Dunedin an sich hat uns nicht so sehr gefallen, jedoch haben wir der Stadt vermutlich auch nicht einen genügend langen Aufenthalt gegönnt, denn wir waren nur zwei Nächte dort. Leider ist seit dem Durchreisen Dunedins und dem Schreiben dieses Berichtes auch schon beträchtlich Zeit vergangen und somit fällt er etwas kurz und knapp aus.
Wir wollten natürlich unbedingt die Otago Halbinsel umfahren. Markus, Sebnems Basketballtrainer, hatte uns schon empfohlen dies zu tun. Die Halbinsel zu umfahren, bedeutet gute 64km zu fahren. Das ist sicher ein Highlight, wenn man Dunedin besucht, auch nur schon wegen der Tierwelt. Ein grosser Ärger und schon fast ein Witz ist, dass man überall äusserst viel für Touren um Tiere zu sehen bezahlen muss. Die grösste Sauerei ist aber, dass man in den Bays nicht surfen darf, weil sonst die Tierwelt gestört und kaputt gehen würde! Ist aber sehr lustig, vor allem wenn man dann nachher nach unten schaut und im 5-Minuten Takt Motorboote laut heulend voll mit bezahlenden Touristen durchs Bay fahren, kaum weiter weg, als wenn ein Surfer seine Wellen reiten würde. Mich hat das stinke sauer gemacht, aber natürlich habe ich mich schnell beruhigt, da es auf Neuseeland so viele gute Surfplätze gibt, dass es nicht einmal der Rede wert ist, sich über solche Dinge aufzuregen. Es ist uns hier jedoch das erste Mal aufgefallen, dass nicht alles wunderbar ist in Neuseeland, wenn es um den Naturschutz geht. Das DOC (department of conservation) in Neuseeland leistet sehr überzeugende Arbeit, um die Natur- und Tierwelt Neuseelands zu sichern, schützen und den kommenden Generationen in ihrer Schönheit präsentieren zu können, aber der Massentourismus hat schon längstens tiefe Furchen in das Bildbuchkonzept gezogen, und wir erinnern uns sofort ans verlorene Paradies der Galapagos Inseln und seiner Korruption zurück. Noch ist es nicht so schlimm, aber es ist einfach nur eine Frage der Zeit, bis das Geld des Tourismus die letzte Bastion der Antikorruption niederreisst.
Ein Tag genügt nicht, um alle Bays anzufahren und zu geniessen, aber wir waren am Allans Bay und am Sandfly Bay, welche mit perfekter Surfmöglichkeit (vor allem der Sandfly Bay) aufwarteten und bei welchen man ohne Entgelt Seelöwen beobachten kann. Auf der Halbinsel befindet sich auch noch ein imposantes Albatrosszentrum. Das erste öffentliche Beobachtungszentrum öffnete seine Türen 1972 und 2005 besuchte sogar Prinz Charles die königlichen Vögel. Nur dieser Organisation ist es erlaubt mit Touristen Touren in die Albatrosskolonien durchführen. Die Tour findet nur an gewissen Monaten im Jahr statt und die Anzahl der Besucher ist strikte kontrolliert, so dass die Vögel weiterhin ihre Freiheit haben und die Kolonie in Zukunft noch grösser wird.
Heute war definitiv wieder einmal lehrreicher und interessanter Tag und wir konnten unsere gemeinsame Liebe zur Natur und den Tieren wieder voll auskosten. Die Bilder sprechen für sich: