Nun, ausschlafen konnten wir ja nicht richtig in Uyuni, da wir gleich am nächsten Morgen eine Tour durch den Salar de Uyuni und die "Wüste" starten wollten. Aber zuerst mussten wir noch einen Reiseveranstalter finden, der freie Plätze in einem der Jeeps hatte. Uns wurde von zwei Schweizern die Oasis Tour empfohlen und aus diesem Grund sind wir gleich ohne andere Angebote wahrzunehmen direkt zu der Oasis Tour (direkt im Zentrum). Wir hatten Glück und konnten die "bekannte" Tour für $100 USD/Person für 3 Tage und 2 Nächte inkl. Mahlzeiten buchen. Wie wir aber später festgestellt haben, haben wir eindeutig zu viel bezahlt für die Tour, auch wenn es in unseren Augen bereits günstig erscheint. Wir haben nämlich von einem Einheimischen gesagt bekommen, dass die "Uyuni-Tour" höchstens $90 USD kostet und von anderen Touristen erfahren, dass Einzelne sogar nur $ 70 USD bezahlt haben. Man stellt sich das Mal vor, $ 70USD für 3 Tage, 2 Übernachtungen, leckere Mahlzeiten (welche von unserer eigenen Köchin Nena zubereitet wurden) und den Chauffeur als Guide mit einberechnet. Dementsprechend verdienen die Mitarbeiter (Chauffeure, Köche, etc.) leider auch nicht viel (ca. $ 6-7 USD/ pro Tag).
Um 10.30 Uhr sollte die Tour starten, doch natürlich war niemand zu diesem Zeitpunkt vor Ort. Nach mehrmaligen Abklärungen wurde uns mitgeteilt, dass wir "umgebucht" wurden und mit der Desert Tours die Tour starten würden. Nun ja, im Prinzip war uns das sehr willkommen, da wir eine super Truppe bildeten: Wir, die zwei Australier Jonathan & Matthew und die zwei sich immer zankenden und neckenden Kanadier Julien (Französisch-Kanadier) & Joseph (aus BC).
Alle Gepäcke auf dem Dach des Jeeps aufgeladen, ging es gegen 11.15 Uhr endlich los. Auf Robertos Wunsch hin besuchten wir zuerst den "Cementerio de Trenes", den Zugfriedhof. Anscheinend war es geplant diese Sehenswürdigkeit erst am Schluss ins Programm einzubinden. Da wir aber die Tour nicht vollständig beenden würden (da wir am 3. Tag direkt mit dem Bus nach Chile transferiert werden und nicht nach Uyuni zurückkehren) haben alle dem Wunsch von Roberto zugestimmt. Beim Cementerio de Trenes hat sich Roberto in seine Kinderjahre versetzt gefühlt und ist zusammen mit den anderen Jungs auf den alten & rostigen Zügen herumgeklettert.
Danach machten wir noch einen kurzen Abstecher in die Galaxias (eine Höhle, welche erst vor ein paar Jahren von zwei Einheimischen entdeckt wurde und im Moment von italienischen Forschern bezüglich des Alters, etc. studiert wird). Es kann also gut sein, dass diese Sehenswürdigkeit in ein paar Jahren zum Boom wird. Neben der Galaxias Cristal befindet sich sogleich das "Cementerio de las Chullpas" und die "Cueva del Diablo", wo man auf diverse Knochenreste, etc. stösst. Dazu gibt es eine nette Anekdote, welche man sich am besten in der Höhle in Mitten der Skelette anhört. Wer abergläubisch ist, den wird es gruseln.
Später machten wir uns auf den Weg nach San Juan (ein kleines Dörfchen im Nirgendwo) und übernachteten im "Hospedaje Lipena". Hier hatten wir sogar den Luxus warmen Wassers (für knapp 1 CHF pro Person für die Gaskosten) und DoppelzimmernJ.
Hier die Fotos von unserem ersten Tag:
Am nächsten Morgen ging es dann weiter Richtung Süden. Unser erster Halt war auf einem steinigen nicht all zu sehenswertem Aussichtspunkt über die Landschaft. Unsere weitere Fahrt führte uns an vielen Lagunen vorbei, bewohnt von hunderten von Flamingos und ebenso passierten wir einige Llamas, Vicuñas und Alpacas, die leider immer verängstigt davonrannten, wenn wir uns ihnen näherten. Nach ein paar Zwischenstopps bei den verschiedenen Lagunen machten wir am Mittag Halt bei der Laguna Hedionda, wo alle anderen Touristen natürlich auch ihren Mittagsstopp einlegten. Leider führen – so wie wir es erlebt haben – die Tourveranstalter alle dieselbe Tour durch und haben dementsprechend dieselbe Route. Das ist das einzig Negative an der ganzen Sache. Man kann bestimmt auch individuelle Touren buchen aber dafür muss man tiefer ins Portemonnaie greifen.
Danach ging es weiter zum berühmten Arbol de Piedra. In diesem von Steingebilden überhäuften Gebiet fühlten sich die Jungs alle sehr wohl, allen voran Roberto. Hier konnte er die Steine hinaufklettern und waghalsige Sprünge vorzeigen, was natürlich allen imponierte
und ich mit einem Auge mitanguckte.
Unser Guide und Fahrer wollte ein bisschen vorwärts machen und rief uns nach ca. einer halben Stunde zusammen um weiterzufahren. Wir verstanden die ganze Hektik anfangs nicht. Wie sich aber später herausstellte, läuft es mit den Übernachtungsmöglichkeiten bei der Laguna Colorada so ab: First come first serve. Das erste Hostel war bereits ausgebucht, Glück hatten wir mit dem 2. Versuch. Hier muss man sich leider mit einem Zimmer zufrieden geben, welches von insgesamt 6 Personen behaust wird. Von den WC-Anlagen möchte ich lieber kein Wort verlieren. Duschen hat es keine.
Das Hostel befindet sich auf ca. 4'200 M.ü.M. und ca. 100 Meter nach dem Eintritt in den Nationalpark "Reserva Nacional de Fauna Andina Colorado Abaroa" (Eintrittspreis stolze 30 Bolivianos/Person), wo sich die berühmte und wunderschöne teilweise rot-gefärbte Laguna Colorada befindet. Zur Lagune direkt bzw. zum Aussichtspunkt muss man ca. 20 Minuten marschieren. Der Fussmarsch lohnt sich allemal; zudem schlendert man, wenn man Glück hat, an Vicuñas vorbei. Die Tiere sind wie ja bereits erwähnt sehr ängstlich und Roberto hatte sich in dem Moment gerade nach einem Rennen mit einem Vicuña gefühlt. Sie musste nämlich unseren Weg kreuzen, um der Truppe nachzukommen. Roberto wollte sie ein bisschen necken und versperrte ihr rennend den Weg. Die Vicuña ist natürlich viel schneller als Roberto und hat also das Rennen gewonnenJ.
Zurück zur Laguna Colorada: Am Aussichtspunkt angelangt, konnte man gar nicht mehr aufhören zu staunen. Die Landschaft ist herrlich und das Panorama mit der roten Lagune mit den tausenden von Flamingos ist einfach einmalig. Man kann von da oben aus dann einem Weg hinunter zur Lagune entlanglaufen und sich die Lagune näher anschauen. Roberto, Jonathan und Matthew haben es sogar gewagt sich ins Wasser zu begeben, jedoch nur bis zu den Knien (es war nicht tief genug zum Schwimmen). Sie haben sich im warmen Wasser (heisse Quellen aus dem vulkanischen Gebirge fliessen in die Lagune) herumgeschlichen und haben – aus meiner Perspektive – versucht, den Flamingos ein bisschen näher zu kommen, jedoch nicht mit all zu grossem Erfolg. Sie hatten auf jeden Fall eine menge Spass und konnten wenigsten die Füsse ein bisschen im Wasser aufwärmen, denn es war an jenem Tag wirklich kühl bzw. es herrschte eine frische Brise.
Der Fussmarsch zurück ins Hostel gestaltete sich ein bisschen schwieriger, da wir gegen den Wind laufen mussten, der mich wirklich fast einfrieren liess, auch wenn es auf den Fotos nicht so aussieht. Zum Glück haben wir uns in Peru & Bolivien mit Kappen, Handschuhen, etc. eingedeckt Diese waren nämlich während des Uyuni Trips sehr hilfreich. Man befindet sich nämlich stets auf 4000+ M.ü.M, da sind kalte Nächte nichts Aussergewöhnliches.
Im Hostel fix und fertig angekommen wurden mit Mate-Tee und verschiedenen Keksen sozusagen belohnt. Man kann sich also vorstellen, wie gut so ein Tee sich auf den Körper auswirken kannJ. Nach einer kleinen Teerunde hat Matthew den Vorschlag eines Kartenspiels vorgebracht. Da wir ja in dem Hostel und in der Kälte draussen sowieso nichts Besseres vorhatten, haben dem Kartenspiel alle sehr begeistert zugesagt. Wir spielten ein Kartenspiel namens Arschloch, das wir zuvor nicht kannten. Komischerweise hatte Roberto 90% der Spiele gewonnen und war somit mehrheitlich der "Präsident" der Runde, jaja was er wieder für Tricks angewendet hat …
Das Abendessen war eine nette Überraschung von Nena, denn sie hat sich die Mühe gemacht uns ein "Pique Macho" vorzubereiten. Ich & Roberto haben dieses Gericht sehr gerne, aber für den Rest unserer Truppe gehörte dieses Gericht nicht zu deren Favouriten. Besser für unsJ. Da es das letzte gemeinsame Abendessen war, wurde sogar Wein eingeschenkt.
Nach dem Essen spielten wir noch ein paar Runden desselben Kartenspiels und ich war leider eher das "Arschloch" am Schluss. Leider hatte ich kein Glück im Spiel, aber glücklicherweise Glück in der LiebeJ.
Hier noch die Fotos von unserem 2 abenteuerreichen Tag:
Am nächsten Morgen hiess es bereits um 4.00 Uhr morgens aufstehen, da wir uns am 4.30 Uhr auf den Weg Richtung "Hot Springs" machen wollten. Da ich mich im 6er Zimmer nicht ganz wohl fühlte und somit auch nicht richtig schlafen konnte, war ich die Erste nebst Matthew am Morgen, die sich die Mühe machte, pünktlich zu sein. Es hiess also sich kurz umziehen, sich die Zähne zu putzen, zu packen und weiterzuziehenJ. Wir waren nicht mal so schlecht im Timing, aber auch nicht die Besten. Die andere Truppe im Hostel machte sich in 0,0 Sek. vom Acker.
So früh aufzustehen bringt den grossen Vorteil mit sich, den Sonnenaufgang erleben zu dürfen während man durch die steinige, sandige Landschaft fährt, wo man das Gefühl hat, auf einem anderen Planeten zu sein. Müde kamen wir an der ersten Sehenswürdigkeit des Tages an und zwar war das eine Art Vulkangebiet (Michina Geysers), wo man sehr vorsichtig sein muss. An diversen Stellen schoss meterhoher Dampf aus dem Boden, an welchem man sich die Hände aufwärmen konnte.
Nach dieser Erfahrung ging es weiter Richtung Hot Springs (Warme Quellen). Dort angekommen waren bereits – wie auch nicht anders erwartet – schon ein halbes Dutzend Autos vor uns angekommen und die Leute haben sich in ihren Badehosen in die Schlange gestellt, um sich in der einen künstlich gebauten warmen Quelle aufzuwärmen bzw. zu chillen. Ihr könnt Euch ja wahrscheinlich bestens vorstellen, dass wir uns nicht einfach der Warteschlange anschlossen sondern uns auf die Suche einer anderen Quelle machten. Gemäss unserem Guide nämlich hätte es weiter vorne entlang der Lagune weitere kleinere Quellen, wo man sich hineinlegen könne. Das liessen sich die Jungs nicht zwei Mal sagen und schon waren Matthew, Jonathan und Roberto weg die Lage auskunden. Es dauerte keine 10 Minuten bis sie auf eine kleine, stinkende Quelle stiessen, in welche ca. 4 Personen passten. So befreiten sich die drei von ihren Kleidern und begaben sich vorsichtig in die Quelle. Ich hätte sehr gerne an diesem Plausch im Wasser teilgehabt, für mich war die Aussentemparatur aber einfach zu niedrig. Sicherlich hätte man sich im Wasser aufwärmen können, das Problem ist dann aber, dass man sich den Arsch danach abfriertJ. So blieb ich an jenem Morgen zusammen mit Joseph nur Beobachterin.
Nach der Erfrischung frühmorgens wurden wir mit einem sehr leckeren Frühstück bedient. Danach ging es weiter zu einer weiteren Lagune und zwar war das die Laguna Verde, eine Arsen-haltige Lagune (baden ist aus gesundheitlichen Gründen nicht zu empfehlen). Je nach Windstärke ändert sich der Farbton der Lagune, von hellgrün/grau bis dunkelgrün. Der Ausblick hinab auf die Lagune war natürlich wie schon bei den anderen Lagunen wunderschön.
Das war auch unsere letzte Station, zumindest für uns beide. Wir haben die Tour nämlich nicht ganz fertig gemacht und wurden nach dem Halt bei der Lagune Verde an die Grenze zu Chile gefahren, wo wir dann abgeholt werden würden. Zuerst hiess es aber von der Truppe Abschied nehmen und E-Mail-Adressen austauschen. Drei Tage in diesem Jeep haben uns wirklich genügt. Den soviel Innenplatz bietet es im Prinzip nicht und man sitzt doch die ganze Zeit sehr eng zusammen und hat kaum Beinfreiheit, was eher für die Jungs ein Problem war.
So, nun hiess es eigentlich nur noch abzuwarten bis der Bus startbereit war, um uns und die restlichen Touristen nach San Pedro, Chile zu transportieren. Nur kam ein kleines Problem für uns dazwischen: Sie wollten uns wieder einmal nicht mitnehmen wegen des Surfboardes. Der Fahrer des Busses war sehr unfreundlich und meinte wir sollten auf den nächsten Bus warten. Schön und gut, aber wie wir erfahren haben, gab es keinen anderen Bus an jenem besagten Tag. Roberto und der echt ecklige Busfahrer konnten sich gegenseitig wirklich nicht riechen. Roberto wurde nämlich sehr unsanft vom Busfahrer auf die Seite gestossen, als dieser in den Bus einsteigen wollte. Auch wollte der Busfahrer uns partout kein Ticket geben, solange wir darauf bestünden unser Surfbrett mitzunehmen.
Ich habe dem Fahrer sodann nochmals klar gemacht, dass wir mit diesem Bus mitfahren müssten, da wir noch einen Flug in Calama zu erreichen hätten (was natürlich so nicht stimmte, aber wir haben in Südamerika gelernt, Geschichtchen zu unserem Vorteil zu erfinden). Der Busfahrer schmollte vor sich hin und für die nächsten 30 Minuten war keine weitere Aktion seinerseits zu sehen (alle im Bus bereits wartend). Roberto nahm sich die Zeit und ging beim Zoll zu einem bolivianischen Polizisten und erläuterte ihm die Geschichte, in der Hoffnung, dass er gute Verbündete mit der Polizei und dem Militär machte im Fall eines Falles. Nun, vielleicht hat der Busfahrer dies beobachtet, denn auf einmal konnten wir doch mitfahren, obwohl er sich wirklich sehr dagegen sträubte; er war auch Chilene auf bolivianischem Boden und ich nehme an, dass sich dieser nicht mit der bolivianischen Autorität anlegen wollte. Das war somit unsere erste Erfahrung mit einem Chilenen.
Die Fahrt auf üblen Strassen endete damit, dass wir auf der chilenischen Seite nach 20 Minuten Talfahrt auf eine perfekt geteerte Strasse stiessen. Hätte man versucht den umgekehrten Weg zu fahren, wäre man vermutlich niemals im Leben dort abgebogen. In San Pedro de Atacama in Chile angekommen, wurden wir alle ausgeladen, um unseren Einreisestempel für Chile einzuholen. Was uns schon auffiel war, dass alles sehr geordnet zu und her ging. Hier ist noch zu erwähnen, dass wir unseren Austrittsstempel von Bolivien bereits in Uyuni geholt haben, da dies uns so empfohlen wurde. In San Pedro wurden wir alle eingehend kontrolliert inkl. unserer Gepäcke. Es ist nämlich absolut verboten Früchte, Fleisch, etc. mitzunehmen.
Aus unerklärlichen Gründen tauchte jedoch im Bus eine etwas kaputte Tasche mit diversen Früchten auf, die aber niemandem zu gehören schienJ. Natürlich versuchten die Zollbeamten den Besitzer der Tasche ausfindig zu machen, aber leider waren sie nicht ganz so erfolgreich. Roberto erinnerte sich dann plötzlich daran, dass wir auch noch einen Apfel im Rucksack hatten und wollte ihn loswerden (auf die hohe Busse waren wir nicht scharf). So nahm er ihn heraus und lief schnurstracks zur bösen Zollbeamtin mit der vorhin erwähnten Tasche und händigte ihr den Apfel aus mit den Worten, dass er diesen auch noch zwischen den Sitzen gefunden hätte und er wohl auch von der Tasche sein musste. Nach ersten Unglauben ihrerseits und nachhaken von Roberto schien die Zollbeamtin diese Geschichte dann doch zu glauben und wir kamen mit einem blauen Auge davon; einen ähnlichen Spass erlaubten wir uns dann beim Überqueren der Grenze nach Chile.
Uns selbst gefiel San Pedro de Atacama nicht so sehr, zu touristisch und so entschieden wir uns möglichst schnell von diesem überteuerten Ort zu fliehen. Nach dem Geldwechsel (verhandeln kann sich lohnen, vor allem wenn man Bolivianos in chilenischen Peso wechseln möchte) kauften wir unsere Tickets nach Calama. Noch einmal machten wir unfreiwillig einen Rundgang mit unserem Gepäck durch San Pedro auf der Suche nach der Busstation, welche sich eigentlich gerade vor der Billetverkaufsstelle befand. Als der Bus vorfuhr, fielen uns fast die Augen aus dem Kopf. Nach einem Monat Bolivien und einigen Busfahrten, kam da aus dem Nichts ein super komfortabler Bus um die Ecke, moderner als der beste Bus in Bolivien. Natürlich darf eine Diskussionsrunde mit dem Chauffeur bezüglich des Surfbrettes nicht fehlen und da wir schon warm waren an diesem Tag mit argumentieren, hatte letzterer auch keine grosse Chance. Roberto bot ihm 1000 Pesos (2 CHF), welcher dieser sich in die persönliche Tasche steckte und das Surfbrett wurde anstandslos eingeladen; sogar in einen separaten Laderaum. Kurz bevor wir losfahren wollten, stiessen noch ein paar Radfahrer zum Bus und wollten samt den Rädern mitfahren. Das ging dem Busveranstalter etwas zu weit. Für Roberto war es klar, dass dies nur Schweizer sein konnten und das war auch der Fall. Nur Schweizern kommt es in den Sinn, wie die behinderten durch 30 Grad warme Sandwüsten mit dem Fahrrad zu radeln; man sieht diesen Wahnsinn jeden Sommer in der Schweiz. Man könnte den Schweizern vermutlich alles wegnehmen, nur das geliebte Fahrrad nicht; dabei gäbe es echt gesunde sportliche Alternativen, aber die Schweizer haben einfach eine masochistische Ader. Was für nicht so bereiste Schweizer auch typisch ist, ist die Tatsache, dass sie für den Transport der Räder rund USD 30$ pro Person bezahlten und sich noch glücklich dafür bedankten. Als wir in den Bus einstiegen konnten wir von vorne und hinten noch mehr schweizerdeutsch vernehmen; wo's richtig kostet trifft man sie wieder, die reichen Schweizer J.
Es ist generell unglaublich zu sehen, wie viele Schweizer und Deutsche in Südamerika herumreisen. Teilweise hat man das Gefühl, man könnte geradeso gut Deutsch sprechen. Gegen den Sommeranfang hier in Chile und Argentinien hin, wird's vermutlich noch extremer werden. Zeit, Reißaus zu nehmen und sich wieder an Orte begeben, wo's friedlich ist und man Kultur erleben kann.
Unsere ersten Eindrücke von Chile: geordnet, super teuer und sehr sehr europäisch orientiert. Das Land hat nicht mehr viel mit dem Rest Südamerikas zu tun.
Hier noch die Fotos vom dritten Tag: