Montag, 31. März 2008

Neuseeland: The Catlins & Südküste

Von Dunedin aus führt die Scenic Route nach Owaka, wo man sich im Gebiet des so genannten "The Catlins" befindet. Dieser Abschnitt der Südinsel befindet sich am südlichsten Teil bietet dem Reisenden höchst interessante Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt und ist eine optimale Destination für Surfer, welche grössere Wellen und teilweise herbe Strömungen nicht scheuen und gerne einmal alleine für sich surfen.

Die Tierwelt in diesem Gebiet ist aussergewöhnlich. Hier findet man nämlich den seltenen Yellow-eyed Pinguin, die Hector-Delfine, einheimische Vögel (vor allem der Bell Bird mit seinem lustigen und unglaublich klangfarbenen Gesang), Seelöwen und den Fur Seal.

Den Yellow-eyed Pinguin – auch "The Hoiho" genannt – findet man nur in NZ. Tagsüber sind sie im Meer um nach Essen zu suchen, am späteren Nachmittag/früheren Abend kehren sie an Land zurück. Sie sind ebenfalls sehr schüchtern. Die Hector-Delfine sind die kleinsten ihrer Art und die am wenigsten vorkommenden Delfine weltweit. Beim Porpoise Bay (ein kleiner Bay welcher die Heimat einiger Hector Delfine ist) kann man die schwarz-weissen Delfine äusserst gut beobachten und als Surfer kann man sogar mit ihnen die Wellen reiten. Ein weiterer absoluter "Geheimtipp" von mir für Surfer ist "Black Head".

"The Catlins" bietet viele Trekkingmöglichkeiten und wenn man Zeit hat, viele Sehenswürdigkeiten bzw. Aussichtspunkte & Wasserfälle. Wir mussten aber leider etwas vorwärts machen, da wir schon viel mehr Zeit in Anspruch genommen hatten, als geplant und noch nicht einmal die Hälfte der Südinsel befahren hatten :).

Owaka ist ein sehr kleines Dörfchen mit super netten Leuten. Die Dame im Informationszentrum war auch sehr hilfsbereit, da sie uns nach einigem Hin- und Her empfohlen hatte, an den Jack's Bay bzw. Jack's Blowhole zu gehen, um Pinguine zu beobachten. Sebnem hatte immer noch nicht genug von den Pinguinen :). Leider fanden wir die Pinguine nicht, jedoch wurden wir mit einer unglaublichen Sicht auf das Naturspektakel von Jack's Blowhole belohnt. Auf dem Rückweg suchten wir uns eine Übernachtungsmöglichkeit und wurden beim Surat Bay fündig. Wir entschieden uns daher in der Surat Bay Lodge (Newhaven, Owaka, E-Mail: suratbay@actrix.co.nz, Tel: +64 (0) 3 415 80 99 für NZ $ 59.00) zu übernachten.

Die Lage des Hostels ist wirklich super; Surat Bay ist wunderschön, vor allem wenn die Sonne scheint und bei den Sonnenuntergängen. Gefunden haben wir hier natürlich am Strand die Neuseeland Fur Seals und die Seelöwen. Aber Achtung: Sie verteidigen ihr Gebiet ziemlich heftigJ.

Am nächsten Morgen sind wir kurz an den Nugget Point gefahren. Hier könnte man sogar die Elephant Seals beobachten und am Abend auch die Yellow Eyed Pinguine. Wir waren jedoch nicht mit diesem Glück gesegnet und sind dann direkt weiter in den Süden gefahren ohne Halt an einem der unzähligen Wasserfälle und sonstigen Attraktionen zu machen. Halt gemacht haben wir, wie eingangs erwähnt am Porpoise Bay. Hier haben wir die Hector Delphine gesehen und ich ging mit ihnen Surfen. Danach fuhren wir zügig weiter bis nach Tuatapere mit einem kurzen Stopp am Colac Bay.

Wenn man uns fragt, was uns in Neuseeland am meisten gefallen hat, gehört das Gebiet "The Catlins" zu unseren Favoriten.

Samstag, 29. März 2008

Auf Pinguinsuche zwischen Akaroa und Dunedin

Die Strecke von Akaroa bis zur Hauptstrasse 1 ist sehr interessant. Man kann auch über die Summit Road zur Hauptstrasse 1 gelangen, was wir auch einmal versucht haben. Ansonsten ist die Strecke ziemlich langweilig bis nach Oamaru. Heute wollten wir wieder einmal unser Glück mit dem Suchen von Pinguinen testen. Ein Ort zwischen Akaroa und Dunedin, welcher bekannt für die Pinguinkolonien ist, ist Oamaru, welchen wir als erstes anpeilten.

Bei Oamaru angekommen sind wir natürlich sofort ins Informationszentrum gegangen und haben uns über Pinguine informiert; vor allem wo sie zu sehen sind. In Neuseeland sind leider schon so viele rücksichtlose Touristen durchgereist, dass man natürlich nur noch die Plätze mitgeteilt bekommt, wo Hinz und Kunz hingeht und alles schön asphaltiert und beschriftet ist und ja niemand die Pinguine stören könnte. Das ist für uns Naturliebhaber sehr ärgerlich aber auch verständlich. Nicht selten wünschten wir uns, mit einer Expedition von National Geographic auf Erkundung und Wissenssammlung unserer Tierwelt zu sein. Dann könnte man die Tiere wenigstens so sehen, wie wir es uns wünschen, mit Respekt aber trotzdem in freier Wildbahn fernab vom Massentourismus. Nach einem sinnlosen Gespräch mit der Dame im Informationszentrum, haben wir uns entschieden, uns selbst auf Pinguinsuche zu begeben.

Zuerst sind wir an den Strand bei Oamaru gefahren und haben schon gegen Uhr einen vereinsamten und vermutlich etwas verwirrten yellow-eye Pinguin gesehen. Normalerweise kommen diese etwas später vom Fischen zurück und übernachten dann am Strand. Sebnem war natürlich überglücklich so einen witzigen Pinguin in freier Wildbahn zu sehen aber zugleich etwas enttäuscht, dass wir nicht nahe genug an ihn herangehen konnten, um gute Bilder zu schiessen.

Wir sind sodann zu einem den etwas unbekannteren Steinformationen, den Moeraki Boulders, gefahren. Diese rundlichen Steine waren für mich schon etwas Faszinierendes und nachdem ich sie von Nahmen gesehen hatte, wollte ich natürlich genau wissen, weshalb denn ein Stein dieser Grösse überhaupt in solch einer Form und Konsistenz entstehen konnte. Die Erklärung:

Die Moeraki Boulders sind fast runde und sehr harte Steinformationen, welche ihren Ursprung rund vor 60 Millionen Jahren haben. Sie besitzen einen organischen Kern, welcher aus sedimentierten Tieren (Mollusken, Fischen, Seesternen, Marinewürmer) und Muschelstücken besteht. Darum herum kristallisierte sich innerhalb des nassen Sediments der mineralische Kalkspat graduell und formte sphärische Nadeln. Ein grosser ballförmiger Stein von rund 2 Metern Durchmesser benötigte etwa 4 Millionen Jahre, um auf diese Weise zu seiner Grösse zu wachsen. Mein ehemaliger Geographielehrer aus dem Gymnasium (Gruss an dieser Stelle an Peter Staub, der es geschafft hatte mich wenigstens für ein paar Lektionen vom Herausstaunen aus dem Fenster ins nahe liegende Biotop oder dem kontinuierlichen Flirten mit meiner damaligen Banknachbarin fernzuhalten) dürfte hier ziemlich stolz auf mich sein :). Okay, zugegeben, ich wusste das alles nicht und wir haben uns aus Interesse so ein Informationsprospekt gekauft, welcher das Prozedere erklärt. Nach etwa sechsmaligem Lesen des Ursprungs und Formation der Steine hatten wir es dann so halbwegs begriffen. Nur etwas fehlte mir im Bericht; und zwar die Erklärung, weshalb es denn runde Steine sind, wieso die Kristallisation konzentrisch erfolgte und nicht beeinflusst wurde durch Druck- und Wärmeverhältnisse, Schwerkraft und Spannung, was man ansonsten immer sehr gut in der Geologie beobachten und zum Erklären benutzen kann.

Niemand konnte mir das erklären, bis wir später bei einem Kayakingausflug in den Doubtful Sound per Zufall eine Geologin trafen und ich ihr mein Dilemma erklärte. Ihre kurze aber einleuchtende Erklärung: Van der Waals Kräfte; hätte ich ja auch selbst drauf kommen können :).

Interessant ist auch, dass es für viele natürliche Phänomene in Neuseeland meistens auch eine Erklärung der Maori gibt, welche überhaupt nicht wissenschaftlicher Natur ist. Dabei muss man wissen, dass bei den Maori viele Objekte ihrer Kultur und Geschichte eine viel grössere Dimension annehmen. In dieser Sache überliefern die Maori, dass die Moeraki Boulders die Überbleibsel eines Schiffwracks sind, genauer gesagt sind die ganz runden Steine Kalebassen, welche gebraucht wurden, um auf langen Seefahrten das Wasser zu transportieren; die etwas weniger runden Steine sind Kumara (süsse Kartoffel). Das gekenterte Schiff ist heute noch dort in Form von Hügeln und Riffen entlang des Strandes um Shag Point herum. Einige der Hügel in der näheren Umgebung tragen die Namen der Crew, welche damals auf tragische Weise durch das Kentern des Kanus von hohen Wellen (wiederum repräsentiert durch grosse Hügel in der Umgebung) ihr Leben gaben.

Nach dem Geologieausflug sind wir auf die Suche nach der Lighthouse Road gegangen, welche nach ca. 7km auftauchte und sind der Strasse bis zu ihrem Ende gefolgt, einem Leuchtturm. Von dort aus sind wir zum Observationshaus gelaufen und hatten die Möglichkeit die Pinguine in ihrem natürlichen Habitat zu beobachten. Dem schützenden Drahtzahn entlang auf dem Rückweg entdeckten wir dann glücklicherweise zwei einsame Pinguine welche gerade beim "moulting" (die Entfederung des jungen Pinguins) waren. Wir pirschten uns lautlos, barfuss und gegen den Wind mit unserer Kamera an die putzigen Tiere heran und konnten endlich die lang ersehnten Nahaufnahmen der Pinguine machen.

Da es schon ziemlich dunkel wurde und andere Touristen uns lautstark folgten zogen wir des Weges; wieder einmal waren wir Zeugen der Unachtsamkeit anderer Touristen, welche laut artikulierend mit einer Parfümfahne gegen den Wind durch die Natur stampfen und sich beklagen, dass man keine Tiere sehen kann.

Unser nächster und letzter Halt für heute war Shag Point, wo man wieder einmal Seelöwen sehen konnte und, wie der Name andeutet, auch die so genannten Shag Vögel. Danach entschieden wir uns definitiv nach Dunedin zu fahren, obwohl man in Palmerston auch noch hätte Pinguine beobachten können. Sebnem kriegt nie genug von den Pinguinen J.


New Zealand: Dunedin

Dunedin an sich hat uns nicht so sehr gefallen, jedoch haben wir der Stadt vermutlich auch nicht einen genügend langen Aufenthalt gegönnt, denn wir waren nur zwei Nächte dort. Leider ist seit dem Durchreisen Dunedins und dem Schreiben dieses Berichtes auch schon beträchtlich Zeit vergangen und somit fällt er etwas kurz und knapp aus.

Wir wollten natürlich unbedingt die Otago Halbinsel umfahren. Markus, Sebnems Basketballtrainer, hatte uns schon empfohlen dies zu tun. Die Halbinsel zu umfahren, bedeutet gute 64km zu fahren. Das ist sicher ein Highlight, wenn man Dunedin besucht, auch nur schon wegen der Tierwelt. Ein grosser Ärger und schon fast ein Witz ist, dass man überall äusserst viel für Touren um Tiere zu sehen bezahlen muss. Die grösste Sauerei ist aber, dass man in den Bays nicht surfen darf, weil sonst die Tierwelt gestört und kaputt gehen würde! Ist aber sehr lustig, vor allem wenn man dann nachher nach unten schaut und im 5-Minuten Takt Motorboote laut heulend voll mit bezahlenden Touristen durchs Bay fahren, kaum weiter weg, als wenn ein Surfer seine Wellen reiten würde. Mich hat das stinke sauer gemacht, aber natürlich habe ich mich schnell beruhigt, da es auf Neuseeland so viele gute Surfplätze gibt, dass es nicht einmal der Rede wert ist, sich über solche Dinge aufzuregen. Es ist uns hier jedoch das erste Mal aufgefallen, dass nicht alles wunderbar ist in Neuseeland, wenn es um den Naturschutz geht. Das DOC (department of conservation) in Neuseeland leistet sehr überzeugende Arbeit, um die Natur- und Tierwelt Neuseelands zu sichern, schützen und den kommenden Generationen in ihrer Schönheit präsentieren zu können, aber der Massentourismus hat schon längstens tiefe Furchen in das Bildbuchkonzept gezogen, und wir erinnern uns sofort ans verlorene Paradies der Galapagos Inseln und seiner Korruption zurück. Noch ist es nicht so schlimm, aber es ist einfach nur eine Frage der Zeit, bis das Geld des Tourismus die letzte Bastion der Antikorruption niederreisst.

Ein Tag genügt nicht, um alle Bays anzufahren und zu geniessen, aber wir waren am Allans Bay und am Sandfly Bay, welche mit perfekter Surfmöglichkeit (vor allem der Sandfly Bay) aufwarteten und bei welchen man ohne Entgelt Seelöwen beobachten kann. Auf der Halbinsel befindet sich auch noch ein imposantes Albatrosszentrum. Das erste öffentliche Beobachtungszentrum öffnete seine Türen 1972 und 2005 besuchte sogar Prinz Charles die königlichen Vögel. Nur dieser Organisation ist es erlaubt mit Touristen Touren in die Albatrosskolonien durchführen. Die Tour findet nur an gewissen Monaten im Jahr statt und die Anzahl der Besucher ist strikte kontrolliert, so dass die Vögel weiterhin ihre Freiheit haben und die Kolonie in Zukunft noch grösser wird.

Heute war definitiv wieder einmal lehrreicher und interessanter Tag und wir konnten unsere gemeinsame Liebe zur Natur und den Tieren wieder voll auskosten. Die Bilder sprechen für sich:

Freitag, 28. März 2008

New Zealand: Akaroa

Nach nur zwei Tagen in Christchurch machten wir uns auf den Weg in das 82 km entfernte Städtchen Akaroa, welches sich auf der Banks Peninsula befindet. Diese Landschaft ist das Resultat von drei Vulkaneruptionen vor vielen Millionen Jahren. Gemäss unserem Lonely Planet Guide wurde diese Halbinsel von James Cook, welcher dieses Gebiet damals  für eine Insel hielt, im Jahre 1770 gesichtet hat und wurde von ihm nach einem gewissen Naturalist Sir Joseph Banks benannt. Die Banks Peninsula besteht aus vielen langen Buchten und teilweise sind diese mit einem normalen Geländewagen ohne 4x4-Antrieb schwer zu erreichen. Die Gründe weshalb wir Akaroa und seiner Umgebung einen Besuch abstatten wollten, waren in erster Linie die "Hector-Delphine", die dort anzutreffen sind, das Erkunden einiger Surfspots und aufgrund diversen Empfehlungen. Ansonsten gibt es nicht sehr viel zu machen in Akaroa. Klar kann man ein Kanu mieten und hinauspaddeln oder eine kleine Wanderung auf den Aussichtspunkt machen. Aber dies kann man fast genauso gut überall anders in Neuseeland machen. Das Delphin-Schwimmen ist neben Robben- und Pinguin-Besichtigungstouren ganz klar eines der Hauptattraktionen in Akaroa. Mehr dazu später im Bericht und zurück zu unserer Fahrt:

Wir haben von Christchurch aus nicht die schnellste nach Akaroa führende Strecke genommen. Da wir herrliches Herbstwetter hatten, entschieden wir uns erst um Christchurch herum zu fahren bzw. an den "Sumner Beach" und seinen Surfspots. Der Strand ist ziemlich breit und bietet gute Surfmöglichkeit [eventuell Tipp von Roberto]: Von hier aus hat man die Möglichkeit auf dem kurvenreichen Summit Road (auch teilweise Tourist Road genannt) über die Berge/Hügel zu fahren, bis man zur Hauptsrasse gelangt (nach Teddington), welche nach Akaroa führt. Als Alternative kann man auch erst nach Christchurch zurückfahren und dort der Hauptstrasse entlang fahren oder man fährt am Harbour bei Lyttelton vorbei und folgt den Wegweisern. Wie erwähnt, entschieden wir uns für den Summit Road (kein 4x4 Geländewagen notwendig) und wir wurden mit wunderschönen Landschaften, Sicht über das tiefblaue Wasser des Harbours und atemberaubenden Ausblickspunkten beglückt. Unglück hingegen hatten wir mit ein paar Sonntagsfahrern, die an jeder Kurve wieder abbremsten und von neuem das Gaspedal betätigten. [Eventuell erwähnen, dass es Amis waren?]

Diese Strecke scheint auch bei den Mountainbikefahrern sehr beliebt zu sein; immer wieder sieht man Mountainbiker, die einen Berg hinaufpaddeln oder hinabdüsen oder eines der Mountainbike-Tracks erkunden. Zudem kann man überall gewissen Trekkingrouten entlang laufen, wenn man die nötige Zeit hat.

Die von uns geschossenen Fotos auf dem Summit Road findet man hier:

Unser Hostel "Le Bons Bay Backpackers" befindet sich im Le Bons Bay, welches ca. 15 km vor Akaroa liegt. Dieses Hostel wurde von unserem BBH Guide sehr gelobt (bzw. ist die Zufriedenheit der ex-Gäste mehr als 90%). Das Hostel ist im Prinzip – wenn man den richtigen Wegweisern folgt - sehr einfach zu finden, obwohl es im BBH unnötig kompliziert erklärt wirdJ. Unser erster Eindruck war sehr sehr gut und wir wurden prompt angefragt, ob wir nicht mit den anderen Gästen ein Nachtessen einnehmen möchten. Im Hostel wird nämlich jeden Abend (ausser Freitags!) von den Mitarbeitern super leckere Menüs vorbereitet und man kann für NZ $ 14.00 / Person den Bauch voll schlagen. Auswahl hat man sowohl an vegetarischen wie auch an Fleisch- und Fischgerichten. Wir haben uns den anderen Gästen angeschlossen und ein Essen von Feinstem genossen. So sassen wir also ungefähr zu vierzehnt am Küchentisch und tauschten die verschieden Töpfe aus und lernten uns gegenseitig im gröbsten kennen. Es war natürlich kein Wunder, dass am Esstisch weitere Deutsche, Schweizer und sogar wieder einmal ein Israelitenpaar sassen bzw. anwesend waren. In jedem von uns bisher besuchten Hostel bzw. Hotel trifft man mindestens einen Schweizer und einen Deutschen an, wobei die Deutschen reisefreudiger in NZ sind.

Die Managerin des Hostels ist übrigens eine superaktive Australierin namens Kerry, die gegen die 60 ist aber noch so jung und frisch wirk, als ob sie 40 wäre. Ihre drei Töchter sind alle über 30 Jahre alt und man kann ihre Fotos auf dem Pinboard in der Küche entdecken. Kerry arbeitet jeweils 4 Monate in Neuseeland im Hostel und den Rest des Jahres verbringt sie in Australien. Was noch Speziell in diesem Hostel ist, dass man keine Schlüssel für sein Zimmer bzw. seine "Cabaña" erhält, mit der Begründung, dass hier noch nie geklaut worden wäreJ.

Der Besitzer des Hostels führt übrigens auch sogenannte Marine-Tours durch, wo man verschiedene Vogelarten, Robben und Hector-Delfine beobachten kann bzw. mit den Delfinen schwimmen gehen kann. Diese Tour kostet NZ $ 35.00/Person und ist somit eine der günstigsten Optionen im Dörfchen. Man muss nicht zwingend Gast im Hostel sein um an einer solchen Tour teilzunehmen. Wir haben uns natürlich sofort auf die Teilnehmerliste eingetragen (max. 9 Personen), da uns die Tour von bereits teilgenommen Gästen wärmstens empfohlen wurde. Die Tour fand am nächsten Tag mit 8 Teilnehmern in der Le Bons Bay statt. Wir hatten frühmorgens angenehmes Wetter und waren ganz alleine in der Bucht mit einem kleinen Motorbötchen unterwegs. Angetroffen haben wir zuerst ein paar Vogelarten, an deren Namen ich mich im Moment nicht erinnere. Unterwegs haben wir ebenfalls ein paar Lavasteinhöhlen besucht und uns wurde gesagt, dass man zu gewissen Jahreszeiten hier Pinguine antreffen würde. Danach observierten wir im Wasser herumalbernde junge Robben sowie von grossen Gesteinen aus neugierig zu uns schauende Robben. Nun standen die Hector-Delfine auf dem Tourplan. Wir fuhren ca. 10 Min. den Vögeln folgend weiter hinaus ins offene Meer auf die Suche nach diesen speziellen Delfinen. Einmal erblickten wir einen Einzigen, das andere Mal zwei Delfine. Für mich war das Delfin-Schwimmen natürlich das interessanteste an der ganzen Tour und leider wurden die Teilnehmer in dieser Angelegenheit enttäuscht. Der Tour-Guide meinte, dass das ganz selten vorkomme, dass er auf keine Delfine zustosse bzw. die Delfinschule nicht auffinden könne. Normalerweise kämen die Delfine ganz nahe ans Boot und würden herumalbern. Das letzte Mal, wo er keine Delfine angetroffen habe sei vor 2 ½ Monaten gewesen. Nun, da schienen wir mit dem Datum ein bisschen Pech gehabt zu haben. Enttäuscht war ich anfangs ein bisschen, aber schlussendlich wird es noch viele Möglichkeiten für uns geben ähnliche Aktionen nachzuholenJ. Wenigstens bekamen wir alle eine Reduktion von NZ $ 15.00 auf den original Tourpreis, und mussten nur NZ $ 20.00 für den interessanten Ausflug bezahlen.

Man kann jetzt natürlich daran Zweifel haben, ob unser Tour-Guide ehrlich zu uns war mit seiner obigen Aussage.

Wir fuhren nach diesem kleinen Ausflug in das Städtchen Akaroa und besichtigten die Stadt. Da wir noch was Sinnvolles vom Tag herausholen wollten, mieteten wir für mich ein Longboard inkl. Wetsuit im Akaroa Adventure Centre und gingen an den Hickory Bay surfen. Die Fahrt zu diesem Bay ist ebenfalls ziemlich kurvig und sehr steinig. Zu unserer Überraschung konnte man nicht ganz an den Bay heranfahren, da davor ein grosses Privatgebiet seine Pforten hat (wir haben uns extra vorher noch im Informationszentrum diesbezüglich informiert, aber von einem Privatgebiet war keine RedeJ). So parkierten wir das Auto direkt vor den Eintritt in das nicht zu betretende Gebiet und machten uns zu Fuss mit den Surfbrettern an den nicht all zu weit entfernten Strand. Am Strand angekommen zogen wir unsere Wetsuits korrekt an und begaben uns in das ca .. .°  kalte Wasser. Nach dem ersten Schock paddelten wir hinaus und Roberto stand mir zur Hilfe, um eine Welle korrekt anzupaddeln. Leider war ich dieses Mal nicht sehr erfolgreich. Die Wellen waren sehr schnell  und ich hatte jeweils nicht genügend Zeit um senkrecht auf dem Brett zu stehen. So surfte ich die meiste Zeit auf dem Bauch liegend. Selbstverständlich hatte ich den Gedanken, auf dem Brett stehen zu wollen, aber die Zeit langte leider nicht aus…Roberto hingegen hat ca. 10 gute Rides gehabt und schien sehr glücklich darüber gewesen zu sein. Heute war übrigens das erste Mal, wo wir zusammen herausgepaddelt sindJ. [Kommentar Roberto?]

Wir sind insgesamt 2 ½ Täge und 2 Nächte in Akaroa geblieben. Wenn man genügend Reisezeit hat, lohnt es sich, einen kleinen Abstecher auf die Peninsula zu machen. Sollte man in Akaroa Halt machen, sollte ein Besuch im berühmten Fish&Chips Restaurant (befindet sich auf der Allee direkt neben den Delfin-Tour-Shops) auf dem Pflichtenprogramm stehen

Unsere Fotos von unserem kurzen Aufenthalt in Akaroa findet Ihr hier:

Dienstag, 25. März 2008

New Zealand: Christchurch

Nach zwei erholenden Tagen in Hanmer Springs begaben wir uns in südlicher Richtung nach Christchurch. Nach nur ca. Fahrt kamen wir in Christchurch an und suchten im Zentrum nach unserem –im voraus gebuchten – Hotel namens Hotel SO (tel. +64 3 968 5050, 165 Cashel Street, für NZ $ 89.00/pro Nacht). Wir wollten nicht wieder in einer Stadt ankommen, wo man keine billige Unterkunft mehr erhält, vor allem kurz nach der Osterzeit. In Neuseeland reisen in den Monaten März und April so viele Touristen bzw. Backpacker herum, dass man leider teilweise gezwungen ist, sich einen Tag vorher zu entscheiden, wo man gerne übernachten möchte. Backpackerunterkünfte sind sehr beliebt und oft ausgebucht während der Hochsaison, vor allem wenn sie in der BBH Zeitschrift aufgelistet sind. In dieser Zeitschrift sind alle BBH-Hostels aufgelistet, gruppiert nach Ortschaft und sortiert nach "Beurteilung".

In Christchurch haben wir uns sogar ein Doppelzimmer in einem neu erbauten und sehr futuristischen Hotel gegönnt. Die Hotelanlage liegt an der Cashel Street und  somit mitten im Zentrum in der Shoppingmeile in der Nähe der Cathedral Square. Die Hotelzimmer sind jedoch ziemlich klein. Dafür findet man im Zimmer einen Flat Screen TV (mit Sky TV) direkt vor dem Doppelbett, ein nettes sehr modernes Badezimmer, Föhn, Bügelbrett, Klimaanlage, Kaffe, Tee, etc. Zudem kann man sich je nach Laune das Licht, das einem anspricht, farblich selber bestimmenJ. Das Konzept dahinter ist, dass die Hotelleitung eine gute Qualität zu moderaten Preisen anbieten möchte und vor allem junge Trendsetter ansprechen möchte; ob das Konzept für Wiederholungstourismus funktioniert, bleibt dahin gestellt. Dafür haben sie anscheinend eine grosse Umfrage vor dem Bau des Hotels gemacht, was die Wünsche und Anregungen der zukünftigen Gäste wären. So findet man in der 1. oder 2. Etage einen grossen Lobbyraum mit vielen Sofas und einem riesigen Flat-Screen TV und drei MAC-Internetstationen (+ Wifi in allen Zimmern), welche man gratis benutzen kann. Neben dem Aufenthaltsraum findet sich eine sehr moderne Küche wieder, die zur Benutzung für die Gäste offeriert wird. Hat man Lust sich fit zu halten, kann man ebenfalls vom Fitnessraum Gebrauch machenJ. Ich möchte hier ja nicht all zu grosse Werbung machen, aber das Hotel hat uns doch sehr imponiert und ich wollte doch gerne ein paar Zeilen darüber loswerdenJ. Was gut zu wissen ist, ist, dass man für einen Parkplatz weitere NZ $ / pro Tag bezahlen muss, da das Hotel keine eigene Parkplätze zur Verfügung stellt und man das Parkhaus neben dem Hotel benutzen muss. Im Grossen und Ganzen stimmte für uns das Preis/Leistungsverhältnis und wir würden in Zukunft wieder dasselbe Hotel aufsuchen mit der einzigen Ausnahme, dass wir nächstes Mal ein grösseres Zimmer buchen würdenJ.

Direkt nach unserer Ankunft, machten wir uns im Zimmer breit und gingen zu Fuss mit einer Stadtmappe bewaffnet auf eine kleine Erkundungstour durch die Stadt. Wir machten diverse Stopps bei verschieden Parkanlagen unter anderem beim Botanischen Garten: ein Paradies Mitten in der Stadt! Auf dem Rückweg ins Hotel kamen wir beim Christ's College vorbei und bewunderten die Schulanlage von aussen.

Am 2. Tag stand der Besuch des Orana Wildlife Parks, welcher im Jahre 1976 gegründet wurde, auf dem Programm. Wir machten uns nach dem Frühstück auf den Weg Richtung Flughafen, da dies unser einziger Anhaltspunkt betreffend Lokalität des Parkes war. Beim Flughafen angelangt, erkundeten wir uns nach dem Weg und es dauerte nicht lange, bis wir den Wildlife Park gefunden haben. Gut zu wissen ist, dass man einen ziemlichen Bogen um den Flughafen fahren muss. Der Eintrittspreis in den Park beträgt NZ $ 21.00/pro Person und je nach Wunsch kann man Zusatztickets kaufen, welche es einem ermöglichen, die Löwen oder Tiger von Nahem zu beobachten bzw. zu erleben. Wir als Tiernarren haben natürlich diese Option ausgenutzt und uns ein Zusatzticket für das "Löwen-Treffen" für zusätzliche NZ $ gekauft. Da das Löwen-Spektakel erst Mitte Nachmittag stattfinden würde, sind wir vorher den ganzen Park entlang gelaufen und haben uns über die bestehende Tierwelt erfreut. Der Park ist wunderschön gestaltet und zudem finden täglich öffentliche Tierfütterungen im Intervall von 40 Min. statt. An diesen Fütterungen kann man die Tiere und ihr Essverhalten von Nahem beobachten und ist somit den ganzen Tag ziemlich beschäftigt, wenn man sich alle Tierfütterungen anschauen möchte. Unter anderem kann man folgende Tiere im Park sehen: Brautmaulnashorne, Wasserbüffel, Wasserböcke, Geparde, Highland Kühe, Sträusse, Llamas, afrikanische Wildunde,  Erdmännchen, Emus, verschiedene Affenarten, Löwen, Antilopen, etc. Der Park bietet seinen Gästen die Möglichkeit die Tierwelt von einer anderen Seite zu sehen und den Tieren ein Stück näher zu sein als üblich. Wenn einem nicht nach Laufen zumute ist, kann man Gebrauch vom Shuttleservice machen, der die verschiedenen Gehege anfährt und über Lautsprecher informative Tierinformationen weitergibt. Gegen Mittag hatten wir sogar die Möglichkeit bei der Giraffenfütterung selbst teilzunehmen und die Riesenviecher zu füttern bzw. zu streicheln. Hier waren wir eindeutig die grössten Kinder am SchauplatzJ. Um ca. 14.00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Löwen-Gehege und warteten am vereinbarten Treffpunkt. Neben uns nahmen vier weitere Besucher des Parks am "Löwen-Treffen" teil. Pro Tag können nur 20 Personen an so einem "Treffen" teilnehmen, somit waren wir deutlich im Unterzahl, was uns mehr Platz im Käfig bot. Wir wurden also in einem Käfig eingeschlossen und im Käfig drin in das Löwengehege gefahren. Die Löwen wussten natürlich, dass Fütterungszeit ist und sprangen hungrig auf den Käfig bzw. umrundeten unser Käfig. Dies war wirklich ein absolut einmaliges Erlebnis, die Löwen von weniger als einem Meter Abstand zu sehen. Da uns dieses Intermezzo sehr begeistert hatte, informierten wir uns am Eingang über weitere solche "Animal Encounters". Sie boten uns an, am "Tiger-Treffen" teilzunehmen, was uns weitere NZ $ 20.00 / Person kostete und in 5 Min. beginnen würde. Ohne gross nachzudenken, sagten wir dem zu, liefen im Schnelltempo zum Tigergehege am anderen Ende des Parkes und wurden dort bereits von zwei Parkangestellten empfangen. Diesmal waren wir alleine und konnten beobachten, wie die zwei Tiger gefüttert und trainiert werden. Sie waren wiederum gut einen Meter von uns entfernt und man konnte die Struktur des Tigers von Nahem studieren. Uns wurden ein paar Fragen beantwortet und so war die Tigerfütterung schnell herum. Ich muss zugeben, dass das mit den Löwen mehr Spass gemacht hat, da man dort einer total anderen Situation ausgeliefert ist. Beim "Tiger-Treffen" steht man vor den Gittern und kann die Tiger so beobachten, wobei man eben beim "Löwen-Treffen" im Käfig ist und im Gehege herumfährt.

Nach der Tigerfütterung mussten wir uns leider vom Orana Wildlife Parks verabschieden, da wir am Abend noch etwas Spezielles vorhattenJ.

Uns wurde das Restaurant Octagon (124 Worcester Street) wärmsten von meinem Basketballtrainer "Markus" empfohlen. Hier kann man sein Essen täglich mit Live-Musik geniessen. Die Angestellten waren sehr nett, das Essen wunderbar und die Atmosphäre unbezahlbar. Wir hatten die Ehre während unseres Besuches die Musik des Pianisten Doug Caldwell und der Sängerin Natalie Slade zur Gemüte zu führen. Wir verbrachten einen wunderschönen Abend im Octagon. Ich möchte hier Markus nochmals für die Einladung danken! Die willkommende Abwechslung hat uns sehr gut getan und wir haben das Essen sehr genossen. Vom Octagon aus waren es dann nur ein paar wenige Fussminuten bis zu unserem Hotel und wir fielen totmüde ins BettJ.

Den Morgen unseres Abreisetages verbrachten wir noch im Hotel und machten Gebrauch vom kostenlosen Internetzugang. Wir erledigten ein paar pendente Telefonanrufe und organisierten unsere weitere Weiterreise und Roberto erledigte nach langem Hin- und Her seine Steuersachen. Wir haben unseren Neuseelandaufenthalt nun zum zweiten Mal verlängert (nach ein paar Telefonanrufen hat sich dann ein freundlicher American Airlines Mitarbeiter in den USA die Mühe gemacht, unsere Flugdaten zu ändern, derweilen die Filiale in Neuseeland sich dazu nicht verpflichtet fühlte und mit irgendwelchen schwachsinnigen Ausreden versuchte uns abzuwimmeln); zuerst von 2 ½ Wochen auf 5 Wochen und neu von 5 Wochen auf ca. 7 Wochen. Wir sind absolut begeistert vom Kiwi-Land und möchten nicht von einer Stadt in die nächste hetzen und uns bei der Durchreise durch Neuseeland etwas Zeit lassen.  

Etwas Kleines noch am Rande erwähnt: Wir haben uns endlich dazu entschieden eine gute DSLR (Digital-Spiegelreflex) Kamera zu kaufen. Wiederum lag so ein Kauf nicht wirklich in unserem Budget, aber es gab einfach zu viele Momente auf unserer Reise, in welchen wir uns ziemlich nervten, dass wir die Umgebung nicht so auf Bild halten konnten, wie wir sie erlebten. Nach einigen Diskussionen mit dem Händler, welcher sehr freundlich und auch mit dem Preis sehr kulant war, entschieden wir uns zum Kauf der Canon 40D mit zwei Linsen, einer 17-85mm und einer 300mm Linse. Zusätzlich kriegten wir noch einige weitere kleine und nützliche Dinge hinzu und gratis noch eine Kameratasche, welche sich in Zukunft als total unbrauchbar und wertlos entpuppte.

Sonntag, 23. März 2008

Neuseeland: Hanmer Springs

Nach zwei Nächten im von Touristen überfüllten Örtchen Kaikoura machten wir uns auf den Weg nach Hanmer Springs. Von Kaikoura aus sind es ungefähr 1 ½ - 2 Stunden Fahrt über eine kurvenreiche Strecke durch eine bezaubernde Landschaft bis nach Hanmer Springs, welches für seine Thermalbäder berühmt ist und an Wochenenden und über die Ostertage auch von Einheimischen aus Christchurch gerne besucht wird. Hanmer Springs bietet aber auch andere Outdoor-Aktivitäten wie Bungy Jumping von einer 35 Meter hohen Brücke, Jetboat Touren, Quad-Touren, Mountainbiking, Minigolf, Trekking und im Winter natürlich alle üblichen Wintersportarten.

Da wir immer noch in den Osterfeiertagen unterwegs waren, hatten wir Mühe eine optimale Unterkunft für uns beide zu finden. Daher übernachteten wir die erste Nacht in der lokalen Ausführung der Ferienarrangement Kette Mountain View Top 10 Holiday Park. Wir schliefen in einer Art kleinen Kabine. Diese Organisation hat Ferienpärke überall verteilt im Lande und eignet sich vor allem für Familien, die nicht über ein allzu grosses Budget verfügen (wollen). Die Unterkunft gehört definitiv nicht zu unseren Favoriten. Wir mussten aber diese Unterkunft wählen, da über die Osterzeit nichts anderes & günstiges zu bekommen war. Die zweite Übernachtung war im adretten von einem Holländerpärchen geführten "Le gîte" Hostel in einem Doppelzimmer. Die Zimmer liessen fast keine Wünsche übrig und waren im Allgemeinen sehr gemütlich und bequem (shared bathroom, for the lack of a better translation into German). Der Preis ist mit NZ $50.00 für beide zusammen auch eher im unteren Segment. Natürlich dürfen die vielen Schweizer und Deutsche im Hostel nicht fehlen.

Die Hauptattraktion im Dörfchen sind die Thermalschwimmbäder und angegliedert die Spa-Anlagen. Es existieren 9 öffentliche Thermalbäder, 3 Schwefelbäder und ein 25 Meter langes gewärmtes Bad; zudem noch gegen Aufpreis Privatsaunas und Privatpools. Des Weiteren gibt es auch eine Wasserrutschbahn, für welche man jedoch NZ 5$ mehr bezahlen muss beim Eintritt, welcher NZ 12$ pro Person kostet oder NZ 15$, wenn man die Option offen halten möchte, sich später am Tag noch einmal in die mindestens 30° Grad warmen Becken zu legen. Wichtig: man darf den Kopf nicht unter Wasser halten, was Roberto natürlich nirgends gelesen hatte, bis er sehr freundlich  darauf aufmerksam gemacht wurde. Es ist aus gesundheitlichen Gründen empfohlen dies nicht zu tun, denn anscheinend gibt es kleine Tiere, die über die Ohrmuscheln bis ins Gehirn vordringen und dann schwerstwiegende Krankheiten verursachen können, wie zum Beispiel Hirnhautentzündung; so jedenfalls haben wir die Lifeguard Dame verstanden, die Roberto zurecht gewiesen hat.

Am zweiten Tag entschieden wir uns äusserst spontan für eine River Jet Tour mit der Organisation "Thrillseekers Canyon". Es wurde uns ans Herz gelegt, so eine Tour zu machen, wo man Adrenalin pur erfährt. Die Fahrt jedoch war ziemlich langweilig und die ganze Tour mit dem "River Jet" hat sich überhaupt nicht gelohnt. Es war eher eine gemütliche Fahrt auf dem Fluss. Keine Action, kein Adrenalinschub, nada. Absolut nicht empfehlenswert, ausser man ist mit seiner Oma unterwegs. Dafür aber haben wir die Band Queens Of The Stone Age getroffen, welche auch mit uns, jedoch auf dem zweiten Boot die Tour machte und auch sichtlich gelangweilt aussah. Die Jungs hatten am Vorabend einen Gig mit Smashing Pumpkings in Christchurch. Roberto wäre sehr gerne an das Konzert gegangen, da ihm die Band Queens Of The Stone Age von früher her bekannt war und er ihre Musik gut findet. Wir haben die Band im Vorfeld nicht erkannt – ich schon gar nicht, da mich deren Musik bis anhin nicht interessierte – und haben erst nach der Jet River Tour mitbekommen, dass wir soeben die Möglichkeit verpasst haben mit der Band ein paar Worte auszuwechselnJ.

Nach der enttäuschenden Jetboat Tour wollten wir natürlich unbedingt die Sonne geniessen und den Nachmittag im Freien verbringen. Unser erster Gedanke war, ein Kayak zu mieten  und am Fluss entlang zu paddeln. Aber in dieser Angelegenheit wird man leider enttäuscht. In ganz Hanmer Springs gibt es keine Kayakvermietungsstätte. Wir haben uns diesbezüglich in der Informationsstelle "I-Site" informiert und uns wurde die Telefonnummer des "Dorftrottels" gegeben, der uns eventuell ein Kayak zur Verfügung stellen könnte. Wie gesagt, über die Ostern muss man nicht noch was kurzfristig erledigen wollen. Auch der Dorftrottel war über die ganze Woche hin "ausgebucht". Nun natürlich liessen wir uns den wunderschönen sonnigen Tag nicht verderben und machten stattdessen eine kleine Erkundungstour bis nach Molesworth mit dem Auto. Während der Fahrt haben wir an einem Fluss entlang gehalten, ein romantisches Picknick vorbereitet und ein kurzes Nickerchen gemacht. Die Umgebung bzw. die Landschaft hat uns sehr gut gefallen und somit fuhren wir noch ein bisschen Weiter als Molesworth und erkundeten die Gegend bevor wir zurück ins Hostel fuhrenJ.

Im Nachhinein muss ich jedoch sagen, dass Hanmer Springs nicht unbedingt zu jenen Destinationen gehört, die man auf seiner Neuseelandreise unbedingt gesehen haben muss (für die Wintersaison kann ich das leider nicht beurteilen). Es gibt andere Städte in Neuseeland, die ebenfalls Thermalbäder haben und mehr zu bieten haben. Hanmer Springs wurde auf jeden Fall sehr gut vermarktet und wird täglich von vielen Touristen heimgesucht. Diejenigen, die die Südinsel kennen, werden mit mir übereinstimmen, dass es auf der Südinsel sehr viel Interessanteres zu sehen gibt als das herzige Touristenstädtchen Hanmer Springs. Aber jedem das seine…

Für die Neugierigen unter Euch, hier die Fotos von den zwei Tagen in Hanmer Springs:

Freitag, 21. März 2008

Neuseeland Südinsel: Kaikoura

Spontan haben wir uns in Blenheim entschieden, Richtung Kaikoura zu fahren und nicht wie im Voraus geplant Richtung Nelson. Ob wir nun rechts oder links um die Insel fahren, spielte in diesem Moment keine grosse Rolle für uns. Anmerkung von Roberto: Es spielt schon etwas eine Rolle. Der Punkt ist nämlich, dass wir auf der linken Strassenseite fahren und man somit besser im Uhrzeigersinn um eine Insel fährt, damit man näher beim Strand fahren kann als umgekehrt.

Da wir sowieso von Picton aus schon Richtung Süden gefahren sind, dachten wir uns, dass wir zuerst die Ostküste Neuseelands entdecken. Die Landschaft hat uns sehr gut gefallen, vor allem aber die Umgebung kurz vor Kaikoura. Man fährt an schwarzen Lavasteinen vorbei, wo man die eindrücklichen Seerobben in ihrem natürlichen Umfeld beobachten kann. Da nirgends ein Verbotsschild an den Strassen angebracht war, haben wir uns ein bisschen den Seerobben genähert; da ich zumindest sehr viel Respekt von diesen Kreaturen habe, habe ich mich doch eher abseits gehalten. Roberto jedoch startete den Versuch sich mit einem Seerobben anzufreunden; das aber war dem müden Robben gar nicht Geheuer. Er fauchte Roberto ein paar Mal an und gab uns zu wissen, ihn alleine zu lassenJ. Roberto hat versucht mit dem Seelöwen zu kommunizieren und diese Sprache beherrscht er bestens: ein Gemisch aus Furcht erregendem Rülpsen und Verziehen der Gesichtsmuskulatur, um dem entweichendem Luftstrom aus seinem Mund möglichst viele unterschiedliche Laute abzuverlangen. Für Roberto sind solche Momente die einzige Möglichkeit unerhört grässlich zu Rülpsen, ohne dass ich ihn des Anstands ermahnen muss. Auch das hat den Seelöwen wenig interessiert.

Wir beobachten die Seerobben noch für eine Weile vom Aussichtspunkt aus und haben uns an die wunderschöne Zeit in Galapagos mit all den Seelöwen erinnert. Des Weiteren haben wir während der Fahrt von Blenheim nach Kaikoura eine wunderschöne Bed&Breakfast Unterkunft gefunden (namens Clematis Grove), welches von Ken & Margaret Hamilton geführt wird. Die Behausung liegt ca. 20 km nördlich von Kaikoura zwischen dem Waipapa Bay und Mangamaunu in den Bergen bzw. im Blue Duck Valley. Wir haben die Bed&Breakfast Unterkunft per Zufall gefunden; da wir sowieso noch eine Unterkunft für die Nacht brauchten, sind wir Wundernasen aus Neugier einmal dem B&B-Zeichen am Strassenrand gefolgt. An der Endstation wurden wir herzlichst von Margaret und ihrem Ehemann begrüsst und direkt zum "Tee" eingeladen. Die Anlage ist wirklich wunderschön, aber leider nicht in unserer Preisklasse. Eine Übernachtung kostet NZ $ 150.00 inkl. Frühstück. Margaret hat uns das Zimmer sogar für NZ $ 110.00 angeboten, aber wir wollten zuerst andere günstigere Unterkünfte ansehen. Zur Info: Die Unterkünfte bei Margaret & Ken sind jeweils für mehrere Personen gedacht und man kann es fast schon als Apartment betrachten; ausgestattet von einer Waschmaschine bis hin zu einer Mikrowelle.

Wir machten uns nach der Teepause weiter auf den Weg und sind auf ein paar super Surfspots gestossen. Unter anderem dem berühmten Meatworks spot und den anliegenden Orten.

Nach immer wieder kurzen Stopps an diversen Surfspots sind wir doch noch erfolgreich in Kaikoura angekommen und machten uns direkt auf den Weg in das Informationszentrum. Dies aus dem folgenden Grund: Während er Fahrt habe ich zweifelsohne versucht bei diversen Hostels ein Zimmer für die Übernachtung zu reservieren, aber ich wurde immer mit der Antwort vertröstet, dass sie total ausgebucht seien; dabei haben wir nicht mal spezifisch nach einem Doppelzimmer gefragt. Daher kamen wir schon mit gemischten Gefühlen in Kaikoura an. Wir wussten, dass uns ein absolutes Touristendörfchen in der absoluten Hochsaison Ostern erwarten würde und wir nun da hindurch müssen. Wie schon die Nacht zuvor, waren wir uns dem Phänomen Ostern in Neuseeland (Roberto würde es mit dem Karneval in Rio de Janeiro vergleichen) nicht bewusst oder verdrängten es einfach. Im Prinzip kann ich mir vorstellen, wieso alles ausgebucht war. Der eine Grund ist die Osterzeit; so trifft man zusätzlich zu all den Touristen auch auf Einheimische, die Ferien machen. Der zweite Grund ist sicher auch derjenige, dass die Surfsaison ihr Hoch hat und die Prognose gute Wellen für das Wochenende lieferte. Viele Surfer schlagen ihre Zelte direkt vor den Spots auf und so sind die Surfspots sehr leicht zu erkennen: eine Riesenkarawane mit Zelten und halb verhungerten Burschen, die sehnsüchtig Ausschau auf den Ozean halten.

Zurück zum Informationszentrum: Die Angestellten waren sehr hilfsbereit und haben sich die grösste Mühe gegeben uns in der fast aussichtlosen Lage unter die Arme zu greifen. Unter NZ $ 100.00 war in der ganzen Stadt nichts mehr zu bekommen. Nun standen wir wieder vor der Frage, ob wir Gebrauch unseres Zeltes machen wollen. Man darf natürlich nicht vergessen, dass hier in Neuseeland in der Nacht sehr kalte Temperaturen herrschen und zudem war für diese Nacht ein Sturm mit heftigem Gewitter angesagt. Nach eingehender Diskussion war das doch keine zufrieden stellende Lösung und wir entschieden uns für ein NZ $ 110.00 teures Bed&Breakfast namens Coastal Retreat (1 Bullens Road, Peketa, Tel. +64 (0) 3 319 69 60) ca. 8km. ausserhalb des Dörfchens. Als wir in die Einfahrt hinein fuhren, wurden wir bereits mit einem Lächeln von Marg erwartet. Sie zeigte uns unser Zimmer und führte uns durch Ihre Wohnung hindurch und zeigte uns, wo das Frühstück stattfinden würde. Wir fühlten uns schnell bei der Familie gut aufgehoben und hatten einen super schönen ersten Eindruck. Zudem befindet sich im Hintergarten ein Paradies an Früchten und Gemüse. Marg und ihr Ehemann haben mit jahrelanger Arbeit das ganze Haus und den Garten in Vordermann gebracht und sie können wirklich stolz auf sich sein. Marg forderte uns sogar auf, uns im Garten zu bedienen.

Anmerkung von Roberto bezüglich des Gartens: Sie benutzen getrocknetes Seetang als Erde und haben sich über die Jahre hinweg zusammen mit Kompost eine äusserst fruchtbare Erde geschaffen. Was uns auch sehr erstaunt hat, ist dass es gegeben durch sehr wenige Frosttage und ziemlich mildem Klima möglich ist viele subtropische Pflanzen zu kultivieren und was noch erstaunlicher ist: man kann praktisch das ganze Jahr hindurch ernten: Grapefruit, Zitrone, Kiwifrucht, Salate, Ananas, Tomaten, Weintrauben ... . Es erstaunt umso mehr (auch die Bewohner Neuseelands), dass Neuseeland zum Beispiel Zitronen und Trauben oder Tomaten und Kartoffeln importieren, währenddessen sie diese Produkte im Überfluss anpflanzen können. Aber in der Schweiz importieren wir ja auch einige Produkte, welche sich bestens in der Schweiz kultivieren liessen.

Was man absolut nicht vergessen darf zu erwähnen, ist das Frühstück. Von Müsli, Toast, verschiedenen hausgemachten Konfitüren, Speck, Spiegeleiern, etc. wurde uns alles aufgetischt.

Gegen Abend machten wir uns auf den Weg zu einem wunderschönen Aussichtspunkt und waren vom Sonnenuntergang und der Sicht über die Stadt sehr begeistert. Danach fuhren wir der Esplanade Strasse entlang und trafen weitere Seerobben-Kolonien an. Zudem hat man hier die Möglichkeit ein Picknick zu machen (Tische vorhanden) oder eine Wandertour namens "Clifftop Walk" zu starten.

Wie bereits erwähnt, war das Dörfchen überlaufen mit Touristen. Eine für uns interessant erscheinende Tour kam gar nicht in Frage, da (fast!) alles über die Ostertage hinaus ausgebucht war. In Kaikoura gibt es für jedermann etwas Interessantes. Sei es nun, eine Wanderung zu machen, Delphine oder Wale zu beobachten, Vögel zu observieren, mit Delphinen im Ozean zu schnorcheln, zu Tauchen, Kayak zu fahren, etc.

Uns interessierten in erster Linie einen Tauchgang zu machen oder mit Delphinen zu schnorcheln, aber leider waren beide Aktivitäten für die nächsten Tagen ausgebucht. Eine Wal-Beobachtungstour war für uns eher weniger interessant, da wir von mehreren Seiten negatives Feedback erhalten haben (eventuell kommt eine Besichtung vom Flugzeug aus für manche Leute in Frage; für unser Budget war das leider nicht drin). Je mehr ich über das Delphin-Schwimmen nachdenke, desto mehr muss ich mich von dieser Idee abneigen. Eine Tour besteht zwischen Min. 2 und Max. 50 Leuten. Man muss sich nun also vorstellen, 50 Leute, die sich ins ohne Rücksicht ins Wasser begeben und mit Delphinen schwimmen möchten. Das klang für uns im Nachhinein doch eher als eine Abzockerei (NZ $ 130.00/Person). Wir gaben uns damit zufrieden, irgendwo anders einmal die Gelegenheit zu packen die Delphine im Ozean zu besuchenJ. In erster Linie möchten wir nicht mit 50 anderen Leuten unterwegs sein und zweitens muss das Preis- Leistungsverhältnis stimmen. Was eine andere interessante Option ist, ist die Kayakmiete. Wenn man Glück hat und die Delphine Nahe der Küste entlang schwimmen, kann man sogar mit einem Kayak hinauspaddeln und die Delphine in aller Ruhe beobachtenJ. Wir haben uns über diese Möglichkeit natürlich informiert, aber an den beiden Tagen, die wir in Kaikoura verbracht haben, waren die Delphine ziemlich weit weg von der Küste – so wurde uns das auf jeden Fall geäussert.

Anmerkung von Roberto: Man hätte noch die Möglichkeit, ein Flugzeug zu fliegen für NZ $ 120.00 und kann dies beim Flughafen in Kaikoura buchen. Der Flug dauert rund 20 Minuten und man wir vorher etwas instruiert über das Fliegen. Leider wird man weder Start noch Landung selbst durchführen können und das wäre halt das gewesen, was mich interessiert. Ich werde wohl mein Flugbrevet in Australien machen müssen J. Zurück zu Sebnem.

So machten wir uns auf den Weg zu den Surfspots, welche wir am Vortrag gefunden hatten. Dort angekommen befand sich die örtliche "Surfschule". Drei Girls aus Schottland bereiteten sich in jenem Moment vor, ihre erste Surflektion anzutreten. Gleichzeitig fragte mich Roberto, ob ich nicht mit ihnen eine Surflektion erhalten möchte, wenn eine Möglichkeit bestünde. Ohne bejaht zu haben, ging Roberto auf den Surflehrer zu und fragte ihn direkt nach dem Stand. Wie wir bereits immer wieder mit der Lockerheit der Neuseeländer konfrontiert worden sind, sagte der Surflehrer sofort zu und meinte ich solle doch mitkommen. Tja, spontan sagte zu und im nächsten Moment versuchte ich mich bereits in einen Wetsuit hinein zu würgenJ. Dass die Wassertemperatur nur 13° Grad ist, hat man mir im Voraus natürlich nicht gesagt. Nach einer kurzen Einwärmungsrunde und ein paar Trockenübungen auf der Wiese, packten wir die Surfbretter und machten uns in das Wasser. Zuerst lernten wir, wie wir das Brett im Wasser zu halten haben und der zweite Schritt war es gegen die Strömung und die Wellen hinaus zu paddeln und das Brett unter Kontrolle zu haben. Unser Surflehrer hat uns sodann erklärt, wie wir unsere Trockenübungen nun umsetzen können und die Welle "reiten" können. Es brauchte nicht viele Versuche und ich stand endlich auf dem Brett und das war einfach ein echt geiles Gefühl. Ich schaute hinüber zu Roberto und sah, wie er sich mit mir freute und das war das Highlight des Tages für mich (ach das Highlight der WocheJ). Ich schaffte es ein paar Mal auf dem Brett zu stehen und war hingerissen von meinem kleinen ErfolgJ. Klar bin ich noch weit davon weg, mich im Wasser perfekt zu bewegen, aber das war schon mal ein AnfangJ. Übrigens hat mir die Wassertemperatur lange nichts ausgemacht, aber nach einer Stunde im Wasser musste ich doch aufgeben und mich in warme Kleidung stecken.

Das Surfen hat mir sehr viel Spass gemacht und ich hoffe natürlich, dass Roberto mit mir in Zukunft noch üben kommt und ein bisschen Geduld aufbringtJ.

Anmerkung von Roberto: Als wir zurück kamen trafen wir auf die Neuankömmlinge im B&B, zwei Neuseeländer aus Dunedin. Er war ein begeisterter Surfer so um die 50 Jahre alt und schnell kamen er und ich, Roberto, ins Surffieber und tauschten Surferfahrungen und Räubergeschichten über weisse Haie und Riesenkraken aus. Als wir am nächsten Morgen zusammen mit dem älteren Päärchen Morgen assen entfachten witzige Diskussionen über Neuseeland und seine Kulturen, mitunter dem "hangi", was ganz kurz erklärt dem Kochen eines Schafes in der Erde bedeutet und gut und gerne 6 – 8 Stunden Zubereitungszeit benötigt. Es ist eine Tradition, welche von den Maori überliefert wurde; jedenfalls erzählte und das der ältere Herr. Der ältere (soweit ich mich erinnere war er 74 oder 78 Jahre alt und mit seiner Frau Helen unterwegs an ein Familientreffen) aber sehr vife Herr erlaubt es mir auch an dieser Stelle eine kleine Anekdote zu erläutern. Irgendwie kamen wir auf Roadtrips und Surfen und am Esstisch sitzen ziemlich genau nach Alter drei Generationen an Päärchen. Ich erwähne fast fragend, wo es in Kaikoura und weiter südlich noch gute Surfspots gibt und der 50 jährige erzählt mir von einem etwa 15km südlich von Kaikoura und einem guten in Christchurch. Wir rätseln über die besten Tideverhältnisse zum Surfen der Spots, da war der ältere Herr vollends in seinem Element und belehrt uns: "Hey, at low tide you surf Kaikoura, drive down to Christchurch and by the time you're hitting the spot there, it's bloody high tide; just perfect to surf in Christchurch!". Wir von der jüngeren Generation schauten uns und beide halb fragend halb erstaunt an und konnten dem alten Männlein in seiner Surfweisheit nur zustimmen. Die Neuseeländer sind einfach unglaublich witzig und bleiben fit und jung bis ins hohe Alter. Wir haben das nicht nur in dieser Angelegenheit bemerkt. Aber zurück zu Sebnem.

Ausser dem Surfen sind wir also keiner anderen Aktivität in Kaikoura nachgegangen. Da hier sowieso alles ausgebucht zu erschienen schien, machten wir uns nach nur zwei Nächten in Kaikoura auf den Weg Richtung Hanmer Springs, das bekannt für seine Thermalbäder ist. Wir lassen uns überraschen …

Die Fotos von Kaikoura & Umgebung kann man hier betrachten:

Donnerstag, 20. März 2008

New Zealand Südinsel: über Picton nach Blenheim

Wie im vorhergehenden Blogeintrag erwähnt, haben wir uns am Osterdonnerstag mit dem von Patrick ausgeliehenen Auto auf den Weg Richtung Südinsel gemacht. Um auf die Südinsel bzw. nach Picton zu gelangen gibt es zwei Möglichkeiten; entweder man entscheidet sich für eine Fährenüberfahrt oder für das Fliegen. Das Letztere kam für uns nicht in Frage, da wir ja mit dem Auto die Südinsel entdecken wollten. So verglichen wir die Preise zwischen den Anbietern für die dreistündige Fährenüberfahrt und entschieden uns schlussendlich – auf Patricks Rat hin – für den Interislander. Gebucht haben wir über das Internet und bekamen dadurch einen Spezialpreis für NZ $ 190.00 offeriert (für ein Auto + zwei Passagiere). Ansonsten muss man mit ca. NZ $ 60.00 p.P. rechnen (ohne Auto).

Wir kamen pünktlich um ca. 23.15 Uhr in Picton an und hatten es wieder einmal verschwitzt, im Voraus ein Zimmer in einem Hostel zu buchen. Ich muss aber doch erwähnen, dass wir es wenigstens von der Fähre aus probiert haben, aber wir leider kein Guthaben mehr zur Verfügung hatten. Das Problem war auch, dass wir uns nicht so ganz bewusst waren, was die Osterferien in Neuseeland genau bedeuten. Im Prinzip ist das Peaksaison in den meisten Touristenorten auf der Südinsel und die billigen Angebote (bis hin zu rund NZ $ 100.00) für Unterkünfte sind schon lange vergeben. Wir Deppen haben halt gedacht, es sei Niedersaison.

Wenn wir gerade beim Thema Telefonieren sind möchte ich hier doch etwas kleines "Bemängeln". Wir haben uns an jenem Abend nach unserer Ankunft in Picton Guthaben im Wert von NZ $ 30.00 für das Natel gekauft (im neuseeländischen Fachjargon heisst dies "top up"). Nun sitze ich hier – nicht mal 24 später – und muss feststellen, dass wir bereits unser ganzes Guthaben verbraucht haben. Wir haben ein paar lokale Telefonanrufe bezüglich Unterkünfte gemacht und 2-3 SMS versendet; wir können uns immer noch nicht genau erklären, wie unser Guthaben sich in dieser kurzer Zeit sich auf den Stand von  NZ $ 0.00 vermindert hat. Ob es am Telefonieren oder an den SMS liegt, müssen wir noch herausfindenJ. So, jetzt bin ich kurz abgeschweift … zurück zu Picton und unserer miesen Lage. Wir befinden uns an der Tankstelle - mitten in der Nacht - im Auto sitzend und mit dem Versuch im Dunkeln die Nummern verschiedener Hostels herauszufinden. Der erste Versuch eine Unterkunft zu finden, scheiterte, "fully booked", erhielten wir als Antwort. Die nächsten ein paar Anrufe wurden schon gar nicht entgegen genommen und beim letzten Versuch, liess die freundliche Dame am Telefon uns lachend aber freundlich wissen, dass Picton im Generellen "ausgebucht" sei. 

So, was wollen wir jetzt mitten in der Nacht machen? Irgendwo am Strassenrand anhalten und im Auto zu schlafen stand zur Debatte, wurde aber dann doch nicht mehr ins Auge gefasst, da wir kurzerhand und glücklicherweise doch noch eine Unterkunft im nächstgelegen Dörfchen  Blenheim (29 km südlich von Picton) gefunden haben. Nach einer 20-minütigen Fahrt kamen wir im Koanui Lodge & Backpackers (33 Main Street, Tel. +64 (0)3 578 7487) in Blenheim an. Wir hatten das Glück das letzte Zimmer zu bekommen und waren positiv vom Hostel bzw. dem sauberen Zimmer überrascht (im Gegensatz zu gewissen Hostels in Südamerika und Tahiti, haben wir in NZ bisher nur super gute Erfahrungen gesammelt: funktionierende Duschen, gute Betten, saubere Umgebung…). Die Anlage bietet zudem auch Dorm-Zimmer, Küche zur Benützung, Internet (kostenpflichtig), Lounge-Zimmer, etc. an. Der Besitzer ist übrigens ein Schotte, der vor zwei Jahren die Anlage übernommen hat.


Am nächsten Morgen gingen wir auf eine kleine Erkundungstour durch die Stadt Blenheim bevor wir nach Kaikoura weiterfuhren. Da es Karfreitag war und fast alles geschlossen war, beliessen wir es bei einem kurzen Sightseeing. Wir hätten bestimmt einen Tag mehr in Blenheim verbracht, wenn wir Weinliebhaber wären. Blenheim befindet sich nämlich im grössten Weinanbaudistrikt Neuseelands und man kann hier auch an verschiedenen "Weintouren" teilnehmen. Das Städtchen hat uns einen sehr einladenden Eindruck hinterlassen, jedoch unterscheidet sie sich nicht sehr von anderen neuseeländischen Städtchen.

Unsere wenigen Fotos von der mageren Sightseeing-Tour durch Blenheim findet Ihr hier:

New Zealand: Blenheim

Montag, 3. März 2008

Französisch Polynesien: Tahiti

Nach dem sehr schönen Aufenthalt auf der Osterinsel war es an der Zeit, zur nächsten Südseeinsel zu fliegen. Aber dieses Mal war es nicht nur ein Kulturwechsel und Sprachwechsel, sondern auch ein geographisch wichtiger Wechsel. Wir würden nämlich ins polynesische Dreieck fahren, wo zum Beispiel Neuseeland auch mit drin ist. Wir flogen nach Französisch Polynesien, genauer gesagt, auf die Insel Tahiti. Wie die Namensgebung des Terms indiziert, spricht man auf Tahiti und den umliegenden Inseln französisch, je weiter weg die Insel jedoch, desto prädominanter wird Tahiti, eine weitere der unzähligen polynesischen Sprachen und Dialekte. Blättert man in der Juni 1997 Ausgabe des National Geographic Magazins, dann stoppt man vielleicht bei folgenden Angaben: Bis Mitte der Neuzigerjahre wurden unter Chirac Nuklearbombentests auf den entfernten Atollen durchgeführt. Lange war es verboten Tahiti zu sprechen auf Französisch Polynesien. Die Sprache Tahiti besteht nur aus 13 Buchstaben. Soweit ich weiss, bestehen alle polynesischen Sprachen und Dialekte zwischen 10 und 20 Buchstaben, je nach dem, ob die Sprache zum Beispiel nur gesprochen wird oder auch geschrieben. Robert Wan ist ein Name, der zumindest in Polynesien immer wieder auftaucht. Er ist der Hauptexporteur der berühmten schwarzen Perlen. Er besitzt selbst einige Atolle und sein Perlenimperium bestand unter anderem 1997 aus rund 400 Angestellten. Er züchtet die Perlen zu Tausenden und diese kommen dann nach unzähligen Qualitätsprozessen in den Handel und Verkauf. Im Jahr 1996 wurden über eine Million Perlen für rund 140 Millionen USD exportiert, davon kamen mehr als 50% aus dem Robert Wan Imperium.

Ungeahnt dieser Tatsachen landeten wir sehr spät am Abend am Flughafen Tahiti bei der Stadt Faa'a und wurden mit einer stereotypischen Blume und gelangweilten Musikern begrüsst, die das Tahiti Feeling hätten einläuten sollen. Bei mir hat es jedenfalls nicht geklappt; das ganze war zu gestellt. Einige ältere Touristen, die sich diese Reise ihr ganzes Leben lang zusammengespart hatten, waren hin und weg von den unechten Musikern und schossen Dutzende von Fotos. Ok, ich übertreibe, aber bitteschön, an einem Flughafen, wo Hunderte von Touristen jeden Tag durchwatscheln kann doch kein authentisches Gefühl für die Kultur mehr aufkommen.

Wir hatten aus irgendeinem Grund, der mir jetzt gerade entfallen ist, noch kein Hotel gebucht, obwohl wir wussten, dass wir nach Mitternacht in einem neuen Land mit neuer Sprache und neuen Gesetzen ankommen. Wir wurden aber jedes Mal, wenn wir erwähnten, dass uns unsere Reise nach Tahiti führt vor den sündhaft hohen Preisen gewarnt. So, ich husche also kurz an den Bankomaten und entlocke dem Ding CFP 35000. Keine Ahnung, wie viel das ist, aber zwei Dinge sind mir schon aufgefallen: Es kamen nur 4 Noten aus dem Automaten, für das was sich in nicht allzu ferner Zukunft als gut CHF 400.00 herausstellte, und die Noten waren unglaublich hübsch und enorm gross J. Darin liegt auch etwas das Problem: Sie liegen dann einem so locker in der Hand. So ein kleiner CFP 10000 Schein ist schnell mal beim Einkauf übergeben, ohne dass man realisiert, dass man soeben CHF 120.00 los ist.

Sebnem und ich organisierten um halb ein Uhr morgens ein Hotel namens Heiti'are Inn, das nahe beim Flughafen lag und eines der billigeren Angebote war für CFP 7500.00 (ca. CHF 100.00). Einmal leer geschluckt und weg war der erste grüne hübsche Schein, bleiben noch 2 ganz grosse und ein mittelgrosser und das Rückgeld in Form eines CFP 2000 Scheins und einer CFP 500 Münze. Wieso erwähne ich das so umständlich und langweilig: es ist einfach Tatsache, dass Tahiti und die andern Inseln in Polynesien extrem teuer sind. Eine Unterkunft unter 60 CHF zu finden würde ich als Kunst bezeichnen. Man beachte dabei, dass es sich nicht nur um eine Hundehütte handeln darf. Die Supermärkte haben mindestens die gleichen Preise wie in der Schweiz und so fragt man sich bald einmal, wie die lokale Bevölkerung denn so lebt. Denn nach einem Staat mit lauter Millionären sieht Tahiti überhaupt nicht aus. In Tat und Wahrheit scheint es nach diversen Aussagen so zu sein, dass die meisten Tahitianer auf Pump leben und sich die vielen schönen und teuren Dinge, wie Geländewagen oder Fernseher auf praktisch lebenslangen Kredit kaufen. Hinzu kommt, dass der Zusammenhalt der Leute sehr gross zu sein scheint, denn jemandem der etwas ärmer ist, wird immer von der Gemeinschaft oder der Familie geholfen. So sieht man auch keine Bettler auf der Strasse. Aber auch wenn es nicht so scheint, sind nur die wenigsten wirklich gut betucht.

Sebnem und ich haben uns entschieden die Insel Tahiti für zwei Tage mit dem Auto zu erkunden, obwohl die Leute uns davon abgeraten haben und auch der Lonely Planet in erster Linie etwas negativ über die Hauptinsel schreibt. Kurzum, wir waren äusserst positiv überrascht von der Schönheit der Insel und wieder einmal negativ von der Formulierung des Lonely Planets und von anderen Reisenden. Man befindet sich auf einem Atoll und nur Unwissende würden Sandstrände erwarten. Die Insel birgt grosse Ähnlichkeit zu Costa Rica von der Flora und Fauna, jedoch besitzt mehr Farbenreichtum und wirkt viel gepflegter und offeriert definitiv viel bessere Strassenverhältnisse.

Wir haben uns also ein Auto für CFP 6000 pro Tag (unlimited milage) bei einem chinesisch abstämmigen Tahitianer namens Robert gemietet (Infos kriegt man im Hotel Heiti'are Inn in Faa'a). Nur schon sein heruntergekommener Laden ist ein Besuch wert. Einen Vertrag gibt es, aber der ist weniger als nur basic. Im Prinzip beschrieb mir Robert meine Pflichten wie folgt: Es gäbe nur zwei Dinge, bei welchen ich mir bezüglich eines Schadens Sorgen machen müsste. Das eine wäre, wenn ich mit einer Flasche Bier in der Hand einen Unfall baue und das andere wäre, wenn ich den Wagen auf das Dach stellen würde. Ich hatte keines von beiden vor, war aber beruhigt, dass er das ganze so locker sah. Auf so Inseln gibt es immer wieder Kratzer und wenn man dann sein Auto bei Hertz oder Avis mietet, sind die unter Umständen sehr pingelig.

An Tahiti angegliedert liegt die Schwesterinsel Tahiti-iti und es gibt eine Strasse um Tahiti herum und eine Strasse, welche auf beiden Seiten von Tahiti-iti der Küste entlang führt, aber nicht um dieser herum. So entschieden wir uns, am ersten Tag alles der Südküste entlang bis zum bekannten Surfort Teahupoo zu fahren. Mein Fuss war mittlerweile wieder in Ordnung, aber eine Welle wie Teahupoo zu reiten war völlig ausser Frage. Es finden dort die jährlichen Billobong Pro Surf Contests statt, wo nur noch die besten 10 Surfer jedes Geschlechts surfen. Die Welle gilt als eine der schnellste und gefährlichsten der Welt, da sie unmittelbar auf ein messerscharfes Riff fällt. Wenn sich die mehrere Meter hohe Welle hohl bildet, zieht sie sehr schnell sehr viel Wasser vom davor liegenden Riff ab, und man hat dann vielleicht noch gut einen halben Meter bis auf die ersten Riffspitzen, wenn man nicht mehr aus der Welle herauskommt. Die Welle formt eine fast perfekte Tube und die hinterherkommende Wassersäule kann einem mit Leichtigkeit das Genick oder das Rückgrat brechen (ist schon vorgekommen).

Unterwegs findet man immer wieder kleine Ausfahrten, wo man seine Feldflasche oder Plastikflaschen mit frischem Trinkwasser auffüllen kann. So sieht man sehr oft einen grossen Geländewagen vorfahren, voll mit Petflaschen, die dann in mühsamer Arbeit von den Leuten gefüllt werden. Damit sparen sich die Leute schon einmal ein paar Franken für den Liter Wasser. Wir tun es ihnen gleich.

Die meisten Strandabschnitte sind nahe bei der Strasse. Wir hatten kein Problem das Auto am Strassenrand abzustellen und kurz im Riff schnorcheln zu gehen. Bei 28.5 PK (pointe kilometrique, kilometer point) gibt es einen Park mit Grotten. Unter anderem findet man hier die Maraa Grotte, welche vom Wasser idyllisch in das steil herunter fallende Felsenmassiv gefressen wurde, mit hunderten von Orchideen vorgelagert. Ein Besuch im kleinen und kostenlosen Park lohnt sich allemal, zumal er in liebevoller Mühe hergestellt wurde und einem einen kleinen Einblick in die reichhaltige Pflanzenwelt Französisch Polynesiens gibt.

Teahupoo, unser Zielort für die erste Übernachtung, liegt auf der zweiten Insel Tahiti-iti, welche mit dem Auto gut zu erreichen ist. Auf der U-Strasse entlang beider Küsten von Tahiti-iti sind Supermärkte spärlich und somit dürfte es von Vorteil sein, vorher seine Geschäfte zu tätigen. Die Ladenöffnungszeiten sind meist von 06.00 – 11.00 und von 15.00 bis 18.00 Uhr.

Wir sind mit Baguettes, einem "la vache qui rit" Käse und einem Sirup bewaffnet. Die Baguettes sind sehr schmackhaft und billig und nebst den Grapefruits ein Wahrzeichen von Tahiti und den umliegenden Inseln. Die Franzosen haben wirklich einen wichtigen Teil ihrer Kultur einfliessen lassen, obwohl es mir lieber gewesen wäre, wenn die Spanier die Inseln in Beschlag genommen hätten J. Früchte sind leider auch sehr teuer, aber Abhilfe ist schnell gefunden. Man kann nämlich praktisch überall Früchte pflücken. Dummerweise sind die wenigsten erreichbar oder reif, mit Ausnahme der Mango, Banane, Papaya und der Grapefruit. Natürlich kann man auch jemanden fragen, was Sebnem gemacht hat und kurzerhand später hatten wir drei riesengrosse Grapefruits auf unserem Hintersitz. Zu den Grapefruits muss gesagt werden, dass sie in Tahiti etwas von der klassischen bitteren Form umgezüchtet wurden, da die ersteren von den Bewohner bei der Einfuhr nicht akzeptiert wurden. Dadurch schmecken die Grapefruits auf Tahiti und den umliegenden Inseln fast schon süsslich und sind trotzdem ein perfekter Durstlöscher; eine grosse pro Person reicht für eine Mahlzeit J.

Bei Teahupoo haben wir eine Unterkunft bei La Vague Bleue, Tauhanihani Village Lodge gefunden direkt am Meer für 6000 CFP. Sehr basic und ziemlich schmutzig, obwohl dies wohl ein Produkt der Nebensaison war. Da ich ein Surfer war, haben wir die Unterkunft, welche ansonsten anscheinend 7000 CFP pro Person kostet (inklusive zwei Mahlzeiten), zu diesem Preis bekommen. Der Grund dafür ist, dass die liebe Frau eine Mutter von einem berühmten tahitianischen Prosurfer ist und dieser immer wieder irgendwelche Leute zu sich nach Hause einlädt während des Billabong Pro Contest. Zudem ist der eine Sohn eng im Geschäft mit dem Hause "infinity surfboards", welches eine bekannte und erfolgreiche Surfbrettmarke in Los Angeles, Kalifornien, ist. Die Frau offeriert gratis Kayaks an Surfer, um zur Teahupoo Welle zu fahren. Am nächsten Morgen hat sie mir noch die Adresse ihres Sohns auf der Insel Mo'orea gegeben, da Sebnem und ich uns entschieden hatten, diese Insel als nächstes zu besuchen. Da ich aber nicht so sicher war, ob ich überhaupt in Tahiti surfen kann, haben wir mein Surfbrett zusammen mit anderen Dingen in der Heiti'are Inn Unterkunft gelassen. Zwei Dinge haben uns noch sehr gestört, eines war die elende Moskitoplage und das zweite sind die blöden Hühner und Hähne, die es auf Tahiti überall gibt und immer nach Essen betteln.

Am zweiten Tag sind wir dann den nördlichen Teil der Tahiti-iti und der Tahiti Insel gefahren. Im Allgemeinen war diese Fahrt weniger spektakulär als die am ersten Tag. Uns gefällt der Streckenabschnitt von Faa'a nach Teahupoo um einiges besser als der andere Streckenabschnitt.

Wir kamen gegen Abend des zweiten Ausflugtages wieder beim Heiti'are Inn Hotel an und bereiteten uns auf die Überfahrt per Schiff zur Insel Mo'orea vor, nachdem wir vergebens ein billigeres Hostel gesucht hatten und für drei Stunden in einen unsäglichen Verkehrsstau in Papeete gelangten. Dabei reduzierten wir unsere Bagage auf einen Backpack und zwei Rucksäcke, um leichter reisen zu können. Der eine Assistent von Robert hat uns dann freundlicherweise am nächsten Morgen nach dem lockeren Abliefern des Autos noch zum Hafen gefahren und uns gezeigt, wo man die Tickets für die 40-minütige Überfahrt zur Insel Mo'orea kaufen konnte. Fünf Minuten später waren wir auf dem Kahn mit ein paar wenigen Touristen und freuten uns auf die neue Insel. Hier noch ein Hinweis: Man wird aufgefordert seine grossen Koffer oder Backpacks in so Kollis zu schmeissen, welche dann in den Schiffsbauch verstaut werden. Aber meiner Erfahrung nach würde ich alles mitnehmen, dann kann man beim Anlegen schnell aus dem Boot raus und ist frei. Zudem kann man sich als erster orientieren und auf den wartenden Bus hasten und einen Platz ergattern J.

Was so alles auf der Überfahrt geschah und wie wir zu unserer Unterkunft gelangten folgt in einem separaten Bericht über Mo'orea. Hier sind aber die Bilder der Tahiti-Rundfahrt: