Die Anfahrt oder der Anflug, besser gesagt, geschieht per Flugzeug, entweder mit TAME oder mit Aerogal. Die meisten Leute buchen ein komplettes Arrangement mit einem Schiff, oft für 4 oder 8 Tage. Es gibt verschiedene Touren und Luxusklassen: Tauchboote mit Fokus auf den äusseren Inseln um die Tierwelt im Ozean näher zu studieren, Erholungs-, bzw. Nationalpark-Besucherboote, welche für Touristen jeden Alters mehrere der jede für sich einzigartigen Insel besuchen und mehr Powerferienboote, die für die etwas sportlichere Gesellschaft gedacht sind und ausgiebige Wandertouren organisieren. Es gibt vier Klassen, wobei sich die Klassen nicht nur in Preis und Qualität unterscheiden, sondern auch, was für Touren man macht, wie gross die Boote sind, welches Niveau der Expeditionsleiter hält und schlussendlich auch, was für ein Klientel zu erwarten ist; speziell im Falle eines Besuchs in Galapagos lohnt es sich nicht zu versuchen, ein paar Hundert Dollar zu sparen, nur um dann auf einem Boot voller Delinquenten zu reisen, die einem die wunderschöne Zeit auf diesen Inseln verderben. Gebucht werden kann die Reise von überall her, praktisch aus allen Ländern; nach einigen Gesprächen und Preisvergleichen sind wir jedoch zum Schluss gekommen, dass es sich sehr lohnen kann, so eine Reise direkt in Ecuador bei einem Reisebüro des Vertrauens zu buchen (schwierig zum Beispiel im Mariscal-Viertel, Quito). Gibt es doch alleine auf dem Boot in welchem wir gereist sind Unterschiede im unteren Tausenderbereich bei dem was die Leute für die Reise bezahlt haben.
Für Leute, die den Anspruch haben, auch etwas fundiert über die Flora und Fauna der Wunderwelt zu lernen, werden nicht um ein Arrangement mit Reisebegleiter des Levels III herumkommen; dies bestimmt dann meistens auch die Luxusklasse, welche in diesem Fall der höchsten oder zweithöchsten entspricht. Es lohnt sicht praktisch nicht, die Galapagos Inseln nur für 4 Tage zu besuchen, denn einen Tag verliert man im Prinzip mit An- und Rückreise. Die 8 Tagesreise schlägt einem dann ab ungefähr $2500 USD pro Person zu buche (inkl. Flugtickets, Tipping und sonstigen Ausgaben).
Nachfolgend möchten wir die Leute mehr über die von uns besuchten Inseln informieren, damit man einen Eindruck erhält, wie wir die Galapagos Inseln erlebt haben. Unsere 8-tägige Tour mit dem Millennium Katamaran ist auf folgendem Bild ersichtlich:
1. Tag: Ankunft in Baltra / Besuch des Bachas Beach in Santa Cruz
Wir sind am frühen Nachmittag in Baltra (gehört nicht zum Nationalpark) angekommen und wurden am Flughafen von unserem Guide "William" und einigen Crew-Mitgliedern des Millennium Katamarans abgeholt. Der Flughafen ist sehr einfach gestaltet und zudem musste jeder Besucher der Galapagos Inseln $100 USD Eintrittsgebühr bezahlen. So lernten wir bereits am Flughafen die ersten anderen Passagiere kennen (1 Russe, 2 aus Belarus, 2 Italiener, 2 Irländer, 2 Australier und 1 Engländer) und fuhren alle zusammen im Bus an die „Dock Station“, wo wir später mit den Schlauchbooten abgeholt wurden. Am Ufer konnten wir bereits die ersten Seelöwen entdecken, die sich auf Bänken sonnten und die Zeit zu geniessen schienen. In dem Moment haben wir noch nicht im Traum daran gedacht, dass wir noch so viele Seelöwen zu Gesicht bekommen würden.
Auf dem Boot angekommen erwarteten uns bereits die restlichen Crewmitglieder, die uns in unsere Zimmer führten. Wir haben uns für unsere Galapagosreise etwas ganz spezielles gegönnt und haben im Voraus eine der zwei Suiten auf dem Boot reserviert, was uns nur $250 USD pro Person mehr gekostet hat. Natürlich waren wir von der Suite vom ersten Augenblick an fasziniert und freuten uns auf die uns bevorstehende Zeit in Galapagos an Bord des Millennium Katamarans.
Bevor es auf unseren 1. Ausflug ging, wurden wir noch mit einem leckeren Mittagessen überrascht und lernten noch 2 Schweizer (Jürg und Adriana) kennen, die eine 8-tägige Tour wie wir gebucht haben und noch 4 Tage vor sich hatten, um weitere Inseln der Galapagos kennen zu lernen. Auch konnten sich fürs Schnorcheln interessierende Gäste eine Schnorchelausrüstung aussuchen, von welcher man in den folgenden Tagen reichlich Gebrauch machen konnte.
Unser 1. Ausflug führte uns auf den Bachas Beach in Santa Cruz. Hier konnten wir uns bereits ein Vorgeschmack dessen einholen, was uns alles auf der Reise noch erwarten würde. Die Insel besteht aus einem langen weissen Sandstrand und beherbergt „Marine Iguanas“, „Greater Flamingos“ und viele Vogelarten. Hier konnten wir das erste Mal beobachten, dass die Vögel vor den Menschen keine Angst zu haben schienen. Wir konnten so nahe an die Vögel heran, dass wir das im ersten Moment gar nicht richtig fassen konnten. Aber je mehr man sich mit der Tierwelt auseinandersetzt, desto eher versteht man, dass dies die Galapagos Inseln so einzigartig macht.
Zurück auf dem Boot dachte ich zuerst, dass ich in das falsche Zimmer eingetreten sei, da ich im ersten Augenblick nichts wieder erkannte. Wie wir dann in den folgenden Tagen feststellen mussten, wurden unsere Zimmer non-stop gereinigt (immer während eines Ausfluges an Land) und unsere Sachen feinsäuberlich im Schrank deponiert. Am Anfang kam mir das schon komisch vor, da man immer wieder seine Sachen im Zimmer suchen musste. Man muss sich vorstellen: Es liegt auf dem Sofa ein Oberteil herum, man kommt zurück ins Zimmer und findet das gleiche Oberteil gefaltet im Schrank wieder oder im Backpack schön reingelegt. Wie Ihr Euch vorstellen könnt, war das Roberto überhaupt nicht genehm und ich musste mir die ganze Woche hinüber anhören: „Schatz, wo isch mis blaue T-Shirt, etc“….Auf jeden Fall gewöhnt man sich daran, dass das Zimmer immer picco bello aufgeräumt wird. Sogar meine Cremes wurden schön ordentlich versorgt und das Kabel des Ladegeräts fürs Natel in Perfektion aufgerollt (Induktion lässt grüssen).
Am Abend wurden wir von unserem Guide William, der Roberto anfangs sehr auf die Nerven ging, noch mit ein paar Regeln konfrontiert und über einiges aufgeklärt. Um welche Zeit es Morgenessen, Mittagessen und Abendessen gab, was wir in den nächsten Tagen so erleben würden, etc. Auch wurden uns am Abend alle Crew-Mitglieder mit Namen und Funktion auf dem Boot vorgestellt.
Hier noch die Fotos vom ganzen Tag:
2. Tag: Morgens Gardner Bay / Nachmittags Suarez Point (Isla Espanola)
Eine der Regeln war das Glockenspiel, welches der William mit seiner Glocke zu veranstalten versuchte, wenn etwas los war. Einmal läuten bedeutete Essen, zwei Mal etwas anderes (Delfine im Wasser oder so was ähnliches) und drei Mal läuten war dann Alarm auf dem Boot. Das Ziel wäre gewesen, das ganze Prozedere der Alarmstufen und Alarmierung etwas zu vereinfachen; es ist ihm gänzlich nicht gelungen. Erstens wurde immer mindestens drei Mal geklingelt (um sicher zu gehen, dass wir in den Suiten das einmalige Klingeln auch wirklich gehört haben) und zweitens war es selten korrekt. Wie auch am Morgen des zweiten Tages, als wir frühmorgens als einzige Delfine neben und vor dem Katamaran schwimmen sahen; es war übrigens das einzige Mal, dass wir Delfine auf der Reise sahen. Vorne am Deck konnte man sie beobachten. Für mich war das echt ein Erlebnis.
