Sonntag, 23. März 2008

Neuseeland: Hanmer Springs

Nach zwei Nächten im von Touristen überfüllten Örtchen Kaikoura machten wir uns auf den Weg nach Hanmer Springs. Von Kaikoura aus sind es ungefähr 1 ½ - 2 Stunden Fahrt über eine kurvenreiche Strecke durch eine bezaubernde Landschaft bis nach Hanmer Springs, welches für seine Thermalbäder berühmt ist und an Wochenenden und über die Ostertage auch von Einheimischen aus Christchurch gerne besucht wird. Hanmer Springs bietet aber auch andere Outdoor-Aktivitäten wie Bungy Jumping von einer 35 Meter hohen Brücke, Jetboat Touren, Quad-Touren, Mountainbiking, Minigolf, Trekking und im Winter natürlich alle üblichen Wintersportarten.

Da wir immer noch in den Osterfeiertagen unterwegs waren, hatten wir Mühe eine optimale Unterkunft für uns beide zu finden. Daher übernachteten wir die erste Nacht in der lokalen Ausführung der Ferienarrangement Kette Mountain View Top 10 Holiday Park. Wir schliefen in einer Art kleinen Kabine. Diese Organisation hat Ferienpärke überall verteilt im Lande und eignet sich vor allem für Familien, die nicht über ein allzu grosses Budget verfügen (wollen). Die Unterkunft gehört definitiv nicht zu unseren Favoriten. Wir mussten aber diese Unterkunft wählen, da über die Osterzeit nichts anderes & günstiges zu bekommen war. Die zweite Übernachtung war im adretten von einem Holländerpärchen geführten "Le gîte" Hostel in einem Doppelzimmer. Die Zimmer liessen fast keine Wünsche übrig und waren im Allgemeinen sehr gemütlich und bequem (shared bathroom, for the lack of a better translation into German). Der Preis ist mit NZ $50.00 für beide zusammen auch eher im unteren Segment. Natürlich dürfen die vielen Schweizer und Deutsche im Hostel nicht fehlen.

Die Hauptattraktion im Dörfchen sind die Thermalschwimmbäder und angegliedert die Spa-Anlagen. Es existieren 9 öffentliche Thermalbäder, 3 Schwefelbäder und ein 25 Meter langes gewärmtes Bad; zudem noch gegen Aufpreis Privatsaunas und Privatpools. Des Weiteren gibt es auch eine Wasserrutschbahn, für welche man jedoch NZ 5$ mehr bezahlen muss beim Eintritt, welcher NZ 12$ pro Person kostet oder NZ 15$, wenn man die Option offen halten möchte, sich später am Tag noch einmal in die mindestens 30° Grad warmen Becken zu legen. Wichtig: man darf den Kopf nicht unter Wasser halten, was Roberto natürlich nirgends gelesen hatte, bis er sehr freundlich  darauf aufmerksam gemacht wurde. Es ist aus gesundheitlichen Gründen empfohlen dies nicht zu tun, denn anscheinend gibt es kleine Tiere, die über die Ohrmuscheln bis ins Gehirn vordringen und dann schwerstwiegende Krankheiten verursachen können, wie zum Beispiel Hirnhautentzündung; so jedenfalls haben wir die Lifeguard Dame verstanden, die Roberto zurecht gewiesen hat.

Am zweiten Tag entschieden wir uns äusserst spontan für eine River Jet Tour mit der Organisation "Thrillseekers Canyon". Es wurde uns ans Herz gelegt, so eine Tour zu machen, wo man Adrenalin pur erfährt. Die Fahrt jedoch war ziemlich langweilig und die ganze Tour mit dem "River Jet" hat sich überhaupt nicht gelohnt. Es war eher eine gemütliche Fahrt auf dem Fluss. Keine Action, kein Adrenalinschub, nada. Absolut nicht empfehlenswert, ausser man ist mit seiner Oma unterwegs. Dafür aber haben wir die Band Queens Of The Stone Age getroffen, welche auch mit uns, jedoch auf dem zweiten Boot die Tour machte und auch sichtlich gelangweilt aussah. Die Jungs hatten am Vorabend einen Gig mit Smashing Pumpkings in Christchurch. Roberto wäre sehr gerne an das Konzert gegangen, da ihm die Band Queens Of The Stone Age von früher her bekannt war und er ihre Musik gut findet. Wir haben die Band im Vorfeld nicht erkannt – ich schon gar nicht, da mich deren Musik bis anhin nicht interessierte – und haben erst nach der Jet River Tour mitbekommen, dass wir soeben die Möglichkeit verpasst haben mit der Band ein paar Worte auszuwechselnJ.

Nach der enttäuschenden Jetboat Tour wollten wir natürlich unbedingt die Sonne geniessen und den Nachmittag im Freien verbringen. Unser erster Gedanke war, ein Kayak zu mieten  und am Fluss entlang zu paddeln. Aber in dieser Angelegenheit wird man leider enttäuscht. In ganz Hanmer Springs gibt es keine Kayakvermietungsstätte. Wir haben uns diesbezüglich in der Informationsstelle "I-Site" informiert und uns wurde die Telefonnummer des "Dorftrottels" gegeben, der uns eventuell ein Kayak zur Verfügung stellen könnte. Wie gesagt, über die Ostern muss man nicht noch was kurzfristig erledigen wollen. Auch der Dorftrottel war über die ganze Woche hin "ausgebucht". Nun natürlich liessen wir uns den wunderschönen sonnigen Tag nicht verderben und machten stattdessen eine kleine Erkundungstour bis nach Molesworth mit dem Auto. Während der Fahrt haben wir an einem Fluss entlang gehalten, ein romantisches Picknick vorbereitet und ein kurzes Nickerchen gemacht. Die Umgebung bzw. die Landschaft hat uns sehr gut gefallen und somit fuhren wir noch ein bisschen Weiter als Molesworth und erkundeten die Gegend bevor wir zurück ins Hostel fuhrenJ.

Im Nachhinein muss ich jedoch sagen, dass Hanmer Springs nicht unbedingt zu jenen Destinationen gehört, die man auf seiner Neuseelandreise unbedingt gesehen haben muss (für die Wintersaison kann ich das leider nicht beurteilen). Es gibt andere Städte in Neuseeland, die ebenfalls Thermalbäder haben und mehr zu bieten haben. Hanmer Springs wurde auf jeden Fall sehr gut vermarktet und wird täglich von vielen Touristen heimgesucht. Diejenigen, die die Südinsel kennen, werden mit mir übereinstimmen, dass es auf der Südinsel sehr viel Interessanteres zu sehen gibt als das herzige Touristenstädtchen Hanmer Springs. Aber jedem das seine…

Für die Neugierigen unter Euch, hier die Fotos von den zwei Tagen in Hanmer Springs: