Heute hat die Schweiz Geburtstag und so hoffen wir, dass es in der Schweiz auch so schön ist wir bei uns seit gut zwei Wochen. Wir haben immer Sonnenschein und mindestens 25°, strahlend blauer Himmel und genügend Kälte in der Nacht, um unsere Esswaren vor dem vorzeitigen Verderben zu retten. Natürlich war es auch heute wieder ein wunderschöner Tag und wir haben uns schon darauf eingestellt, die nächsten 2 Monate wieder in tropischen Gebieten zu reisen. Wir hatten im letzten Jahr zum Glück nur einen Monat in Canberra so eine Art Winteranfang mit bis 10° Kälte zu überstehen und freuten uns nach dem dortigen Aufenthalt wieder auf gesunderes Klima.
Ziemlich früh am Morgen sind wir los gefahren Richtung Katherine, da wir uns dort im Informationszentrum uns über den Kakadu Nationalpark informieren wollten und es dort vermutlich auch das billigste Benzin in grosser Umgebung geben würde. Zudem mussten wir wieder einmal ein paar kleine Reparaturen an unserem Landcruiser erledigen, welche nur mit den richtigen Hilfsmitteln zu bewerkstelligen waren. Ein Problem war, dass das von mir angeschweisste Abgasrohr mit einer lausigen dünnen Metallplatte am Chassis nicht wirklich halten konnte. Somit hatten wir ein lästiges Klappern des Auspuffs und die Chance darauf ihn sogar zu verlieren, sofern die Eigenschwingung erreicht werden würde. Wir entschieden uns in Katherine auch bei ein paar Wreckers (Autoschrotthalden) vorbei zu gehen, in der Hoffnung ein paar kleine Ersatzteile wie Schrauben und einen Deckel für den Scheibenwischertank zu erhaschen. Der erste Wrecker war sehr unfreundlich und ich war froh, dass er mir nicht noch seine Bulldogge hinterher jagte. Ein weiterer war nicht aufzufinden und klauen wollten wir nicht. Irgendwann kamen wir dann nach langen Irrfahrten und ziemlich unfreundlichen Hinweisen zu einer Garage, welche sich auf das Schweissen spezialisierte. Der Besitzer war auch sehr freundlich, erklärte mir aber, dass er den Laden nicht mehr führt sondern entschieden hatte, nur noch das Zubehör zum Schweissen zu verkaufen. Kein Problem, meinte ich, dann nehmen wir doch eins der Geräte und reparieren den kleinen Schaden, was vermutlich etwa 3-4 Minuten gedauert hätte. Leider hatte er aber kein Kabel mehr, da er gerade vor einer Stunde das letzte verkauft hatte und somit standen wir wieder mit weniger Benzin im Tank und dem gleichen Problem auf der Strasse. Er meinte jedoch, wir sollen ein paar Blocks weiter vorne zum Elektriker gehen; mit etwas Glück würde dieser den Job erledigen können. Also fuhren wir zum Autoelektriker und wurden auch sehr freundlich begrüsst. Der Boss inspizierte den Defekt kurz und gab dann dem Lehrling einen unmissverständlichen Auftrag, mit einem metallenen D-Ring das Rohr an das Chassis zu bohren. Er fing an … bastelte … werkelte … hämmerte … bohr … fluchte … und die Arbeit schien kein Ende zu nehmen. Ein 4 Minuten Job artete in gut 3/4 Stunden aus und dann berechneten sie uns noch AUD 30.00$ für die Arbeit. Nicht sehr begeistert von diesem Umstand bedankten wir uns und machten uns auf Nimmerwiedersehen auf, um endlich in den nächsten Nationalpark zu gelangen.
Das Pech schien kein Ende zu nehmen: Irgendwie hatte sich dass R.A.A.F (Royal Australian Air Force) entschieden, so eine Miniparade durch die Hauptstrasse von Katherine zu organisieren und blockierte für gut eine halbe Stunde jeglichen Verkehr durch die Stadt; und das wohl bemerkt auf dem Stuart Highway, der wichtigsten Verbindungsstrasse zwischen Darwin und Alice Springs. Wir blieben zwangsläufig stehen und Sebnem schoss ein paar Fotos von den uniformierten Herren und Damen der Air Force. Das ganze Prozedere schien den meisten Leuten ziemlich auf den Wecker zu gehen, da niemand verstand, weshalb um Uhr auf der Hauptstrasse sich so ein Zug von rund 120 uniformierten Leuten präsentieren musste. Da wir viele militärische Umzüge gesehen hatten in Südamerika, waren wir froh, dass der Spuk gut 15 Minuten später schon wieder vorüber war. Wir kämpften uns den Weg nach vorne an den unzähligen Wohnmobilen und Mietautos vorbei über die Brücke aus der Stadt hinaus Richtung Darwin. Auf der Brücke fiel und noch so ein Schmierspruch auf der linken Seite bei der Eisenbahnbrücke auf, der zumindest mir sehr einfallsreich erschien: "Jesus loves Nachos". Eine sehr simple aber durchaus fundierte Aussage, welche viele Interpretationsmöglichkeiten lässt. Ich denke da an die vielen Trinkabende mit Freunden in meiner Jugendzeit die wir hätten füllen können mit einer solch durchdachten Aussage.
Auf dem Weg in den riesigen Kakadu Nationalpark kommt man 42 km nördlich von Katherine unweigerlich am Nitmiluk Nationalpark vorbei und man hat die Möglichkeit ein paar ziemlich ansehnliche Wasserfälle und Teiche zu besuchen. Wir entschieden uns abzubiegen und die Edith Falls zu besuchen. Nur schon aus diesem Grunde, lohnt es sich während der Trockenzeit um Darwin herum, ein Informationszentrum zu besuchen und nach dem Stand der Gewässer zu fragen. Viele Flüsse sind nämlich jetzt schon furztrocken und da kann man noch lange zu einem Wasserfall fahren, tosende Bäche wird man dann nicht finden; dafür ist die Chance höher wieder einmal einen verstopften Luftfilter zu haben. Der Edith Falls Wasserfall jedoch wurde bestätigt, Wasser zu führen. Wenn auch nicht viel, war er sehr imposant anzuschauen und der relativ grosse See, welchen der Wasserfall nährt lädt unweigerlich zum Baden ein. Die Farben reichen bei Sonnenschein von hellbraun am Ufer über ein leichtes gelblich, hellgrün ab etwa einem Meter Tiefe über ein dunkles sattes Grün bis hin zu einem fast Schwarz. Der See hat uns sehr gefallen und wir haben uns etwas darin gebadet. Falls man Lust hat, kann man einem 2.6 km langen Wanderweg entlang laufen, der hinauf zur Spitze des Wasserfalls führt und dann wieder zurück. Hierbei sollte man speziell auf die verschiedenen Arten von Schlange aufpassen, welche sich besonders an warmen Tagen in der Nähe des Wassers und dann im Gebüsch bei Steinen zeigen. Es verging nicht so viel Zeit, bis auch wir eine zu Gesicht bekamen. Da ich sie nicht eindeutig zuordnen konnten, beliessen wir es beim Fotografieren aus der Ferne. Es könnte entweder eine sehr harmlose Wasserschlange (deren Biss trotzdem heftig schmerzt) sein oder eine der giftigsten Schlangen überhaupt diese Erde.
Danach haben wir uns auf den Weg in den Kakadu Nationalpark gemacht. Bei Pine Creek auf dem Stuart Highway muss man in den Kakadu Highway einbiegen und dann führen die nächsten gut 250km in den Nationalpark hinein. Wir haben dann zur Sicherheit in Pine Creek nochmals unseren Tank aufgefüllt. Pine Creek war vor ca. 150 Jahren eine lebendige kleine Minenstadt (Dank des Goldrush). Heute ist es ein kleines, eher unfreundliches Dörfchen, wo man Benzin, Essen und wenn nötig ein Zimmer bekommt. Theoretisch gäbe es auch einen Mechaniker, aber der war nicht auffindbar. Wir waren nämlich auf der Suche nach einem Luftschlauch aus zweiter Hand, welcher den Turboeinlauf des Motors mit dem Luftfilterausgang verbindet. Das Problem bei Toyota ist nämlich, dass das das Teil ist, das einer der höchsten Verschlisse aufweisst und des Weiteren ist Original Toyotazubehör sündhaft teuer und sehr schwierig zu bekommen. Wir haben auf den letzten paar Tausend Kilometer immer wieder mit Leuten gesprochen, welche das Problem kannten und bekamen unterschiedliche Tip(p)s. Einer war, dass wir von einem Holden (australische Automarke) einen Luftschlauch kriegen würden, der passt. Was ich so langsam lernte war, dass dieses Teil sehr teuer war (gut AUD 120.00 $ neu) für so ein lausiges Plastikding, es aber auch eine relativ komplizierte Formstruktur besitzt, welche ihren Zweck erfüllen muss. Erstens, muss der Luftschlauch biegsam sein, weil der Motor durch die verschiedenen Kräfte, welche er ausübt beim Laufen und Fahren sich aus Sicht des Luftfilters heftig in alle Richtungen bewegt. Dafür hat man eine Rillenstruktur gewählt, welche wie eine Art Harmonika funktionieren. Da ein Turbolader in Betrieb sehr viel Luft ansaugt, muss das Teil robuster sein, als die kommoden Luftschläuche. Dies wiederum macht es kompliziert, die Harmonikastruktur flexibel genügend zu gestalten, dass die Wände nicht reissen bei den Vertiefungen; dies ist nämlich bei unserem Luftschlauch passiert durch Abnutzung über die Jahr hinweg. Wenn man auf Autofriedhöfen rumstöbert, wird man bei den Toyota Landcruiser Turbo Modellen immer wieder diesen Defekt sehen. Ein Loch wäre eigentlich ja kein Problem, wenn man sich nicht die halbe Zeit auf Dreckstrassen befinden würde, wo die Luft einen hohen Gehalt an Staub enthält. Das dreckige Luftgemisch, welches ungefiltert in den Turbolader gelangt, wird mit einem unschönen Ton und einem langsam kaputt gehenden Motor quittiert. Wir schon ein paar Male erwähnt in unseren vorhergehenden Berichten, haben wir das ganze immer mit einer Rolle Elektrotape umwickelt und so das Loch zwangsläufig für ein paar Hundert Kilometer geflickt. Das Problem mit dem Elektrotape und einem Motor der bei 30° Aussentemperatur gut 70° heisse Luft generiert ist ganz simpel, dass es die Konsistenz nicht behält. Zudem wird es durch das Loch andauernd auf die Probe gestellt und Richtung Verbrennung gesogen und meistens war es nur eine Frage der Zeit, bis das Tape dann durch den Riss in den Motor gelang und mit einer kleinen zurück speienden Flamme verschwand :). Imposant, wenn das Ziel ist, den Motor etwas zu testen oder viel schwarzen Rauch zu generieren, weniger imposant, wenn man vorwärts kommen will.
Zusätzlich mussten wir eine Pause einlegen, da der Motor sehr überhitzt wirkte. Die Klimaanlage stieg auch noch aus, und obwohl ich ein paar Seiten darüber im Haynes Manual gelesen hatte, wurde ich nicht schlau daraus, wie ich das Problem beheben konnte. Was ich zu dieser Zeit noch nicht wusste, war, dass sich das eine Einlaufventil für das Gas des Rotors der Kühlmaschine durch die heftige Ruckelfahrten unsere 4WD Tracks gelöst hatte und somit Gas entwich und durch den Zusammenprall mit dem Känguru auch Kühlmittel des Motors auslief. Doch dazu später; in diesem Moment war die Lösung einfach die Fenster herunter zu rollen und den Überlauftank des Kühlmittelsystems mit Wasser zu füllen. Ich habe mich spendierfreudig gegeben und dem Motor ein möglichst gesundes Quellwasser spendiert :).
Ohne Klimaanlage brausten wir als in den Kakadu Nationalpark. Man kann nämlich entlang der geteerten Hauptstrasse im Nationalpark 110km/h fahren. Das war für uns eine neue Erfahrung, denn normalerweise fährt man im Nationalpark maximal mit 50km/h. Von der Hauptstrasse weg kommt man dann über meist ungeteerte Strassen zu den Sightseeing Plätzen. Der Nationalpark ist riesig und bietet, sofern man die Zeit hat und den Willen dazu, gut für ein paar Wochen interessante Aufenthalte. Die Aktivitäten beinhalten unter anderem: Bush walking, Wildlife Fotografie, 4WD-Driving, etc. Das anliegende noch grössere Arnhem Gebiet gehört den Aborigine Stämmen und ist wohl eines der am wenigsten besuchten Orte in Australien, da man eine spezielle Bewilligung einholen muss, um dort hinein zu fahren. An diesem Wochenende hätte man relativ gut solche Bewilligungen einholen können bei Jabiru, da in diesem Gebiet gerade ein wichtiges interkulturelles Fest gefeiert wurde. Wenn man sich die weiten Strecken durch den Nationalpark nicht antun möchte, gibt es die Möglichkeit über den Kakadu Nationalpark zu fliegen; diese Touren werden unter "Scenic Flights" von diversen Touragenturen angeboten. Eine Stunde "Kakadu Arnheim Land Explorer" kostet AUD $ 195.00 pro Person. Jedoch trifft das auf einen Flieger zu, wo man das ganze Geschehen nur aus einem geschlossenen Fenster hinaus beobachten kann. Möchte man einen Helikopterausflug über das Arnhem Gebiet machen, muss man mindestens AUD 300.00 hinblättern für Dreiviertelstunden Abenteuer.
Da es schon etwas spät war, haben wir uns entschieden am Gunlom Pool für eine Nacht nieder zu lassen. Wir dachten, dass wenn der Campingplatz etwas weiter weg von der Hauptstrasse weg sei, es sicherlich fast keine Leute mehr haben würde: Weit gefehlt! Wir haben hier im Kakadu Nationalpark das erste Mal zu spüren bekommen, was aus den abenteuerreichen Umgebungen rund um Darwin passiert ist. Die Gegenden sind begehrter denn je und es sammeln sich Tausende von australischen und europäischen Touristen nördlich des 15° Breitengrades auf der südlichen Hemisphäre an. Da hat es auf den Strassen Richtung Darwin und darum herum vor 10 Jahren ganz anders ausgesehen. Der ganze Nationalpark ist voll von Britz, Apollo, Kea, Backpacker, Wicked Camper, Around Australia Motorhomes und all den anderen hässlichen Mietautos und jeder Dritte hat ein Victoria Nummernschild. Man kann wirklich keine Minute alleine für sich sein und die Natur geniessen, ohne dass nicht ein Auto vorbeikommt. Trotzdem ist der Gunlom Pool ein wunderschöner Ort, um seine Zelte für die Nacht oder für mehrere Nächte aufzuschlagen; die Tagestouristen verschwinden nach und nach und man hat den See praktisch für sich alleine. Zu Spitzenzeiten übernachten hier 37 Kilometer von der Hauptstrasse entfernt bis zu 300 Campervans. Der designierte Ort für die Karawanen und Zelte ist gut mit Bäumen besäht und im Umkreis von 30-50 Meter gibt es gemauerte Feuerstellen mit einer Art groben Grill.
Sebnem wollte natürlich gleich unsere frisch gekauften Knoblauch-Petersilie Würstchen auf dem Feuer machen, aber irgendwie sah ich nirgendwo Feuerholz, abgesehen von ein paar kleinen Ästchen in der niedergemähten Wiese. Ich entschied mich, einmal die Gegend zu erkunden und marschierte mit Sebnem los Richtung Outback, intelligenterweise barfuss und mit kurzen Hosen, wie der Obertourist, der noch nie im Outback war. Ein paar Dornenstiche im Fuss und glücklicherweise ohne Schlangenbiss weiter vorne trafen wir auf einen toten Baum, der so aussah, also ob er verbrannt werden wollte. Da der Abstand zum Campingplatz den Lärm, welchen ich gleich verursachte nicht ausreichte, um andere Leute auf das Geschehen aufmerksam machen zu lassen, marschierte ich los Richtung Opfer und begutachtete den gut 20 Zentimeter dicken und rund 5-6 Meter hohen Baum. Es gingen mir einige Gedanken durch den Kopf, welche sich alle um das gleiche Problem drehten, nämlich, wie fällt und zerkleinert man einen Baum dieser Grösse in handliche Stücke für ein gemütliches Lagerfeuer. Und wieder einmal gewann die Physik! Beim Abtasten fiel mir auf, dass der Baum teilweise schon von Termiten durchhöhlt war und etwas hohl klang und vor allem leicht biegsam war. Hebelwirkung wird's schon richten und ich begann mit aller Kraft den Stamm in eine Richtung zu verbiegen. Zu Beginn hörte man nur ein leises Kracken, dann jedoch durch kontinuierliches Schütteln kam der Baum in eine Schwingung, die immer heftiger wurde und gab dann nach gut 5 Minuten mit einem lauten Knacks nach. Dummerweise fiel der Baum nicht zu Boden, sondern verhängte sich mit dem Geäst im benachbarten Baum; vielleicht auch zu meinem Glück, denn ich befand mich ziemlich genau unter dem Baum :). Mit ein paar gezielten Fusstritten knallte ich alle Äste frei und der Baum krachte tosend zu Boden und zersplitterte in drei Teile. Diese waren handlich genug, um sie anzuheben über einen Stein prasseln zu lassen, um sie weiter zu zerkleinern. Nach weiteren 15 Minuten hatten wir einen kleinen Haufen qualitativ sehr gutes Brennholz, welches nur noch zurück transportiert werden musste. Umkämpft von Hunderten von Fliegen (die ganze Prozedur drückte ein paar Schweisstropfen aus meinen Poren) stampften wir zwei Supertouristen bepackt mit ziemlich schwerem Kauriholz barfuss, Sebnem mit Flipflops, durch das Outback zurück zu unserem Zeltplatz. Dämlicher wäre es vermutlich nicht mehr gegangen, aber wenigstens hatten wir jetzt genügend Holz für ein nobles Feuer und unsere 12 Würstchen. Und wie das Feuer loderte! Ich bin mir sicher, dass alle anderen Gäste neidisch auf unseren Brandherd guckten. Das Problem war nur, dass das Kauriholz so extrem heiss verbrennt und ich so viel aufgestapelt hatte, dass sich ein Annähern an die Feuerstelle für eine Zeit als gänzlich unmöglich gestaltete. Die resultierende Kohlenschicht hätte gereicht, um ein Lamm oder eine Kuhhüfte zu braten. Sebnem hatte unter dessen Kartoffeln, Zucchini und Zwiebeln in Alufolie gepackt und wir warfen das Gemüse in die Glut. Die Würstchen folgten und fingen instand an zu brutzeln. Es war just um diese Zeit, als sich ein Aborigine und sein Sohn sehr freundlich auf uns zu bewegten und uns fragten, ob wir hier übernachten wollen. Das bejahten wir und bezahlten für zwei Personen AUD $10.80; ein sehr fairer Preis, was wir im Nachhinein dachten, wenn man bedenkt, dass sie einem sehr gute Duschen zur Verfügung stellen und ausreichend Mülleimer herumstehen, wo man seinen Abfall loswerden kann. Nicht wenige Male, mussten wir unseren Abfall mehrere Dutzend Kilometer in der brütenden Hitze hinten im Auto mitfahren, bis wir einen Ort gefunden hatten, wo wir den Abfall korrekt beseitigen konnten. Die sehr freundlichen Einkassierer zogen von Dannen und wir genossen kurze Zeit später unser Essen und schliefen friedlich unter einem bezaubernden Sternenhimmel ein.
Viel hatten wir noch nicht gesehen bis anhin und so entschieden wir uns am zweiten Tag zu den berühmten Nourlangie Rocks zu fahren. Hier kann man einige der best erhaltenen Steinzeichnungen sehen. Man kann einem vorgefertigten Weg entlang spazieren und die unglaublichen Zeichnungen auf den grossen Felswänden von Nahem betrachten. Es würde sich vermutlich sehr lohnen diese Tour mit einem Guide zu machen, welche dies zu gegebenen Zeiten vermutlich gratis anbieten. Wir trafen unterwegs auf zwei Gruppen mit Tourguides, eine australische und eine italienische, und beide Erzähler wussten unglaublich viel über die Zeichnungen und die Geschichte der damals hier lebenden Aborigines zu erzählen. Es war sehr interessant den Ausführungen zuzuhören. Die italienische Gruppenleiterin erzählte, dass wenn man alle Zeichnungen betrachten wollte, man gut einen zweiwöchigen Marsch vor sich hätte. Es existieren über 5000 katalogisierte Felsenzeichnungen in dieser Gegend und sie zählt damit zu der meist bemalten Gegend der Welt. Am Ende des Weges kann man dann entweder einen 20 Kilometer Bushwalk anhängen oder über den Lookout Punkt zum Autoparkplatz zurück gelangen. Da wir noch andere Dinge vorhatten am heutigen Tag und auch nicht genügend ausgerüstet waren, liefen wir auf den Lookout Point hinauf, von welchem man einen wahnsinnigen Ausblick über das ganze Gebiet hat. Wir genossen den Ausblick und kehrten zurück zum Landcruiser, welcher uns in die am weitest im Nationalpark entfernte Stadt Jabiru brachte.
Jabiru ist das Grenzdorf zum Arnhem Land, zu welchem man nur mit Bewilligung eingelassen wird. In Jabiru gibt es eigentlich nichts Interessantes, jedoch kann man Benzin tanken. Es gäbe theoretisch einen Mechaniker, welchen wir jedoch auch nach zweimaligem Vorbeifahren nicht aus seinem Häuschen locken konnten. Die einzige Überraschung offeriert sich in Form einer Bäckerei namens Kakadu Bakery. Wir hielten dort an und gönnten und eine Erfrischung mit Coca Cola und einer überraschend schmackhaften Pizza und besprachen den weiteren Aufenthalt im Nationalpark. Da wir die Felsenmalereien schon gesehen hatten und die meisten Wasserfälle kein Wasser führten, uns die Landschaft auch nicht so sehr aus den Socken haute, nachdem wir von den Nationalparks auf der Cape York Halbinsel verwöhnt wurden, entschieden wir uns, diesen Tag noch nach Darwin zu fahren, welches nur noch 280 Kilometer entfernt lag. So hielten wir nicht mehr beim Ubirr Rock an, da der Besuch der Nourlangie Rocks vollkommend ausreichend war für uns. Nach einer unbeschwerlichen Fahrt kamen wir dann endlich in der Vorstadt von Darwin, Palmerston, an und fuhren gleich zum Flughafen, um unsere Flüge bestätigen zu lassen. Ich war schon gut 10 Jahre lang nicht mehr in Darwin und die Grösse der verbauten Gegend hat mich umgehauen. Nichts sitzt mehr, wo es früher war, der Bush wurde abgehakt und es sind Wohnsiedlungen entstanden und man muss sogar bezahlen, um sein Auto beim Flughafen abzustellen, AUD $3.50 für die erste halbe Stunde. Das sind ja schon fast Flughafen Kloten Preise. Dummerweise waren wir dann auch noch 17 Sekunden zu spät bei der Ticketmaschine, und mussten somit AUD $5.00 bezahlen. Eigentlich kamen wir rechtzeitig, wählten aber die falsche Ticketmaschine, welche keine Münzen akzeptierte und bis wir realisierten, dass es zwei Meter weiter weg noch eine hat, die funktionierte, waren wir zu spät. Eine Unterkunft hatten wir auch noch nicht, aber das sollte ja kein Problem sein in Darwin. Wenigstens dachten wir das in unserer Naivität.
Unsere Nationalparkbesuche haben wir mit ein paar Fotos untermalt, welche hier zu finden sind: