Wie im vorhergehenden Blogeintrag erwähnt, haben wir uns am Osterdonnerstag mit dem von Patrick ausgeliehenen Auto auf den Weg Richtung Südinsel gemacht. Um auf die Südinsel bzw. nach Picton zu gelangen gibt es zwei Möglichkeiten; entweder man entscheidet sich für eine Fährenüberfahrt oder für das Fliegen. Das Letztere kam für uns nicht in Frage, da wir ja mit dem Auto die Südinsel entdecken wollten. So verglichen wir die Preise zwischen den Anbietern für die dreistündige Fährenüberfahrt und entschieden uns schlussendlich – auf Patricks Rat hin – für den Interislander. Gebucht haben wir über das Internet und bekamen dadurch einen Spezialpreis für NZ $ 190.00 offeriert (für ein Auto + zwei Passagiere). Ansonsten muss man mit ca. NZ $ 60.00 p.P. rechnen (ohne Auto).
Wir kamen pünktlich um ca. 23.15 Uhr in Picton an und hatten es wieder einmal verschwitzt, im Voraus ein Zimmer in einem Hostel zu buchen. Ich muss aber doch erwähnen, dass wir es wenigstens von der Fähre aus probiert haben, aber wir leider kein Guthaben mehr zur Verfügung hatten. Das Problem war auch, dass wir uns nicht so ganz bewusst waren, was die Osterferien in Neuseeland genau bedeuten. Im Prinzip ist das Peaksaison in den meisten Touristenorten auf der Südinsel und die billigen Angebote (bis hin zu rund NZ $ 100.00) für Unterkünfte sind schon lange vergeben. Wir Deppen haben halt gedacht, es sei Niedersaison.
Wenn wir gerade beim Thema Telefonieren sind möchte ich hier doch etwas kleines "Bemängeln". Wir haben uns an jenem Abend nach unserer Ankunft in Picton Guthaben im Wert von NZ $ 30.00 für das Natel gekauft (im neuseeländischen Fachjargon heisst dies "top up"). Nun sitze ich hier – nicht mal 24 später – und muss feststellen, dass wir bereits unser ganzes Guthaben verbraucht haben. Wir haben ein paar lokale Telefonanrufe bezüglich Unterkünfte gemacht und 2-3 SMS versendet; wir können uns immer noch nicht genau erklären, wie unser Guthaben sich in dieser kurzer Zeit sich auf den Stand von NZ $ 0.00 vermindert hat. Ob es am Telefonieren oder an den SMS liegt, müssen wir noch herausfindenJ. So, jetzt bin ich kurz abgeschweift … zurück zu Picton und unserer miesen Lage. Wir befinden uns an der Tankstelle - mitten in der Nacht - im Auto sitzend und mit dem Versuch im Dunkeln die Nummern verschiedener Hostels herauszufinden. Der erste Versuch eine Unterkunft zu finden, scheiterte, "fully booked", erhielten wir als Antwort. Die nächsten ein paar Anrufe wurden schon gar nicht entgegen genommen und beim letzten Versuch, liess die freundliche Dame am Telefon uns lachend aber freundlich wissen, dass Picton im Generellen "ausgebucht" sei.
So, was wollen wir jetzt mitten in der Nacht machen? Irgendwo am Strassenrand anhalten und im Auto zu schlafen stand zur Debatte, wurde aber dann doch nicht mehr ins Auge gefasst, da wir kurzerhand und glücklicherweise doch noch eine Unterkunft im nächstgelegen Dörfchen Blenheim (29 km südlich von Picton) gefunden haben. Nach einer 20-minütigen Fahrt kamen wir im Koanui Lodge & Backpackers (33 Main Street, Tel. +64 (0)3 578 7487) in Blenheim an. Wir hatten das Glück das letzte Zimmer zu bekommen und waren positiv vom Hostel bzw. dem sauberen Zimmer überrascht (im Gegensatz zu gewissen Hostels in Südamerika und Tahiti, haben wir in NZ bisher nur super gute Erfahrungen gesammelt: funktionierende Duschen, gute Betten, saubere Umgebung…). Die Anlage bietet zudem auch Dorm-Zimmer, Küche zur Benützung, Internet (kostenpflichtig), Lounge-Zimmer, etc. an. Der Besitzer ist übrigens ein Schotte, der vor zwei Jahren die Anlage übernommen hat.
Am nächsten Morgen gingen wir auf eine kleine Erkundungstour durch die Stadt Blenheim bevor wir nach Kaikoura weiterfuhren. Da es Karfreitag war und fast alles geschlossen war, beliessen wir es bei einem kurzen Sightseeing. Wir hätten bestimmt einen Tag mehr in Blenheim verbracht, wenn wir Weinliebhaber wären. Blenheim befindet sich nämlich im grössten Weinanbaudistrikt Neuseelands und man kann hier auch an verschiedenen "Weintouren" teilnehmen. Das Städtchen hat uns einen sehr einladenden Eindruck hinterlassen, jedoch unterscheidet sie sich nicht sehr von anderen neuseeländischen Städtchen.
Unsere wenigen Fotos von der mageren Sightseeing-Tour durch Blenheim findet Ihr hier:
New Zealand: Blenheim |