekam. Die Dunkelheit gibt mir einfach ein mulmiges Gefühl, vor allem wenn man sich hinzu irgendwo in einem Wald befindet. Auch Robertos Präsenz hat meine Angst nicht vermindert und somit sind wir nach gut 20 Min. wieder zurück zum Campingplatz marschiert. Haha, jetzt wissen alle, dass ich mich vor der Dunkelheit fürchte, ich werde wohl aber nicht die Einzige mit diesem Problem sein :). Roberto scheint das nichts auszumachen, denn er scheint in der Dunkelheit immer noch ausreichend zu sehen; er muss wohl so eine Art Kater gewesen sein im früheren Leben.

Bevor wir uns aber zu Bett begaben, wurden wir auf die vor unserem Auto herumhoppelten Wallabies aufmerksam und beobachteten sie für eine Weile. Wir haben damals in Batemans Bay noch spezielles Kängurufutter gekauft und hatten noch einen ganzen Sack davon. So fütterte Roberto die vier Wallabies, welche schön aneinandergereiht vor unserem Landcruiser warteten.

Am nächsten Morgen sind wir bereits um Uhr aufgestanden und bereiteten uns auf eine kleine Wanderung vor. Vom Campingplatz aus gibt es eine 17 km lange Trekkingtour (Roundtrip), welche zu einem Wasserfall und durch einen schönen Wald führt. Die 17 km sind wir aber nicht gelaufen und sind nach ca. 3 km wieder zurück zum Campingplatz. Wir haben die Wärme (hatten zuwenig Wasser dabei) und die Moskitos unterschätzt und zudem hatte ich ein wenig – aus unerklärlichen Gründen - Schmerzen am Knöchel. Gerade als wir uns auf den Weg machen wollten, haben wir Olivia und Dale aus Brisbane kennen gelernt. Sie haben sich für sechs Monate eine Auszeit genommen und möchten in dieser Zeit ihre Heimat bereisen (wenn möglich einmal rund herum). Sie sind erst vor zwei Wochen gestartet und haben somit noch die ganze Reise vor sich. Die beiden sind wirklich super nett und vielleicht treffen wir sie auf dem Weg nach Cape Tribulation wieder, da sie bis dorthin die gleiche Route wie wir haben.

Da die Sonne sich den ganzen Morgen hindurch von ihrer schönsten Seite zeigte, haben wir uns entschieden, unsere Dach bzw. den ganzen Inhalt des Roof-Racks zu entladen, säubern und wieder zu verstauen. Da wir in den letzten Tagen den Regen nicht loswurden, wurde oben auf dem Dach alles durchnässt und die Sachen fingen an zu modern. So nahmen wir uns die Zeit dafür und kamen währenddessen mit unserem Nachbar Rod De Clerk auf dem Campingplatz ins Gespräch. Roberto verstand sich von Anhieb sehr gut mit ihm und sie plauderten über Rockmusik aus den 70 Jahren, Autos und 4WD. Wir bekamen sehr gute Tipps bezüglich der Fahrt in den Norden und Roberto und Rod plauderten über brainwave Musik, mit welcher Roberto und ein paar Kollegen vor rund 10 Jahren im Studium experimentierten. Rod konnte nicht glauben, dass diese Technologie schon so alt sei und wir sprachen über den Minimoog und den TR303 Synthesizer, mit welchen Roberto in seinem Elektrotechnik Studium früher gespielt hatte und zusammen mit einem sehr jungen Physikdozenten in bestehende Downtempo/Drum'n'Bass LPs gemixt hatten. Irgendwann erwähnte Roberto, dass er von einem guten Kollegen aus London der bei BBC Radio arbeitete vor vielen Jahren einmal eine sehr komplette Discographie der 70-er Jahre psychedelic rock bekam. BBC Radio besitzt eine der umfangreichsten und komplettesten Musikdatenbank der Welt, leider nicht öffentlich zugänglich, auch nicht per Raubkopien. Als er das erwähnte und Rockbands aus dieser Zeit nannte, die ansonsten niemand kannte, leuchteten Rod Augen und er fragte ihn, ob er die Band "The Mixtures" (hier findet man noch einen besseren Artikel) kenne. Roberto kannte sie nicht, aber als er dann erzählte, dass er in diese Band spielte Mitte bis Ende der 60-er Jahre und sie mit dem Song "The Pushbike Song" in den damaligen UK-Charts über Wochen auf Rang 2 und Rang 44 in den Billboard Hot 100 Charts in den USA lagen, staunten wir nicht schlecht. Sie spielten unter anderem mit den The Yardbirds, Roy Orbison and The Walker Brothers. Roberto ist ein absoluter Fan vieler 60-er, 70-er und 80-er Rocklegenden und teilweise unbekannten Experimentalrocker und Musik spielte immer eine grosse Rolle in seinem Leben. Noch mehr spielt sie eine Rolle für seine Schwester Graziella, welche eine Vollblutmusikerin ist, jedoch mehr den klassischen Bereich und vermutlich haufenweise Neuzeitinterpreten in ihrem Fachgebiet der grossen Musikwelt abdeckt.

Wir entschieden uns sodann noch einen Tag hier im Nationalpark zu verbringen und zu relaxen und die Sonne zu geniessen. So vertrieben wir die Zeit mit Kartenspielen und Lesen. Da wir uns für das Abendessen etwas Gutes gönnen wollten, machte sich Roberto auf den Weg in das nächstgelegene Städtchen und kaufte ein paar Zutaten ein, unter anderem ein sehr teures Fischfilet. Yammi! Kaum zu glauben, aber der Fisch war einfach lecker und ich habe gleich zwei mittelgrosse Fischfiletstücke verdrückt:).

Am Abend waren die Wallabies wieder auf dem ganzen Feld und man hörte sie herumhoppeln. Ich schaute ihnen ein wenig zu und begab mich alsbald zu Roberto in unser Bett auf vier Rädern.