Unser erster Tagesausflug führte uns auf die Gardner Bay, wo wir auf Hunderte von Seelöwen gestossen sind. Sie leben friedlich nebeneinander und auch hier interessierten sich die wenigsten Tiere um uns Menschen und liessen uns ganz ruhig passieren oder neben ihnen für Fotos posieren. Hier gab es die Möglichkeit zum Schnorcheln und Schwimmen, welche wir genutzt haben. Das Wasser ist um diese Jahreszeit sehr kalt (eigentlich bräuchte man einen Wetsuit, aber wir haben auf die Zähne gebissen), wegen den verschiedenen Strömungen (mit ihrem grössten Vertreter, dem Humboldt Strom), die den Ozean hier auf Galapagos beeinflussen und auch die Sonne liess uns wieder einmal im Stich.
Der Nachmittagsausflug auf die Insel Española war atemberaubend. Für mich war dies eine der schönsten Inseln. Die Insel Española ist die südlichste Insel des Archipels und Brutplatz der Albatrosse. Wir sahen mehr Seelöwen, viele Vögel (Masked Booby, Blue-footed Booby, Waved Albatros, Black-browed Albatros, Galapagos Hawk, Brown Pelican) und die imposanten Marine Iguanas. Wir machten eine kleine Exkursion über die steinige Insel und William erzählte uns einiges über die Lebensgewohnheiten der verschiedenen Vögel und wichtige Details über die Iguanas, welche zum Beispiel entgegen der Meinung vieler Leute absolut harmlos und friedfertige Tiere sind. Die Wanderung führte uns auf die andere Seite der Insel zum sogenannten „blow hole“, benannt nach der Naturerscheinung, die sich dort finden lässt. Es ist ein höhlenartiger Gang mit lochartiger Öffnung einige Meter über Meer, durch welches das heranpeitschende Wasser mit Hochdruck eine Art Wasserfontäne erzeugt. Zusammen mit Form und Geschwindigkeit ergibt sich dann noch der passende Sound, der diesem Ort den Namen verleiht.
Mittlerweilen waren wir schon etwas auf dem Schiff und uns war aufgefallen, dass die Schiffscrew äusserst nett war und das Essen spektakulär gut und vielfältig.
Hier noch die Fotos vom ganzen Tag:
3. Tag: Morgens Sea lion Island / Nachmittags Puerto Baquerizo Moreno und Loberia (San Cristobal)
Unser erster Tagesausflug am dritten Tag führte uns auf die "Sea Lion Island". Sie liegt neben der grossen San Cristobal Insel. Dies war auch die erste Möglichkeit einmal mit den jungen verspielten Seelöwen zu schwimmen. Leider war das Wetter nicht gerade einladend und das Wasser gegeben durch den Humboldt Strom bitterkalt. Dies jedoch hat die Härtesten von uns nicht davon abgehalten doch ein paar Runden zu schwimmen; dazu gehörten die drei Russen und wir beide. Seelöwen sind ausgezeichnete Schwimmer, Bodysurfer und Wellenreiter. Man realisiert das erst, wenn man versucht mit ihnen zu schwimmen und von ihnen ein Unterwasserfoto zu schiessen.
William erklärte uns bei dieser Gelegenheit einiges Interessantes über das Verhalten und die Lebensweise der Seelöwen. Das Wichtigste beim Umgang mit diesen Tieren ist der nötige Respekt vor den Bullen, da diese ein bestimmtes Territorium mit den dort ansässigen Seelöwinnen stolz patrouillierend mit lautstarkem Röhren verteidigen. Einem Männchen geht man besser aus dem Weg, da er ein sehr hohes territoriales Verhalten aufweist. Vor allem während der Balzsaison. Die Männchen brauchen zehn Jahre bis sie erwachsen werden, sind jedoch nach sechs oder sieben Jahren sexuell aktiv. Bei den Seelöwinnen dauert die Volljährigkeit sechs bis acht Jahre, sexuell aktiv sind sie ab drei Jahren. Die Säuglinge werden während der Garúa-Zeit geboren (trockene Saison, Mai – Dezember).
Während der Wanderung auf der "Sea lion Island" begegneten wir wieder einmal den tollpatschigen Blue Footed Boobies.
Am Nachmittag stand der Besuch der Stadt Puerto Baquerizo Moreno an. Unserer Meinung nach ist das eine nicht so sehenswürdige Stadt. Für manche Touristen bietet das Örtchen gute Shoppingmöglichkeiten (Souvenirs, etc.). Die Stadt haben wir mit Clive und Marg, die friedlichen Australier, erkundet auf der Suche nach einem guten Café. Wir werden die beiden in Australien später im April 2008 besuchen.
Ein wirkliches Highlight bietet der nahe bei der Stadt gelegene Loberia Strand. Ein wunderschöner Strand mit Seelöwen und Marine Iguanas und einer der epischsten Surfspots der Welt. Ein Grund mehr für Roberto sein Surfbrett zu schnappen und mit ein paar lokalen Surfern rauszupaddeln. Die Wellen waren an diesem Tag gigantisch und sogar die Lokalen paddelten mit Ehrfurcht auf die Wellen zu. Das Rauspaddeln gestaltete sich als relativ einfach, da es eine starke Strömung Richtung Riff gibt. Das einzige worauf man achten sollte sind die Wasserschildkröten, die sich gemächlich im Wasser herumtreiben. Roberto dachte zuerst er sei in einen Felsen gepaddelt, als er bemerkte, dass er den Weg mit einer riesengrossen Wasserschildkröte kreuzte; Alter vor Schönheit.
Die Wellen kamen in regelmässigen Sets zwischen zwei und drei Meter hoch und waren unglaublich kräftig und angsteinflössend. Nachdem Roberto drei Wipeouts von den Lokalen gesehen hatte und sich überzeugte, dass man es überleben kann, paddelte er in eine Welle rein. Der Ride war unvergesslich und unglaublich schnell, Roberto's 6.5 Brett wurde fast von der Welle überrollt. Er hatte zwei Rides bevor er sich völlig erschöpft Richtung Strand machte. Leider war die Strömung immer noch da und das Herauspaddeln gestaltete sich als eine ausserordentlich mühsame Angelegenheit, zumal er auch noch Richtung Riff getrieben wurde und die Wellen unbarmherzig auf ihn niederpeitschten. Am Strand angelangt gab es noch ein paar Siegerposen mit den Seelöwen und wir machten uns wieder auf den Weg Richtung Bus. Die lokalen Surfer waren mittlerweilen auch schon an Land und brauchten noch eine Fahrt zurück zur Stadt. Roberto bot ihnen diese mit unserem noblen Tourbus an, ohne dass William viel dagegen sagen konnte, weil die Milliennium Truppe begeistert von Surfern war.
Hier noch die Fotos vom ganzen Tag:
4. Tag: Morgens Darwin Station Puerto Ayora / Nachmittags Highland in Santa Cruz
Am heutigen Tag verliessen uns leider 80% der anderen Passagiere, der überfreundliche Bartender Carlos und der Kapitän Angel. Wir und die Australier (Clive und Marg.) haben die Tour als einzige für acht Tage gebucht. Somit hiess es Abschied zu nehmen. Ich habe mich jedoch am Vorabend bereits von den Leuten verabschiedet, da sie sich bereits sehr früh am Morgen auf den Weg machten. Roberto ist am 4. Tag am Morgen noch aufgestanden um sich von der Truppe zu verabschieden. In der Gruppe der sich von Galapagos verabschiedenden waren auch die zwei Schweizer Jürg und Adriana. Bei ihnen ist uns der Abschied am Schwierigsten gefallen, da wir lustige vier Tage auf der Millennium verbracht haben.
Für uns die restlichen Vier (die Australier und wir) fing der Tag mit einem wie immer leckeren Frühstück an. Danach ging es auf einen Rundgang in der Darwin Forschungsstation in Puerto Ayora auf Santa Cruz mit William als unseren Guide. Hier konnten wir beobachten, wie die unterschiedlichsten Schildkrötenarten unter optimalen Bedingungen gezüchtet und wieder in die Freiheit entlassen werden. Auf jeder der einzelnen Inseln gibt es verschiedene Arten von Schildkröten. Hierzu gibt es eine lebende Anekdote: Lonesome George. Er ist der einzig überlebende seiner Art und weigert sich mit anderen Schildkrötendamen zu paaren. Eine hübsche Schweizerin hat sich dem alten Herren erbarmt und hat ein Experiment mit ihm durchgeführt, um ihn scharf auf die Schildkrötendamen zu machen. Gemäss der Erzählung von William lebte und schlief (im gleichen Gehege) sie während einigen Monaten mit Lonesome George und rieb sich mit Schildkrötenparfüm ein, um den alten Herrn heiss zu machen. Die Schweizerin war mittlerweilen aus Geldmangel (niemand wollte das Experiment finanziell unterstützen) enttäuscht in die Schweiz zurückgekehrt. Auf magische Art und Weise klappte das Experiment jedoch und der lahme Lonesome George wurde zum übergeilen alten Bock und wollte alles packen, was ihm in die Quere kam. Leider war er ein kleiner Grobian und man musste die Schildkrötendamen vor ihm schützen, bevor es zum eigentlichen Akt kam, und so gibt es bis heute noch keine Nachkommen dieser spezifischen Art Schildkröte. Eine tragikomische Geschichte um die wohl berühmteste Schildkröte dieser Welt. Hinweis: Falls jemand noch so eine grosse Schildkröte in seinem Garten rumrennen hat und nicht so genau weiss, zu welcher Art sie gehört, sollte sich doch bitte bei der Darwin Forschungsstation melden, damit sie (sofern es eine Schildkrötendame ist) für ein paar nette Schäferstündchen ausgeliehen werden kann. Oder falls sich noch eine hübsche Schweizerin bereit erklärt dem Lonesome George richtig einzuheizen, wären sie auch nicht unglücklich.
Mittagessen fand dieses Mal nicht wie gewohnt auf dem Catamaran statt, sondern im Hochland von Santa Cruz. Dort traffen wir auf die neuen Gästen (2 Amis, 1 Israeli, 2 Australier, 3 Deutsche und 2 Schweizer).
Später ging es auf eine Farm mit Landschildkröten (Galapagos Tortoise) zu besuchen. Während vier Monaten schleichen diese riesen Schildkröten gemächlich fressend den Berg herunter. Diese Schildkröten werden bis zu 1.50 M. lang und können bis zu 250 Kg. wiegen. William führte uns durch die Farm und erklärte uns einiges Interessantes über die Schildkröten. Während der Wanderung sind wir immer wieder auf ein paar Schildkröten gestossen und konnten diese mit Früchten füttern.
Hier noch die Fotos vom ganzen Tag:
5. Tag: Morgens Insel Champion / Nachmittags Insel Floreana
Auf dem Plan stand eine Rundumfahrt der Insel Champion mit dem Dinghy. Ziel war es, den besonderen Charles Mockingbird zu entdecken, welchen wir auch gesehen haben. Leider (oder zum Glück aus Sicht der Natur) darf man die Insel als normaler Tourist nicht betreten, Forscher im Gegensatz dürfen sich bis 18.00 Uhr abends auf den Inseln befinden; diejenigen, die genügend Geld und keine Skrupel haben, können natürlich auf den Inseln campieren. Zurück zum Championausflug: Wie gesagt findet man hier die seltene Art des C. Mockingbird Vogels. Für Roberto eine Vogelart mehr, für Sebnem jedoch, die sich über die letzten Tage hinweg sehr mit den Vögeln angefreundet hatte, schon ein grosses Ereignis. Es kann gut sein, dass Sebnem noch eine Ornithologin wird. Die Fahrt inklusive den interessanten Erläuterungen von William dauerte rund eine Stunde. Am späteren Morgen fuhren wir ein weiteres Mal mit dem Dinghy durch eine wunderschöne Bucht (nur bei Hochwasser passierbar) auf die Insel Floreana. Unterwegs trafen wir auf wunderschöne Wasserschildkröten (Tortuga Carey) und Seelöwen, die sich im seichten Wasser tummelten. Leider durften wir in dieser bilderbuchhaften Bucht keinen Halt machen und schon gar nicht schnorcheln, wir haben jedoch trotzdem ein paar Bilder schiessen können:
Auf Floreana gibt es eine spezielle Touristenattraktion, die Piratenpost. Wir wurden am Vortag darauf aufmerksam gemacht, dass man eine Postkarte adressiert jedoch nicht frankiert in die Box auf der Insel Floreana einwerfen kann und diese dann von anderen vorbeidriftenden Seefahrern (in diesem Fall, Touristen, welche die Galapagos Inseln besuchen) mitgenommen, abgeschickt oder persönlich übergeben wird.
Im Prinzip läuft man an diese Stelle etwa 30 Meter vom Meer entfernt, öffnet die Postbox und nimmt den Plastiksack mit Postkarten heraus und sucht sich ein paar Postkarten aus, die an jemandem im gleichen Land adressiert sind und nimmt die dann mit nach Hause. Selbst legt man auch Postkarten hinein, was wir auch gemacht haben. Mitgenommen haben wir keine, da wir ja noch ein Weilchen herum reisen.
Nach dieser anstrengenden (für Roberto) Aktion hatten wir noch circa eineinhalb Stunden zur freien Verfügung. Roberto hat sich natürlich sofort ins eiskalte Wasser gestürzt, auf der Suche nach der verlorenen Schildkröte von der schönen Bucht. Und er wurde fündig, jedoch nicht die gleiche, dafür eine friedliche:
Am Nachmittag ging es auf eine kleine Wanderung vom Cormorant Point aus, wo wir die letzten Flamingos dieses Jahres zu Gesichte bekamen; wenn auch nur von weitem, denn diese Vögel sind sehr scheu. Wir liefen auf die andere Seite der Insel an einen unberührten Strand, wo die Schildkröten hinkommen und ihre Eier ablegen. Wir durften am Strand entlang laufen und konnten vom Strand aus im seichten Wasser Eagle- und Stingrays (Stachelrochen) beobachten und fotografieren. Wenn man hineinwatete, musste man aufpassen, dass man nicht auf einen Stingray stand, so viele gab es davon. Roberto hat eine ganz spezielle Beziehung zu Stingrays, da er immer von ihnen gestochen wird. Dafür greifen ihn die Haie nie an beim Surfen.
Am Strand konnte man auch sehr gut die Spuren der Schildkröten beobachten, welche in der Nacht zuvor ihre 80-120 Eier abgelegt, vergraben und versteckt haben. Die Schildkröten sind nämlich ziemlich geschickt mit dem Verstecken ihrer Eier, indem sie ihre Spuren rund um das Nest verwischen und einen anderen Weg Richtung Meer zurück wählen, um dem potentiellen Eierräuber (sei es Tier oder Mensch) auf eine falsche Fährte zu locken.
Hier noch die Fotos vom ganzen Tag:
6. Tag: Morgens Insel Rabida / Nachmittags James Bay (Insel Santiago)
So langsam ging es ans Eingemachte und Sebnem wurde schon langsam traurig, dass wir diese wunderschöne Welt bald verlassen würden. Aber noch hatten wir zwei Tage übrig, welche wir in vollen Zügen geniessen wollten. Nach dem Frühstück begaben wir uns zuerst auf die Insel Rabida, wo uns ein roter Sandstrand mit Seelöwen erwartete (sea lion city, wie William immer zu sagen pflegte). Man muss jedoch zugeben, dass die Seelöwen nach 5 Tagen weniger spektakulär erscheinen, als noch am ersten Tag. Trotzdem schiesst man immer wieder Fotos von den niedlichen kleinen Seelöwenbabies. Jedes Tier hat einen eigenen Charakterzug und jeder Seelöwe sieht auch einzigartig aus in der Zeichnung des Gesichts.
Nach der Fotosession wurden wir von William wieder auf eine Tour einmal um die Insel Rabida herum eingeladen. Wir sahen unter anderem noch den Lava Heron, einen jungen Brown Pelican, den Galapagos Shearwater, den Galapagos Mockingbird (nesomimus parvulus), Blue-footed Boobies, unzählige Seesterne und Marine Iguanas.
Nach der Wanderung hatten wir wieder einmal Zeit um uns ins kühle Wasser (16°-18° Grad) zu werfen. Unsere mutige Sebnem hielt es ohne Wetsuit 20 Minuten aus, bevor sie mit dem Dinghy halb verfroren aus dem Wasser gefischt wurde. Roberto hingegen blieb am längsten im Wasser und wurde dafür auch mit heroischen Unterwasserbildern belohnt:
Eine kleine Erläuterung der Bilder: Im ersten Bild spielt/jagt der junge Seelöwe eine Qualle. An dieser Stelle muss wieder einmal erwähnt werden, dass die Quallen zu Roberto's gefürchtesten Meeresbewohner gehören, da er wie auch von den Stingrays immer wieder von Quallen gestreift wird beim Surfen (wie gesagt: lieber zwei, drei Haie als eine beschissene Qualle). Das zweite Bild ist wohl ein absoluter Zufallsschnappschuss, denn die Viecher sind so schnell unter Wasser, dass man mit unserer semiprofessionellen Kamera gar keine Chance hat, diese überhaupt so Nahe zu fotografieren.
Zu Mittag fuhren wir Richtung Insel Santiago und assen zu Mittag, dieses Mal jedoch auf dem Deck des Schiffes, da wir die Sonne geniessen wollten. Sofort tauchten Dutzende von hungrigen Magnificent und Great Frigatebirds auf, welche nach Roberto's feinem gebratenem Fisch an einer Gourmetsauce lechzten. Diese Vögel besitzen zu ihrer Frechheit noch eine kleptomanische Ader. Sie sind meistens zu faul, um sich den Fisch selbst zu ertauchen und klauen den Blue-footed Boobies den Fisch weg, indem sie sie angreifen und vertreiben. Roberto ist weder ein Blue-footed Boobie, noch hat er sonderlich Angst von diesen Tieren und konnte somit seinen Fisch gemütlich untermalt mit einer herzzereissenden Geräuschkulisse beleidigter Frigate Vögeln geniessen.
Es ist nicht so einfach (zumindest für Laien) diese Vögel korrekt zu bestimmen.
Mittlerweilen, es war Nachmittag, kamen wir am James Bay bei der Insel Santiago an. Uns hat es sofort gut gefallen, weil auch die Sonne wieder ihr Gesicht zeigte. Die Insel Santiago war zudem für uns eine der schönsten der besuchten einzigartigen Inseln auf diesem Törn (zugegeben mehr eine Motorsegelfahrt, als eine Segelfahrt). Hier konnten wir wieder einmal mit den Wasserschildkröten schwimmen und es war ein einzigartiges Erlebnis. Wir fanden sehr viele von denen (obwohl uns entgegenkommende Schnorchler weiss machen wollten, dass es gar keine gäbe), welche gemütlich auf dem Grund grasten. Roberto organisierte eine riesengrosse Schildkröte für Sebnem, indem er sie an den Flossen hielt und sie Richtung Sebnem steuerte. Sebnem war ausser sich vor Freude, endlich mit einer Schildkröte zu schwimmen, sie im Wasser zu streicheln und mit ihr zu posen.
Das es wirklich bitterkalt war, ging Sebnem zurück an den Strand und Steven (der junge Schweiz-Ecuadorianer) und Roberto schwammen noch weiter hinaus auf der Suche nach Haien. Auf Haie stiessen sie leider nicht aber dafür auf ein Rudel junger sehr verspielter Seelöwen, die gar nicht mehr aufhören wollten mit uns in alle Richtungen zu tauchen und dann nebeneinander wieder aufzutauchen. Es war wie eine Art Unterwassertanz, den wir mit diesen Seelöwen veranstalteten und die Freude aller Schnorchler (es kamen noch ein paar Touristen mehr dazu) war riesig.
Am späteren Nachmittag gab es nochmals eine längere Tour entlang der Klippen dieser Insel. Unter anderem sahen wir an diesem Nachmittag die Hawksbill (Carey), Black und Olive Ridley Wasserschildkröte, Marine Iguanas, Galapagos Sea Lion und Fur Seal (die scheinen keinen Hals zu haben und sind sehr schwer zu entdecken) und den Yellow-crowned Heron. Super schön war auch der Sonnenunterlang, den wir noch beim Abschluss der Tour geniessen konnten.
Die restlichen Fotos des Tages können hier betrachtet werden:
7. Tag: Morgens Insel Bartolome / Nachmittags Insel Seymour Norte
Unser erster Tagesausflug führte uns auf unserem zweitletzten Tag auf die Insel Bartolomé (das ist eine winzige Insel neben der Insel Santiago). Die Landschaft mit den schwarzen Lavafelder ist atemberaubend. Das Wahrzeichen der Insel ist der Pinnacle Rock.
Nach einer trockenen Landung auf einem Steg, hiess es auf einer Holztreppe den Aufstieg bis zum Gipfel der Insel anzutreten. Von einem Aussichtsfelsen bietet sich sodann dem Betrachter das atemberaubende Panorama auf die Sullivan Bucht und die berühmte Felsnadel, den Pinnacle Rock.; wir haben hier ein paar Fotos bzw. Gruppenfotos gemacht und nähere Infos zu den verschiedenen Vulkanen von unserem Guide erläutert bekommen.
Später machten wir uns auf den Weg zu einer wunderschönen Bucht mit einem wunderschönen Sandstrand, wo man wieder die Gelegenheit hatte zu schnorcheln; von welcher Roberto natürlich Gebrauch gemacht hat. Hier hatte er das Vergnügen ein paar junge Seelöwen im Wasser anzutreffen und mit ihnen zu schwimmen. Die anderen Passagiere hatten die Möglichkeit am Strand ein bisschen zu relaxen und die Sonnenstrahlen zu geniessen. Natürlich durften die Seelöwen am Strand nicht fehlen. Sie schliefen jedoch, ohne sich gross von der Menschenmenge ablenken zu lassen.
Wir sind über Mittag sodann mit dem Millennium Katamaran bis zur Insel Seymour Norte gefahren und konnten während der Fahrt oben auf dem Deck wieder diverse Frigatebirds beobachten, die wahrscheinlich Ausschau nach Nahrung hielten.
Hier hatten wir die Möglichkeit uns von den Seelöwen, den Vögeln, etc. definitiv zu verabschieden. Zudem ist dies gemäss unserem Guide einer der besten Orte um Blue-Footed Boobies und Frigatbirds zu sehen. Hier kann man sogar beobachten wie die Frigatebirds den Blue-Footed Boobies die Nahrung stehlen. Überall wohin man hinschaut sieht man Nester; wir hatten zudem das Glück viele Jungvögel zu sehen und mitzuerleben, wie diese von ihren Müttern gefüttert werden. Zusätzlich zu den Seelöwen und den oben erwähnten Vögeln haben wir während der Wanderung Land Iguanas, Pelikane und einen Vogel namens Dark-billed Cuckoo gesehen.
Diese Insel ist ein absoluter Höhepunkt für alle Vogelliebhaber. Sebnem hat den Rundgang auf der Insel sehr genossen; doch war der Abschied nicht so einfach, als es hiess, dass das die letzte Gelegenheit wäre, Seelöwen zu sehen.
Die restlichen Fotos des Tages können hier betrachtet werden:
8. Tag: Morgens Black Turtle Cove / Nachmittags Rückflug
Nun war der Tag unseres Rückfluges angekommen. Es war ein unerfreuliches Gefühl aufzustehen. Wäre es nach uns gegangen, hätte die Bootsfahrt ruhig noch ein paar Tage länger dauern dürfen.
Nach dem Frühstück ging es auf dem Dinghy auf unsere letzte spezielle und einzigartige Tour auf der Suche nach Wasserschildkröten und Haien im von Mangrovenbäumen umsäumten Black Turtle Cove. Während der Fahrt konnten wir tatsächlich Wasserschildkröten und Haie (White-tipped Sharks und Galapagos Sharks) von nächster Nähe beobachten. Roberto wäre am liebsten ins Wasser abgetaucht um ein paar Fotos von den Haien zu schiessen bzw. mit den "kleinen" Haien zu schwimmen. Natürlich war ihm das nicht erlaubt und ihm blieb nichts anderes übrig, als den Kopf ins Wasser unterzutauchen und auf diese Art die Haie zu beobachten. Es war wirklich beeindruckend wie viele Haie man auf einen Haufen sehen konnte und dass sie sich von uns nicht grossartig vertrieben liessen.
Die gesamte Dinghy-Fahrt durch den Black Turtle Cove dauerte ca. 1 ½ Stunden und war ein krönender Abschluss. Danach wurden wir leider in die Realität zurückgeholt. Unsere letzte Aufgabe auf dem Millennium Katamaran war es unsere Koffer zu packen und von der Crew Abschied zu nehmen.
Wenigstens war fast unsere ganze Millennium-Truppe später im selben Flieger und man hatte noch freilich Zeit um E-Mails, Telefonnummern, etc. auszutauschen. Mit einigen Leuten werden wir in der Zukunft ganz bestimmt noch in Kontakt bleiben und sie auf unserer Weltreise eventuell noch besuchen.
Die Galapagos Inseln zu verlassen fiel uns extrem schwer; all die Tiere, die wir täglich sahen waren für uns ein einmaliges Erlebnis und sicher das grösste Highlight unser bis anhin andauernden Reise durch Südamerika. Die für diese 8-tägige Rundreise ausgegeben Kosten haben sich allemal gelohnt (auch wenn das unser monatliches Budget im September um ein dreifaches gesprengt hat). Wir bereuen es absolut gar nicht und sind froh, diese Tour mit dem Millennium Katamaran durchgeführt zu haben. Es steht ja auch unter Schweizer Administration, da kann man fast nur exzellente Qualität erwarten.
Wir hoffen sehr, eines Tages die Galapagos Inseln nochmals besuchen können!!!
Die restlichen Fotos unseres letzten Tages können hier betrachtet werden: