Dienstag, 6. Mai 2008

Fiji: Mana Island

Viel wussten wir über diese Insel nicht, als wir ein Arrangement im Hostel Ratu Kini Backpackers, Tel. (679 672 1959), buchten. Abe, unser Reiseberater, schwärmte in den höchsten Tönen über die Insel und überzeugte uns so halb, dass es einen Aufenthalt wert sei. Er handelte mit dem Hostel ein "Spezialdeal" aus, welcher zu unseren Gunsten ausfiel: Bezahle 3 Nächte / Bleibe 4 Nächte. Wir buchten ein Doppelzimmer und bezahlten schlussendlich Fidschi $ 153.00 / beide zusammen inkl. alle Mahlzeiten (kein schlechtes Angebot). Des Weiteren erkundigten wir uns noch darüber, ob man Tauchgänge auf der Insel buchen kann, und als Abe uns das bejahte, entschieden wir uns spontan ein paar Tage auf der Mana Insel zu verbringen. Im Nachhinein fanden wir heraus, dass alle Backpackers diesen Deal anbieten und teilweise noch billiger.

Am folgenden Morgen wurden wir pünktlich abgeholt und zum nur 50 Meter weit gelegenen Strand per Taxiservice gefahren. Von unserem Hostel aus, wären das nur 2 - 3 Minuten zu Fuss gewesen! Nach 1 Stunde "Fiji-Time" (alles sehr langsam angehend) am Strand wartend, sahen wir endlich ein Anzeichen eines Motorbootes, welches uns auf die Mana Insel fahren würde. Die Überfahrt kostete uns pro Person $ 55.00, für den Rückweg bezahlten wir nur noch $ 45.00. Meiner Meinung nach sind diese Preise eindeutig zu hoch. Jedoch ist es immer noch günstiger als auf die Insel zu fliegen. Die Überfahrt dauerte ca. 45 Minuten und wir lernten bei dieser Gelegenheit Ingrid, eine Chirurgin aus Schottland, kennen.

Bei unserer Ankunft auf der Mana Insel wurden wir persönlich vom Manager willkommen geheissen. Hier gibt es noch eine lustige Anekdote zu erzählen: Während unserer Reiseplanung auf Nadi erzählten wir Abe, dass wir über unsere Reisen auf der ganzen Welt Berichte schreiben und wir eventuell nach unserer Rückkehr ein Buch darüber schreiben werden. Abe war sehr fasziniert über diesen Plan und gab sich ab diesem Zeitpunkt die grösste Mühe. So liess Abe den Manager auf der Mana Insel wissen, uns als "VIP-Gäste" aufzunehmen, da wir wichtige Journalisten wären. Wir spürten von Anfang an, dass wir aussergewöhnlich freundlich behandelt wurden und ein paar Vorteile dadurch hatten. Ein kleines Beispiel: Direkt nach unserer Ankunft erhielten wir einen wunderschönen, bunten Früchtekorb ins Zimmer gebracht. Jeder Mitarbeiter schien uns sofort zu kennen und fragte uns stets nach unserem Wohlergehen. An einem Abend setzte sich der Koch persönlich zu uns an den Tisch und fragte uns aus, wie unser Aufenthalt gefalle und ob das Essen auch gut sei; wohlgemerkt logierten wir in einer Backpacker Unterkunft J.

Nebst dem Ratu Kini Backpackers gibt es noch ein weiteres Hostel auf der Insel (direkt nebenan) und ein von Japanern geführtes Ressort für die besser BetuchtenJ. Gemäss ein paar Leuten, welche wir beim Nachtessen getroffen haben, ist das andere Hostel eine Bruchbude. So wanderten unsere benachbarten Gäste jeweils auf die Terrasse des Ratu Kinis. Ratu Kini bietet volles Programm. Tagsüber gibt es Ausflugsmöglichkeiten (natürlich gegen Entgelt) auf die verschiedenen Inseln, gibt es Unterhaltungsshows der Mitarbeiter für die Partyleute. So wurde an einem Abend traditioneller Tanz vorgeführt (leider waren die Tänzer gedanklich nicht ganz so dabei, weil sie ausser Takt waren), an einem anderen Abend wurde ein Krebsrennen veranstaltet, und natürlich durfte ein Kawa-Abend nicht fehlen. Kava , auch Kawa Kawa, Yangona oder Rauschpfeffer, botanisch Piper methysticum, genannt, ist ein Pfeffergewächs, aus dessen Wurzelstock schon seit sehr langer Zeit ein entspannendes und mitunter euphorisierendes Gebräu zubereitet wird (gemäss dem Hanfblatt aus dem Jahre 2003). Wenn man genug davon getrunken hat, dann schmeckt es auch ziemlich indifferent, da es wie zum Beispiel auch das Kauen von Koksblättern mit Katalysatoren in den Anden eine zart lähmende Wirkung einiger Stellen des Mundes bewirkt. Mir hat es absolut nichts ausgemacht und ich habe vermutlich einen Liter davon getrunken, aber Sebnem fühlte sich noch am gleichen Abend ziemlich übel und war am nächsten Tag krank; ist wohl eher Zufall und auf das kühlere Wetter abzutun.

Da wir eigentlich die ganze Zeit auf der Insel schlechtes und auch relative kühles Wetter hatten (ca. 25°) entschieden wir uns etwas tauchen zu gehen, denn unter Wasser kann einem es ziemlich egal sein (abgesehen von der schlechteren Sichtweite), wenn es oben regnet. Wir wollten uns 3-4 Tauchgänge leisten und sprachen mit dem Besitzer des lokal ansässigen Tauchshops, Andrew. Er hat schon über 5000 Tauchgänge – genauer gesagt, er hat vor Jahren bei dieser Zahl aufgehört zu zählen und zu loggen -- absolviert und lebt nun seit über 10 Jahren auf Fidschi und hat eine Fidschianerin geheiratet. Andrew bot uns zu einem Spezialpreis an, den Advanced Open Water License Kurs zu absolvieren und so 5 Tauchgänge durchzuführen. Nach kurzem Überlegen, sagten wir dem zu und befanden uns schon kurze Zeit später in voller Montur auf dem Boot Richtung Meer mit der Tauchausrüstung. Wir absolvierten in der Folge den Deep Dive, den Boat Dive, den Naturalist Dive, den Navigation Dive und einen Night Dive, welches zumindest für mich der übelste war seit ich tauche. Wie auch schon auf Tahiti kann man auf Fidschi eine prächtige Unterwasserwelt erleben, leider sind die hübschen Viecher schon etwas tiefer unten und somit wurden unsere Bilder dementsprechend farblos. Wir müssten ziemlich investieren in eine Unterwasserkamera Ausrüstung, wenn wir Bilder wie im National Geographic oder im Geo schiessen wollten. Nichtsdestotrotz haben wir wieder einige Haie gesehen und einige der endemischen Anemonefische.

Zwischendurch und am Abend meistens vertieften wir uns in die Bücher zur Theorie, welche aber nicht mehr schriftlich überprüft wird, sondern im Kolloquium besprochen wird. Pro Vertiefung gibt's ein Kapitel im Buch mit 1-2 Seiten Fragen, die man ausfüllen muss. Dies erlaubte es uns etwas unbemerkt asozial zu sein und den mühsam hervor gezwungenen Abendveranstaltungen für die Backpacker zu entfliehen. Bald gesellten sich noch andere Taucher hinzu und wir bildeten so ein Grüppchen (darunter der witzige Schotte Douglas) von Aussenseitern J. Als Taucher sollte man ja nicht exzessiv Alkohol konsumieren und fit sollte man ja auch sein.

Am Tag der Rückfahrt zurück zur Hauptinsel wollte ich noch einen Tauchgang absolvieren, aber Sebnem war schon ziemlich krank geworden (erkältet) und musste sich schon den Abend zuvor beim nächtlichen Tauchgang ziemlich zusammenreissen, dass sie den letzten verlangten Tauchgang absolvieren konnte. Andrew hat mir dann ein ganz spezielles Angebot gemacht und so bin ich dann ohne Sebnem noch auf einen weiteren Tieftauchgang los. Dieses Mal mit einem jungen Deutschen Instruktor, der lange in den USA gelebt hatte. Eigentlich wollte ich ja das Wreck tauchen, aber wir waren mit ein paar Open Water Kursleuten unterwegs, welche noch den letzten Tauchgang für ihre Prüfung absolvieren mussten und somit fuhren wir zu den 7 sisters. Das Interessante und zugleich ziemlich Gefährliche für ungeübte Taucher wie mich betreffend Tieftauchgänge ist die Sache mit der Kontrolle der Tiefe und der potentiellen Stickstoffnarkose. Witzigerweise traf bei mir nie etwas in dieser Richtung ein, jedoch unterschätzten wir beide den seicht erscheinenden stetigen Hang in die Tiefe und sanken fröhlich in die Tiefe, bis mich mein Tauchkollege auf 35 Metern Tiefe beim Ärmel packte und mich auf den Tiefenmesser aufmerksam machte. Wir machten dann einige Spiralen um die sieben Kolumnen herum, welche bepackt mit wunderschönen Korallenformationen waren. Hat man einmal den Naturalist Dive absolviert, wird einem einiges bewusster bezüglich der Korallenarten und ihrer Funktion im Meer. Leider gehört dies sehr selten in das Repertoire einer gesunden klassischen Schulausbildung.

Auf der Rückfahrt hat's den jungen Divemaster dann doch noch erwischt, er fing an poetisch rezitierend Strophen aus dem Titanic Film (welchen ich noch nie gesehen hatte) zu singen auf dem Boot wild herum zu wirbeln; zudem schien er eine unglaubliche plötzliche Affinität zu Herren zu haben und umarmte uns bei Ankunft auf Mana Island heftigst J.

Auf der Insel gibt es den Sunset Beach, welcher gerne von den Touristen besucht wird. Auch kann man auf einen Ausschaupunkt hinauflaufen. Dies ist einer der aus der Legende von Kriegern aus Steinen hergerichtete Ausschaupunkt. Die Sage der Insel Mana (in Polynesien gibt es für jede Formation und für jedes Tier und für eigentlich alles eine Sage oder Legende) lautet in etwa wie folgt:

[SAGA]

An der Unterkunft war eigentlich überhaupt nichts auszusetzen, ausser, dass einfach so vieles fake war. Mitarbeiter sind sehr freundlich und haben uns traditionell noch ein paar Lieder zum Abschied von der Insel vorgesungen, was wirklich sehr schön war.