Unser heutiger Ausflug führte uns in den Nationalpark Los Glaciares (Info: dieser wurde von Unesco im Jahre 1981 in die Welterbeliste aufgenommen), welcher sich ca. 50 km von dem kleinen Städtchen El Calafate befindet. Wir wurden heute Morgen mit ca. 30 Minuten Verspätung von derselben Agentur wie in Ushuaia, der Rumbo Sur, in einem Minibus abgeholt (leider musste während der Fahrt ein älter Herr erbrechen und somit war die Fahrt nicht gerade sehr angenehm; niemand hat sich wirklich um ihn gekümmert und er sass auf seinem Platz in seiner eigenen Kotze) und zur Puerto de la Cruz in Punta Bandera gefahren, wo wir dann unsere Eintrittstickets für den Nationalpark kauften, das Transportmittel wechselten und uns in einen der fünf Katamarane begaben.
Das Eintrittsticket ist nur einen Tag gültig und beträgt sofern man keine argentinische Staatsbürgerschaft besitzt oder Student im Lande ist, satte CHF 13.00. Dieser Preis wäre unserer Meinung nach gerechtfertig, wenn das Eintrittsticket für zwei oder drei Eintritte gültig wäre, denn am darauf folgenden Tagen werden wir wieder eine Exkursion in den Nationalpark machen und nochmals denselben Preis bezahlen müssen. Es gibt nämlich zwei berühmte und gut "verkaufte" Exkursionen, welche in den Nationalpark führen. Einerseits ist eine der Touren die ganztägige Tour auf einem Katamaran, wo man zu verschiedenen Gletschern hingefahren wird und andererseits gibt es noch eine Exkursionsmöglichkeit zu dem berühmten Gletscher Moreno, worauf man gleichwohl eine kleine (1.5h) oder grosse (4h) Trekkingtour machen kann.
Gemäss Auskunft unseres Guides navigieren täglich 5 Katamaran-Schiffe mit je über 200 Sitzplatzmöglichkeiten durch den Lago Argentino und den einmündenden Kanälen. Da hier in Argentinien in den Monaten Januar und Februar Hochsaison herrscht, waren alle Katamarane voll mit Touristen besetzt, welche sich um einen guten Platz im Boot bemühten. Alle hatten natürlich die gleichen Ziele, die Eisberge und Gletscher aus einem guten Winkel zu sehen und ein paar gute Fotos zu schiessen. Unserer Meinung waren eindeutig zu viele Leute auf dem Katamaran, aber wir haben uns gut durchgekämpft und gute Plätze ergattert.
Die Fahrt bis zum ersten Gletscher Spegazzini dauerte ca. 1:45 h und die Ansicht war einfach atemberaubend, vor allem weil ich bis anhin noch keine Gletscher live gesehen habe; ich habe mir jedoch vorgenommen, wenn wir zurück in der Schweiz sind, auch die hiesigen Gletscher zu besuchenJ. Während der Fahrt durch den Lago Argentino konnte man immer wieder kleine Eisberge vorbeitreiben sehen unter anderem auch grössere Brocken, die im türkisfarbenen See trieben. Zu unserem Glück hatten wir blauen Himmel mit einzelnen Wolken, was uns die Fahrt auf dem Deck ein bisschen erleichterte.
Wir machten also ca. einen 10-minütigen Halt beim Gletscher, so dass ihn alle zur Ansicht bekamen. Natürlich musste man schon vorher auf dem Deck sein, wenn man einen guten Platz ergattern wollte, um gute Fotos ohne Passagiere darauf machen wollte. So gingen wir ca. eine halbe Stünde früher auf Deck und hielten Ausschau nach Eisbergen und dem Gletscher.
Zurück zum Gletscher Spagazzini: gemäss unserem Infobüchlein des Nationalparks ist dieser der höchste im Nationalpark (130 Meter). Unsere Weiterfahrt führte uns danach zwischen grossen Eisbergen in den Brazo Upsala zum bis ca. 10 km breiten Gletscher Upsala, dem grössten Gletscher im Nationalpark Los Glaciares. Vom Upsala Gletscher aus fuhren wir sodann weiter in die Onelli Bucht zu einer Anlegestelle. Hier hatten die Passagiere die Möglichkeit auszusteigen und einen kleinen Spaziergang durch einen Wald bis zum Onelli-See gegenüber dem Onelli-Gletscher zu machen (ca. 800 Meter). Die Aussicht auf den Onelli-See mit den vielen kleinen Eisbrocken in seinem Wasser ist ebenfalls atemberaubend und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hier hatten wir die Möglichkeit während ca. 1 ½ Stunden die Küste des Onelli-Sees auszukunden und eventuell ein Häppchen einzunehmen. Natürlich war der begehbare Weg für die Touristen limitiert und man konnte nur bis zu einem gewissen Punkt laufen. Von diesem Punkt der Insel hatten wir zusätzlich Aussicht auf die Bolado und Agassiz-Gletscher.
Wir genossen also den Ausblick auf die Gletscher bevor es wieder mit dem Katamaran zum Hafen in Punta Bandera ging. Dort wurden wir bereits von unserem Fahrer erwartet und zurück ins Städtchen gefahren.
Hier noch die vielen Fotos von den Gletschern: