Samstag, 5. April 2008

Neuseeland: Queenstown, Wanaka & Haast

In den frühen Morgenstunden machten wir uns weiter auf den Weg Richtung Queenstown. Vorbei am Wakatipu See, kamen wir nach zweieinhalb Stunden mit ein paar Zwischenstopps in der absoluten "Abendteuer-Stadt" Queenstown an. Wir waren positiv von dieser Stadt überrascht: eine idyllische Stadt umhüllt von Bergen am wunderschönen Wakatipu See; sozusagen das St. Moritz Neuseelands. Queenstown ist andererseits aber eine sehr touristische Stadt, wenn nicht die touristischste Stadt Neuseelands. Im Sommer ist die Stadt überfüllt mit Touristen und im Winter zusätzlich mit Einheimischen, die nach Queenstown wegen den Wintersportarten kommen. Wir waren glücklicherweise zu jener Zeit in der Stadt, wo man sich noch wohl fühlte und nicht unter all den Touristen unterging. Uns hat die kleine herzige Stadt doch mit ihrem Charme überzeugt und wir verbrachten einige Stunden in Queenstown mit Infos einholen, Stadterkundigung und Shoppen bevor es weiter Richtung Wanaka ging.

Wegen den horrenden Preisen für so ziemlich alles war für uns Queenstown von Anfang an nur eine Durchgangsstadt. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, ist Queenstown die Stadt für Abendteuersuchende. So informierten wir uns im hiesigen Informationszentrum diesbezüglich und wurden sehr freundlich und äusserst gut beraten. Wenn man das nötige Kleingeld hat und 24 Stunden Abenteuer pur erleben möchte, ist man hier am richtigen Fleck :).

Die billigste Option ist eine Fahrt mit dem alten Steamboat und danach eine Jetboat-Tour für NZ $ 90.00 / Person. Für diejenigen die unseren Bericht über Hanmer Springs (LINK) noch nicht gelesen haben: Jetboat-Touren sind unserer Meinung nach extrem langweilig und das Geld überhaupt nicht wert. Nun ja, ich nehme nicht an, dass eine Jetboat-Tour in Queenstown sich gross von derjenigen in Hanmer Springs unterscheidet. Die interessanten Dinge (wie Bungy Jumping, Base Jumping, Fallschirmspringen, Canyon Swing, Zip-lines, Riversurfing, etc.) sind unserer Meinung zu überteuert und wir werden diese eventuell einmal nachholen, wenn wir wieder Grossverdiener oder sonst wie gelangweilt sind :). Das richtige Abenteuer muss man sich immer noch selbst erarbeiten und kann nicht dafür bezahlen.

Hätten wir ein gutes Angebot für eine der interessanten Aktivitäten erhalten, so hätten wir höchstwahrscheinlich klein beigegeben. Aber wir waren nicht bereit - nach dem bereits überteuerten Doubtless Sound Kayak-Ausflug - nochmals so viel Geld auszugeben. Dafür gaben wir ein bisschen Geld für neue Kleidung aus. Für mich gab es ein neues Oberteil, dass für die kalten Wintertage gedacht ist und für Roberto einen neuen Jumper (Ausverkauf!).

Übrigens gibt es in Queenstown eine Gondelbahn, die auf ein Plateau fährt, von wo aus man einen Panoramaausblick über die ganze Stadt haben soll. Wir machten davon nicht Gebrauch und verliessen die Stadt nach einigen Stunden Richtung Wanaka via der kurvigen, steilen und kilometermässig kürzeren Crown Route. Wanaka (bekannt als weltklasse Snowboard- und Skiort) ist eine noch idyllischere Kleinstadt, ähnlich zu Queenstown, gelegen am südlichen Punkt des Wanaka Sees. Wir hätten gerne ein paar Tage in dieser herzigen Stadt verbracht und die Ortschaft erkundet, aber uns lief leider die Zeit davon. So fuhren wir noch am gleichen Tag über den Haast-Pass am Hawea See und Wanaka See vorbei nach Haast.

Während der Fahrt regnete es zum ersten Mal (während unseres Aufenthaltes) in Strömen. Markus, mein Basketballtrainer, hat mir die Strecke zwischen Wanaka und Haast (den Haast Pass) zu Herzen gelegt und gemeint, dass die Strecke wunderschön sei zu fahren. Tatsächlich ist die Strecke sehr schön zu fahren, vor allem die imposanten Wasserfälle in mitten eines Regenwaldes erinnern stark an Costa Rica. Aber die Enttäuschung wegen des Regens war dennoch am Ende des Tages auf meinem Gesicht abzulesen. Mit Regen gehen wir nicht gut um.

Nichtsdestotrotz kamen wir gut im Regen in Haast an und fanden sofort eine Unterkunft in der Wilderness Accommodation, welches ein Backpacker wie auch ein Motel ist. Eine super gut ausgerüstete Küche, ein netter Aufenthaltsraum mit vielen Spielen und sehr adrette Räume runden das Profil der Backpackerunterkünfte ab.

Da ich in unserem Neuseelandbuch gelesen habe, dass hier bzw. am Jacks Bay zu gewissen Jahreszeiten die Crest-Fjordland Pinguine an Land kämen, informierten wir uns im nahe liegenden Informationszentrum diesbezüglich. Die Crest-Fjordland Pinguine kämen erst im Juli wieder an Land und somit war diese Angelegenheit für uns gegessen.

Am Abend hat Roberto noch das Internet gehackt (die Preise sind einfach zu horrend für das Internet hier auf der südlichen Hemisphäre) und somit verbrachten wir eine Weile mit E-Mails checken und Blogeinträgen.

Nebenbei: Die so genannten Internetkioske, wo man ein paar Dollarmünzen reinschmeissen muss, damit man ins Internet kann, funktionieren im Prinzip immer gleich und wenn man einmal den Prozess übernehmen kann, der den Timer steuert, kann man diesen stehen lassen oder ins Unendliche zählen lassen und hat so für einmal bezahlen beliebig lange Internet Zugang. Die meisten Internetkioskanbieter benutzen die gleiche Sicherheitssoftware als Manipulationsschutz und diese ist zu unserem Vorteil nicht wirklich schwierig auszuhebeln, wenn man weiss, wie man den Speicher scannt, ohne dass das Erkennungsmodul einen blockiert. Genaueres will Roberto hier nicht schreiben, da wir ja nicht zur semi-legalen Benutzung des Internets animieren wollen, aber wir akzeptieren natürlich diese Preise nicht. Glücklicherweise stehen nirgends irgendwelche Hinweise bezüglich der Manipulation der Rechner J. Uns haben ein paar Handgriffe und Robertos früheres (vor gut 10 Jahren) Arbeitsfeld sehr gedient, um für ein paar Dollar in ganz Neuseeland Internet zu haben. Wenn der Service und die Leistung stimmen, bezahlen wir natürlich auch adäquat. Roberto erwähnte oftmals, dass er irgendwann einmal einen ISP in Polynesien gründet und mit fairen Preisen die Monopolstellung einiger ISPs hier etwas zerbröckeln lassen will und den Leuten wieder den Service bietet, den sie verdienen. Das Internet sollte in dieser Zeit sowieso für alle Leute gratis zugänglich sein.

Unter den folgenden Links gibt es noch ein paar Fotos für die Neugierigen anzuschauen:

Queenstown / Wanaka / Haast