Freitag, 19. Oktober 2007

Peru: Lima

Wir sind nun seit dem 18. Oktober 2007 hier in Lima (8 Mio. Einwohner), im Stadtviertel von Miraflores im Hostel K’usillu’s. Unsere Busfahrt von Huaraz nach Lima war wieder einmal aussergewöhnlich und jede Busfahrt schreibt seine Geschichte. Dieses Mal haben wir uns für die Buslinie Cruz del Sol (nach einigen Meinungsumfragen die beste und beliebteste unter den Reisenden) entschieden und waren erstaunt darüber, wie teuer das Ticket bis nach Lima war. Das war sicherlich eine der teuersten Busfahrten bisher in Südamerika ($ 20 USD / Person für eine Strecke von 7h). Die Busliniengesellschaf Cruz del Sol hat jedoch einen sehr guten Ruf und man bezahlt in diesem Fall auch für den „Namen“. Der Service jedoch während der Fahrt war unserer Meinung nach übertrieben. Während der Fahrt wurden uns drei Filme gezeigt, spanische Musik ab CD vorgespielt, und zudem wurde eine BINGO-Partie mit den Gästen gespielt. Man hatte also keine Minute, in welcher die Lautsprecher nicht irgendwelche Töne von sich gaben, (gezwungenermassen musste man sich die Musik anhören bzw. den Film mitanhören) um eventuell in aller Ruhe die aussergewöhnlich beeindruckende Landschaft zu geniessen.

Anmerkung von Roberto: So eine schöne und abwechslungsreiche Strecke bin ich noch nie im Leben gefahren, angefangen von Flora und Fauna über unterschiedliche Gesteinsformationen bis hin zu architektonischen Wechselspiel der vorbeiziehenden Dörfchen.

Die Hotels hier in Miraflores scheinen teurer zu sein als in den anderen Stadtvierteln von Lima. Miraflores ist das Örtchen der Leute die „gesehen werden“ wollen und gehört auch zu einem der sichersten (+ teuersten!) Stadtviertel in Lima. Auf Grund der Sicherheit haben wir uns entschieden in einem Hostel in Miraflores unterzukommen, für ein paar Tage. In Miraflores befinden sich viele nette Cafés, Restaurants und die trendigsten Shops. Wir fühlen uns allgemein sehr wohl in Lima und geniessen die Zeit in der „Zivilisation“J.

Wie erwähnt ist Lima in verschiedene Viertel unterteilt, wie Lima Centro, San Isidro, Miraflores, Barranco, etc. Wenn man sich also einmal für ein paar Tage in dieser wunderschönen Stadt niederlassen möchte, sollte man sich im Voraus Gedanken darüber machen, was man genau sehen möchte und was für Präferenzen man hat. Die Stadt ist riesig und man sollte sich mindestens ein paar Tage Zeit geben, um sich die einzelnen Stadtviertel anzuschauen.

Jedes Viertel hat uns auf seine eigene Art sehr gut gefallen. Lima Centro, hat sehr viel an historischen Gebäuden, etc. zu bieten. Im Herzen von Lima Centro liegt der berühmte Plaza de Armas. Eine Busfahrt von Miraflores nach Lima Centro ist sehr empfehlenswert, da man günstig eine Stadtrundfahrt durch Lima erhält. Im Zentrum, so haben wir bemerkt, ist das Essen (wahrscheinlich auch die Hostels) um einiges günstiger als in Miraflores.

Selbstverständlich sind wir auch am Malécon (wunderschöner Weg entlang einer Klippenformation oberhalb der Küste) entlang gelaufen, welches nur 10 Min zu Fuss von unserem Hostel zu erreichen war. Zu unserem Glück schien an jenem Tag die Sonne, was die Aussicht doppelt so interessant machte. Roberto hat natürlich die Wellen und die Surfer im Meer beobachtet. Leider ging es ihm auch an jenem Tag nicht sehr gut, sonst hätte er sich am liebsten ins Wasser gestürzt. Hier in Miraflores scheinen wirklich die sehr wohlhabenden Peruaner zu wohnen; Dies sieht man anhand dessen wie alle Pärke in Ordnung gehalten werden, was sich für Autos auf den Strassen befinden und natürlich wie die Leute herumlaufen.

Fährt man jedoch 10 Minuten weiter die Strasse entlang, sieht die Sache wiederum ganz anders aus. Am gleichen Tag (Sonntag, 21.10.2007) fand zudem eine Volkszählung, der so genannte „Censo“, im ganzen Land statt. Am frühen Nachmittag war Lima also praktisch autoleer (wann sieht man schon so was bei Tageslicht??) und man befand sich fast alleine auf den Strassen von Lima; es wirkte schon fast gespenstisch; dies wäre eine gute Gelegenheit für jeden Regisseur einen Film zu drehen, ohne dass er viel bezahlen muss, um die Strassen vor dem Verkehr und den Gaffern abzuriegeln.  

Schlussendlich haben wir eine ganze Woche in Lima verbracht; zugegebenermassen waren wir froh wieder Mal für eine längere Zeit an einem Ort stationiert zu sein. Für die letzte Nacht mussten wir das Hostel leider wechseln, weil mehr Reservationen als Zimmer vorhanden waren. Natürlich haben wir uns zuerst darüber aufgeregt, haben aber dann zu unserem Glück ein besseres Angebot von einem anderen Hostel „Hostal Shell“ (direkt um die Ecke von K’usillus) offeriert bekommen (gleicher Preis, aber mit TV & Wifi im Zimmer und Frühstück). Hätten wir das nur vorher gewusst …

Hier noch die Fotos von Lima: